ausgczeiclinet, welche ausgeprägt b ilate ral ausgehildet sind u n d n u r an der einen
Seite das Hymenium tragen, während die ande re entweder rau h e r ist oder sogar
filzig b eh a a rt erscheint. Die Substanz der F ru ch tk ö rp e r ist mehr oder Aveniger
stark gallertig. Die quergetheilten 4zelligen Basidien sind ganz in Gallerte eing
eb e tte t und n u r die äussersten Spitzen der sehr langen Sterigmen treten frei über
die gallertige (Masse des F ru ch tk ö rp e rs hinaus, um h ie r zu einer grossen langen,
etAvas gekrümmten Spore anzuscliAvellen, die nach voll erreichte r Grösse abgeg
liedert AA’ird (Taf. lA Die Sporen keimen in AVasser und in Nährlösungen aus und
bilden an k le in en F ru ch tträg e rn büschelig angeordnete, hakenförmig umgebogene,
minutiöse Conidien, die in Nährlösungen AA’iederum auskeimen u n d abermals
Mycelien mit denselben Conidienträgern in fortlaufenden Generationen bilden.
A u f den F ru ch tk ö rp e rn selbst kommen Aveder diese noch andere Conidien vor. —
Die charakteristische Gliederung der Basidien ist lange b ek a n n t u n d vielfach abg
eb ild e t; Fries^) h a t die G a ttu n g H irn eo la von Auricularia u n te rsch ied en , eine
Abgrenzung, die nicht genügend b eg rü n d et und n ich t beibehalteii ist®).
A u r i c u l a r i a s am b u c in a M a r t iu s . Die ganz gallertigen F r u c h t k
ö r p e r dieses Pilzes, Avelche mir der H e rr Prof. TF. F 055 aus Laibach Aviederh
o lt in schönen frischen E x empla ren zu übersenden die Güte h a tte , Avachsen
meist raseiiAveise in Avechselnder Grösse an alten Stämmen von Sambucus, seltener
an ändern Laubhölzern. Sie sind o h r- oder muschelförmig verbogen u n d ver-
schniä lern sich mitu n te r stielartig nach der Ansatzstelle hin. Die Aussenseite
ist d u n k el olivengrün und schAvach filzig von k u rzen H a a ren ; die Innenseite ist
brau n g rau , später fast schAvärzlich, k a h l u n d meh r gefaltet Avie die Aussenseite,
sie träg t das Hymenium. Die fadenförmig langen Basidien, ganz in Gallerte
eingebettet, stehen fast palissadenartig n ebeneinande r geordnet und b ild en eine
hymeniale Oberflächenscliicht, die bei stark e r und re ich e r Entwicklung Avohl
das dunkle re Aussehen der In nenseite herb eifü h rt.
Die Eäden, Avelche den F ru ch tk ö rp e r au fb au en , sind sehr fein. E rst die
Enden, welche zu B a s i d i e n AA’erden, schAvellen b e trä ch tlich an und füllen sich
mit dichtem In h a lte . Die ju n g en Basidien h aben eine lang keulenförmige Gestalt
u n d ble iben einzellig, bis sie ausgCAvachsen sind. E rs t dann erfolgt eine
Fries, Hymenomycetes europaei, p. 6 9 5 .
2] Fuckel, Symbolae, p. 2 9 ; Winter, P ilz e , p . 2 8 3 .
Theilung durcli Querwände in 4 ü b ereinander stehende Zellen. (Taf. , Eig. 3, l—3)
So Avahrscheinlich es ist, dass diese The ilungen nach einander erfolgen, dass sich
die Basidie erst d u rch eine mittlere AA'and in zAvei Zellen u u d dann jed e dieser
Zellen AA’ieder d u rch je eine AA'and in zwei Tochterzelien spaltet, so h ab e ich
doch keine einfach getheilten Basidien auffinden können, Avelche diesen Theilungs-
modus, wie bei den transversal getheilten Basidien der Tremellineen, sicher er-
Aveisen (die betreffenden F ig u ren von Tafel A H und A'III . Sobald die Basidie
in 4 Zellen g eth eilt is t, Aväclist jed e dieser Theilzcllen fadig aus und zAvar
immer u nmitte lbar u n te r der TheilungsAA'and. Diese Eäd en Averden zu S t e r i g m e n
und Avachsen n ach der Oberfläche hin. Es ist le ich t zu sehen, dass diese Ste-
rio'inenbildung in der obersten Zelle der Basidien anfängt u n d nach aussen fortschreitet
(Taf. lA', Eig. 3, 4). Die Sterigmen nehmen an Dicke nach oben meh r
und m eh r zu, je läng er s ie .w e rd en u n d je m eh r sie sich der Oberfläche nähern.
Sobald diese aber d u rch b o h rt is t, spitzen sie sich von Neuem Avieder zu. Sie
Avachsen m it dieser v erjüngten Spitze n u r selten Aveit ü b e r die Oberfläche h in aus.
meist b eg in n t sehr bald die xAiilage der Sporen an der feinen Spitze (Fig. 3, 8).
Diese schAvillt AA’ieder an und die xAnscliAvellung Avird zur S p o r e , indem sie an
Umfang u n d an Länge allmäblicli zunimmt u n d schliesslich die Gestalt einer
Niere bekommt. H ie rb e i Avird die Spore ein k le in Avenig mit der Ansatzstelle
am Sterigma zur Seite geschoben, die Spitze des Sterigmas bieg t sich u n te n um
die Spore, u n d u n te r dieser k u rzen Biegung erfolgt n u n die Abgliederung der
Sporen du rch eine ScheideAvand (Fig. 3. 9'. Die abgegüederten u n d abgefallenen
Sporen h ab e n demnach an der einen Seite, Avelclie der Ansatzstelle am Sterigma
entspricht, ein deutliches schräg stehendes Spitzclien (Fig. 4 . 1—3), AA’elches von
dem obersten En d e des Sterigmas h e rrü h rt. Avclches mit abgegiiedert AA’ird. Die
bisherigen Bilder A’on der Sporenbildung der Auricularia, Avie sie namentlicli von
de Bary^] Aviedergegeben AA’urden, sind u ngenau u n d u n ric h tig , die Gestalt der
Sterigmen ist falsch, n ich t minder die Ausbildung der Sporen au f den Sterigmen.
Zur Bildung des Sterigmas mit dor Spore AA’ird der In h a lt der einzelnen Th e il-
zclle der Basidie verAvendet. (Man k an n le ich t beoba chten, Avie mit zunehmender
Länge des Sterigmas u n ten in der basidialen Zelle eine A acuole au ftritt ((big- 3,
4 u. 5 ) , Avelche grösser u n d grösser wird bis zur En tle e ru n g des Protoplasmas,
9 D e B a r y , Morphologie der Pilz e, p. 66.
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