sich n ich t mehr durch Scheidewände th e ilt, ch a rak terisirt ist, u n d welche sich
W e inhe fen beobachtete endogene Sporenhildung, die dann eintritt, wenn die Fortdauer der Sprossung
mit der Erschöpfung der Nährlösung zu Ende geht u nd die zerfallenen Conidiensprosse direct mit
der L uft in Berührung kommen, welche de Seynes vor 2ü Jahren beobachtet ha tte , wurde von
de B a r y und seinem Schüler Reess. als sie von ihnen gesehen wurde (botanische Zeitung 1S69,
Nr. 7 ), für eine freie Zellbildung erklärt, analog der Sporenbildung im Ascus der Ascomyceten,
die sporenbildende Conidie wurde zum A scu s erhoben und hiermit die neue Laufbahn der Sprossp
ilze als A scom jc e ten eröffnet. Mit dem zweifelhaften Talente des Ascus haben dann die armen
S p ro ss- oder Hefen p ilze fast 2 0 Jahre hindurch e in kümmerliches D asein bei den Ascomyceten
gefristet, Dank der aufopfernden Unterstützung der beiden genannten Mycologen. Schon die neuen
Aufklärungen über »Zellbildung und Zelltheilung« machten dem sogenannten von de B a r y auf
Grund der freien Zellbildung gegründeten A scu s der Ascomyceten und somit auch dem Ascus der
H efeconidien u nd zugleich den Sprosspilzen » als geborenen Kümmerlingen unter den Ascomyceten«
die F orlexistenz unmöglich. Meine Untersuchung über die Brand- und die höheren Pilz e vernichteten
dann die selbständige For texistenz der Sprosspilze und lie ssen es schon zweifellos erscheinen, dass die
wenigen Formen unter ih n en , welche unter Umständen in sich Sporen bilden, sowenig als selbständige
Ascomyceten gelten können, w ie die abgefallenen Conidien einiger Peronosporeen als Ascomyceten
zu fassen sind, weil sie , analog den einz elnen sporenbildenden Sprosspilzen, noch nachträglich
zu Sporangien werden und Sporen in ihrem Innern b ild en k önnen. Der je tz t in dieser Arbeit durch
die Vernrittlung der Untersuchungen der Basidiomyceten p. 60 aufgeklärte W e r t h d e s s o g e n a n n t
e n A s c u s , d e r a l l e i n d a r in b e s t e h t , d a s s e r d i e e i g e n a r t i g e u n d h ö h e r e F o r m a u s b
i l d u n g d e s Sporanginms darstellt, w e l c h e s b e i b e s t im m t e r G e s t a l t e i n e b e s t im m t e
Z a h l v o n S p o r e n ausbildet, b ese itig t m it einem Schlage den A scu s der Sproi-spilze, ein sch lie sslich
der Sprosspilze als rudimentärer A scom yc eten . D ie sporenbildeuden H efez ellen haben nach
der wechselnden Zahl der Sporen nicht den Werth e in e s A seu s, sie stellen gewöhnliche Sporang
ien dar, wie sie auch in den S p o ra n g ien -b ild en d en Conidien der Peronosporeen v o r lieg en . Und
wie es unter den Conidien der Peronosporeen nur vereinzelte n och giebt, welche zu Sporangien
werden, während b e i den meisten die se Sporenhildung unte rb leib t, so ist auch unter den sieh
durch directe Sprossung vermehrenden Conidien der höheren P ilz e d ie s Vorkommniss der Sporcnbildung
e in v e reinzeltes, u nd diese Conidien, die nachträglich noch Sporangien bilden, sind so
w en ig Ascomyceten selbständiger Ex isten z, w ie d ie s e in verständiger Mensch nach den hom o lo g en
Er scheinungen b ei den Conidien der Peronosporeen für die Sporangien bildenden F ormen unter,
die sen behaupten wird. Uebr igens habe ich auf d iese E in z elh eiten schon h e i den Brandpilzen und
ihren Sprossconidien h ingewie sen und' schon 4 Jahre früher in dem IV. H e fte diese s W erk e s in
den Bemerkungen zur vergleichenden Morphologie der Ascomyceten erklärt, dass d ie Conidiensporen
der Pilz e nich ts se ien wie rückgebildete Sporangien mit erloschener Sporenhildung, die dann
zu dem werden, was schon Fries m it richtigenr Tacte als »Conidien« der Pilze resp. Conidiensporen
bez eichne te, da d iese morphologische Bildung b e i den Pilzen vorzugsweise verbreitet vorkommt. —
Und für d iese unbestreitbar richtige A uffassung, die v on erstem W e rth e is t und zu einer Grundlage
des natürlichen Systèmes der P ilze heranwächst — wie ich ebenfalls schon im IV . H e fte an
der bezeichneten S te lle angab, sind die Beweise gerade in denselben Objecten der noch vereinzelt
S p o r en -b ild en d en Conidien der Peronosporeen und der Conidiensprossungen der höheren Pilze
mit der frü h e r gewählten Bezeichnung »Autobasidiomyceten« dem einfaclicrn
gegeben, aus M-elchen de B a ry in Verbindung mit seinem Schüler Reess das Phantasiegebäude des
Hefeascus und der rudimentären Ascomyceten herge le ite t hat. —
D ie se Ausführungen mögen dem Herrn de B a r y als Antwort dienen auf seine nachträglich
en persönlichen A uslassungen über meine Brandpilze, die er in se in e r weitläufig erneuten, aber
nicht weitläufig verbesserten Auflage der 2dorphologie der Pilz e p . 2 8 4— 2 9 4 niedergelegt hat, wo
er m it dem armselig verendenden A scu s erneute Wiederbelebungsversuche macht, wo er das vie l
geprüfte Object noch einmal abbildet, aber verschwommener als früher, es noch e inmal als Ascus
verführt und noch einmal die Sprosspilze als rudimentäre Ascomyceten ausruft, — ein würdiges
S e itenstüek zu der famosen Beweisführung, dass der Pilacre nichts sei w ie ein Bündel von Conidienträgern,
etwa die P en icillium-Coremium-F orm ein e s Ascomyceten. — Ich habe mich einmal
b e i dem Pilacre dazu herbeigelassen, die willkür lichen u nd unrichtigen Auffassungen de Bary's in
mycologischen Dingen ausführlich zu widerlegen und seine geg en mich gerichteten Bemerkungen
abzuweisen, ieh finde ke in e Veranlassung dies hier b e i den öprosspilzen e in zweites Mal zu thun,
wo der Thatbestand nach den an dieser Stelle und b e i den Brandpilzen im V. Bande gegebenen
Darlegungen e in so klarer u nd einfacher ist, dass ihn, ausser de B a ry , der sich m it dem Ascus
und den rudimentären Ascomyceten r ettungslos festgefahren hat, wohl Niemand missverstehen kann.
Im weiteren Verlaufe der Entwickelung der W issen sch aft bewährt sich doch die Wahrheit des
Satzes, dass von allen Thatsachen u nd Entdeckungen immer nur die jenigen dauernd be stehen bleiben,
welche richtig sind, und dass die unrichtigen unvermeidlich der \ ergessenheit anheimfallen, was
man auch an H ü lfsm itteln aufbieten mag, sie zu stützen.
Mit dem HiüM-eise auf, die p e r s ö n l i c h e n Aeusserungen de Ba ry 's in seiner Morphologie
der P ilz e sind natürlich die Kritiken der de Bary'sedaan Schule nur z um d r i t t e n T h e i l e vermerkt,
«reiche gegen meine. in den Brandpilzen niedergelegten Aufldärungeii über die Spross- oder H e fen pilze
gerichtet wurden. Der schon e inmal beim Pilacre bedachte Schüler des H e n n de B a r y . der
Herr Fisc/i, hat den Lesern der botanischen Zeitung ;1S 8 3 , p . 8 6 0— 864) «veitere Belehrungen
zu geben sieh n ich t entbrechen können und von dem etwas älteren Schüler, dem Herrn Reess, ist
e in Vortrag in der botanischen Zeitung L8S4, p. 6 5 1— 654' abgediuckt. den derselbe unter dem
T ite l »Zur systematischen Ste llu n g der H efen p ilze« vor einer gelehrten Gesellschaft in Erlangen
gehalten hat. — In meine obige Abweisung des Hauptkritikers von den drei angeführten, des
Herrn de B a r y selbst, sind dagegen die beiden kleineren Kritiker, die Herren Fisch und Reess.
z u g l e i c h m it einge schlossen, deren Me inung doch k e i n iMensch beachten wird, der etwas in der
Mycologie bewandert is t. W en n ich d iese beiden Streiter für den Hefeascus des Herrn de B a ry
hier überhaupt namhaft mache, so g esch ieh t es nur, um damit zugleich einige B edenken auszusprechen,
d ie mir u nwillkürlich in den Sinn gekommen sind, als ich eine Ausdrucksform in dem
eben citirten Vortrage des Herrn Reess la s, womit derselbe in gesperrtem Drucke den Hanptabsatz
seines Gespräches eröffnet. Er ste llt die scharf formulirte Frage; »W as bringt B re fe ld an Thatsachen
N eu e s vor?« — W ie wäre e s n un, «venii ich diese Fragestellung mal rückwärts anwende
und auf die Arbeiten des Herrn Reess in weiterem Sinne beziehe. W a s findet sich in den Arbeiten
des Herrn Äecss an Thatsachen N eu e s vor? W o sind nur überhaupt d ie Arbeiten des Herrn
Reess, welche er gemacht hat in den IG Jahren, seit er vom Assistenten des Herrn de Bai-y zum
Professor in Erlangen fortgeschritten ist? D ie m ü h e l o s e Tmtersuchung e rgiebt, dass der Autor,