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Wc in i die Alycelien ein A lte r von 5— 7 Tagen e rre ich t h a b e n , zeigen
sich auch an k le in en Bildungen dieser A rt vereinzelte F ä d en , Avelche ü b e r den
Cultu rtro p fen hinaus in die L u ft Avachscu und sich h ie r zu einem zarten L u f t -
r a y c e l fortentAvickeln, Avelchcs im terg e tau ch t dieselbe Beschaffenheit zeigt, Avie
die suhmersen Fäden. EtAA’a 2 Tage nach dem Auftreten dieses Luftmycels
geAvahrt man u n te r den aufragenden H y p h en h ie und da etAvas dickere Eäden,
Avelche sich Aveniger verlängern u n d an der Spitze verjüngen. Die Spitze schAvillt
dann Aviedcr an zu einer eiförmigen Bildung, Avelche sich als apicale Conidie
ei'Aveist, au f einem feinen Sterigma gebildet {Eig. 18). Die Beurtheilung der sie
erzeugenden F'äden als C o n id i e n t r ä g e r d e r A ly c e l i e n Avird d u rch ih ren
Aveiteren h öchst ch a rakteristischen Bildungsgang ganz unzAveifelhaft. Genau
u n te r der Stelle, avo der Eaden sich zu r zarten Spitze, zu dem Sterigma der
Conidie v erjü n g te , b ild et sich eine seitliche Aussackung, AA'clche aufstrebend
u n d sich v erlängernd die erste Conidie, die noch au f dem Sterigma sitz t, zur
Seite schiebt. Sie h a t kaum noch die g erade llic h tu n g in der F'ortsetzung des
Fadens erreicht, Avenn sie sich auch ihrerseits schon v erjüngt zum n euen Sterigma,
Avelches Aviedcr apical zur eiförmigen Conidie anschAA-illt. Auch diese zAveite
Conidie b eh e rrsch t die Spitze des F'adens n u r ku rze Z e it, u n d noch ehe sie
AA'ieder ih re volle Grösse erre ich t h a t, AA'ird sie von ein er abermaligen Seitensprossung,
die Avieder n n te r ihrem Sterigma au stre ib t, allmählich zur Seite geschoben.
Sobald sich dieser dritte Spross, in Form u n d W a ch sth u n i dem
ZAveiten gleich, zur Spitze des Fadens e rh o b en h at, b ild et er Avieder ein Sterigma
mit Conidie und AA’ii'd dann gleich den frü h e ren Spitzen d u rch einen Aveiteren
conidienbiidenden Spross zur Seite geschoben (Eig. 18, 2 u. 3 ) . Das g eh t n u n
in d e r beschriebenen A rt fo rt u n d fort. Alit jed e r n eu en Anssprossung u n te r
der Spitze, Avelche die vorige mit der Conidie zur Seite drängt, Avird der Conid
ien träg e r um einen k u rz en A b sch n itt län g er u n d die Zahl der C o n id ien , die
nachträglicli seitlich sich ordnen, um eine v erm eh rt ;Fig. 18, 4— 8 ). D ie Z a h l
d e r C o n id i e n k an n an je d e r Trägerspitze re ch t b eträ ch tlich werden, man kann
üb e r dreissig zäh len , die noch dem Träg er ansitzen (Fig. 1 8 , 9—12). Darü b er
hinaus fallen sie von u n te n ab in dem V erh ältn isse, Avie sie an der Spitze neu
gebildet Averden, u n d die Aveitere Zahl entzieht sich der siche ren Controlc.
AVenn die Alycelien g u t e rn äh rt sind u n d sich üp p ig entAA’ick e lt haben,
so g eh t diese succedane B ildung von Conidien an den Spitzen der Conidienträg
e r ziemlich sclincll. Noch h a t die erst gebildete Conidie n ich t die halbe
Grösse erreicht, so wird sie von dem n n te r ih r entspringenden Scitenäste von der
Spitze abg ed rän g t (Fig. 18, 1 - 5). Ah er auch die 3., 4.. 5. und 6. Conidienspore
folgen nach, ohne dass die erste u n d unte rste die volle Grösse erre ich t h a t, s e ih
dem sie die seitliche Stellung einnimmt. D i e C o n id i e n g e l a n g e n n a c h d e r
E i n n a h m e i h r e r s e i t l i c h e n S t e l l u n g am T r ä g e r n u r a l lm ä h l i c h z u r
R e i f e u n d z u r v o l l e n F o rm a n s h i l d u n g . Man s ieh t dies d eu tlich , wenn
man noch ältere T räg e r v erg leich t, die re ich e r mit Conidien besetzt sind (Fig.
18, 8—12 ). E rs t m it der 7. oder 8. Conidie, von oben nach u n te n gezählt,
wird die F’orm constant n n d regelmässig. Dies e rk en n t man auch an einer F ärbting
ih re r Membran in ’s gelbliche, einer F ärb u n g , die sich inzwischen au ch ü h e r den
älteren T h e il des Trägers selbst von der reifen Conidie an gleichmässig verb reitet
hat. Sie nim mt mit dem Alte r des Conidienträgers, also mit seiner fo rtschreitenden
Neubildung u n d mit der Erz eugung der Conidien an der Spitze, von u n ten
nach oben noch nachträglich zn; d ie T r ä g e r b e k o m m e n e n d l i c h e i n e b r a u n e
F a r b e , sind stark cuticularisirt, d ie C o n id i e n s p o i e n , n i c h t g a n z so d u n k e l ,
e r h a l t e n e i n e g e l b - h r ä n n l i c h e F ä r b u n g . J ed e r mit Conidien reich besetzte,
aher noch fortwachsende Träg er h a t also ü b e r seinem u n te ren , gefärbten
Theile eine un g efärb te Spitze, n ach ■svelcher liin die Conidien melir und mehr
kle iner werden u n d schliesslich mit der kle in sten am Gipfel abschliessen. Natür-
licli n ehm en an ch die obersten Conidien normale Grösse u n d Form an, wenn die
Träger aufliören Conidien zu prodnciren, also an den Spitzen fortzuwachsen .
Besieht m a n d i e T r ä g e r mit stark en Vergrösserungeii a n ih r e m o b e r e n
f e r t i l e n E n d e g en a u , so findet m an , dass sie gar k e i n e S c h e i d e i v ä n d e
hab en ; d i e a p i c a l e S c h e i n a x e , wie sie sich m it je d e r Conidiensprossuug
un te r d e r Spitze weiter b ild e t, zeigt n u r geringe und n ic h t regelmässige Biegungen
oder K n ick u n g en nn all den k u rz au f einander folgemlen Stellen, wo die
einzelnen Sterigmen mit den Sporen ansitzen, ahe r Scheidewände zwischen den
(¡onidien fehlen völlig (Fig. 18— 21). Die Conidien stehen allseitig um die
Schemaxo, und dies b eweist, dass die S te lle , an welcher die jeweilig nächste
1) D ie Färbung der eineclnen Träger und Sporen äut Tate i III is t „nterbUeben, w e il die
Farbe b e i der starken Schattirung der F iguren nicht wiederzugeben war. E s gen ü gt aber em Blick
auf die coiorirto F ig . 2 3 der Tatei, wo dor Farbenton e in e s g a n z e n Conidienlagers natürlich wiedergegeben
ist, um sieh von der F ä ib im g des e inzelnen Conidienträgers eine richtige V or stellung zu bilden.
Rrofald, Botiin. UutovsncliuiigoQ. VII. ‘