fönnliches, wcisslich-gelbes Irägcr au f den Mycelien bildeten. Von diesen Cultu
ren waren je 8 von den verschiedenen F ru c litk ö rp e rn eingelcitet, die von weit
en tfernten Standorten stammten. Bei dem genau übereinstimmenden Ausgange
aller Culturen musste also, um das Auftreten der Conidienträger zu verstehen,
vorausgesetzt werden, dass die verschiedenen F ru ch tk ö rp e r alle von demselben
Schimmelpilze gleichzeitig befallen gewesen seien und dass dieser in den wenigen
Minuten der Exposition zum Auffangen der Sporen ganz allein seine Sporen ab geworfen
liabe. Diese Voraussetzung war um so unwahrscheinliche r, als auch
n ich t eine Spur von dem Schimmelpilze an den verlier genau un te rsu ch ten
Eru ch tk ö rp e rn zu finden war, wohl ab e r die unendliche Masse der sporenreifen
Basidien, die lagerweise die Sporen abwarfen. Gleich unwahrscheinlich war auch
die A n n ahm e , dass der neue Schimmel von aussen in die Cu ltu ren gekommen
sei; denn die Cu ltu ren standen mit vielen ande ren in demselben Schranke, und
k eine dieser ande ren Culturen h a tte den Schimmel, der dagegen in k e in e r der
24 Culturen des Heterobasidion fehlte.
Da der Schimmel in voller Blüthe stand, so wurde er in seinen zierlichen
K öpfchen genau besehen und in den einzelnen Bildungsstadien verglichen. D ie
T r ä g e r (Fig. 13— 16) h a t t e n e tw a s As p e r g i l l u s - ä h n l i c h e s , namentlich
in dem angeschwollenen K ö p fch en , welches die Conidien bildet. D a g e g e n
w a r e n d i e S t e r i g m e n d u r c h a u s v e r s c h i e d e n v o n A s p e r g i l l u s u n d nie
mehr als eine Spore au f jed em Sterigma vorhanden. Sie h a tten genau die Zarth
e it und F e in h e it d e r Sterigmen au f den Basidien (vergi. Fig. 5— 7), sie en tstanden
au f dem Gipfel des Trägers g enau wie diese, sie welkten ebenso n a c h
A b g l i e d e r u n g e i n e r C o n i d i e a h , u n d diese Conidie h a tte endlich ganz
dieselbe F o rm , dieselbe Grösse, dieselbe F a rb e u n d dasselbe A n seh en , wie die
Basidiensporen (Fig. 5—9 u. Fig. 13— 16). D e r C o n i d i e n t r ä g e r s e l b s t g l i c h
i n s e i n e m A u f b a u u n d s e i n e r G l i e d e r u n g d u r c h a u s e i n e r B a s i d i e ,
d ie e i n z ig e V e r s c h i e d e n h e i t zw i s c h e n b e i d e n B i l d u n g e n w a r n u r
d a r in g e g e b e n , d a s s d ie B a s id i e n f a s t im m e r d i e s e l b e G e s t a l t u n d
S p o r e n z a h l ') a u fw i e s e n , d a s s h i n g e g e n s o w o h l d i e G r ö s s e w ie d ie
9 D ie m im m a len S c hw a n k u n g e n in d e r S p o re n z a h l, die v e re in z e lt b e i d e n Ba sid ien Vork
om m en , fa lle n h ie r n ic h t in s G ew ich t g e g e n ü b e r d en s te te n u n d d e n w e iten S chw an k u n g en in de r
G rö sse u n d in d e r S p o ren z ah l b e i d e n C o n id ien träg e rn .
G e s t a l t u n d n a m e n t l i c h d io A n z a h l d e r sp o r c n t r a g e n d e n S t e r ig m e n
an j e d e m C o n i d i e n t r ä g e r e in e w e i t v e r s c h i e d e n e w a r.
Mit mehr Hoffnungen als Zweifeln wurde mm d i e zw e i te l l e i l i e d e r
C u l t u r e n eingelcitet. Dr. O to i heschaffto F ru ch tk ö rp e r von fü n f verschiedenen
Standorten. Sie wurden an f das Genaueste u n te rsu c h t, oh etwa auch der neue
Schimmelpilz au f oder in ilmcn vcgetirte, n n d n ic h t ehe r ausgelegt, als bis die
u n tad elh afte Re in h e it und die gänzliche Abwesenheit des Schimmels constatirt
war. In der Zeit, wo die Sporen massenhaft vom Hymenium abgeworfen wurden,
fanden die Aussaaten in der A rt s ta tt, dass in der Zeit von wenigen Se-
oimdcn etwa 3— 6 Sporen in jedem C u lturtropfen eines Objcctträgers aufgcfangon
wurden. Wiederum ging die Zahl dor Culturen von jedem einzelnen F ru ch tk
ö rp e r an f 12, also im Ganzen au f 60 von den 5 verschiedenen F ru ch tk ö rp e rn .
Einem Zweifel k o n n te es h ei diesen neuen Culturen nich t mein' unterliegen, dass
die aufgefangenen Sporen n u n auch wirklich die Basidiensporcn von Hete ro -
hasidioii wären. Die einzelnen C u ltu ren , in 5 verschiedenen Glocken u n te rgebracht,
wurden n u n in der Auskeimung der Sporen zu feinen F'äden, in der
allmählichen E rsta rk u n g dieser F’äden zur Bildung grösserer Mycelien, in dem
A u ftre ten der Fadenanastomosen, in d e r sich anschliessenden Bildung diekor Ausläufer
u n d deren endlichem Uebergange zu den Conidienträgern in L u ft sclirittweise
Verfolgt, ganz so, wie es b e i der ersten R eib e ausführlich b eschrieben ist. Nacli
14 Tagen kamen die ersten Conidienträger zum Vorschein, u n d nach weiteren
8 Tagen waren die 60 C ulturen übereinstimmend — ohne eine Ausnahme —
einzig u n d allein von den Conidienträgern bede ckt, die dann zu einem förmlichen
Schimmelrascn mit unendliclicn Sporenmassen heranreiften.
Auch fü r den grössten Zweifler war mit diesen Versuchen die Frage, oh
die Conidienträger dem Flcterohasidion an g eh ö rten , der Entscheidung zugcfülirt.
Dio Resultate liessen keine andere Beu rth eilu n g mein- zu als d ie , dass der gezogene
Schimmel das Entivicklungsglied von einem Löclicrpilz sei.
Aber die Thatsache, dass ein ganz gewöhnlich aussohender Schimmelpilz,
wie er h ei niederen Filzen und b ei den Ascomyceten etc. v erkommt, einem so
lioch differenzirten Basidiomyceten als Conidienform angehört, einem Hymcnoiny-
cetcn und h ei dem grossen Formciireichtlium der Classe n u r einer einzigen F’orm
u n te r diesen, war nach unseren derzeitigen Kenntnissen und n ach der h ie rau f
gcgTüiidotcii allgemeinen B eu rth eilu n g dieser liöclisteii Filzformeii eine so merk