h ohl imd kahl. Die Lamellen sind breit, bauchig, locker angeheftet und tragen
d a s H y m e n i u m a u s k e u l e n f ö rm i g e n B a s i d i e n (Fig. 32) o h n e C y s tid e n .
Die Sporen keimen wie die ersten Formen mit reich ster B i l d u n g v o n
O i d i e n k e t t c n . Die Zergliederung der K e tten g eh t ivie b ei Str. semiglobata au f
die Keimfäden ü b e r und schreitet bis zur Spore fort. Bei etwas gTÖsseren Mycelien
sind die Oidicn-bildenden Fäd en n ich t eingerollt, sondern gerade gestreckt,
von bed eu ten d er Länge (Fig. 33 u. 34). Bei verschiedenen Aussaaten von Sporen
wurden die Alycelien a u s e i n z e l n e n S p o r e n gross und b ildeten Oidien, wie
in Fig. 3 4 ; die kleinen Bildungen b e i A l a s s e n a u s s a a t c n v o n S p o r e n zerfielen
ih re r ganzen Länge nach in Oidien, wie in Fig. 33.
A l l e O i d i e n k e im t e n n a c h w e n i g e n T a g e n , ivie die von Str. semiglobata
aus (Fig. 31) und b ildeten Alycelien, die wieder Oidien bildeten, bis endlich
die sterilen Fäd en die Oberhand gewannen und mit re ich e r Luftmycelbüdung
F ru ch tk ö rp e ran lag en hervorbrachten. —
Aon der schönen S t r o p h a r i a a e r u g i n o s a [Gurt), die noch grössere
H ü te b ild et als Str. melanosperma, u n d a n d em s p a n g r ü n e n k l e b r i g e n
S c h l e im e d e r H ü t e l e i c h t z u e r k e n n e n i s t , k an n ich n u r angeben, dass
d i e S p o r e n , von den verschiedensten F rn ch tk ö rp e rn entnommen, in allen möglich
en Nährlösungen cultivirt, n i e m a l s k e im e n w o l l t e n . —
Die h ie r un te rsu ch ten Formen von S tro p h aria geben das erste Beispiel
von verschiedener Keim fähigkeit der Sporen u n d der Oidien b ei den einzelnen
A rten e i n e r Untergattung, woraus erhellt, wie wenig W e rth au f dies V erh alten
zu legen ist, namentlich bezüglich der B eu rth eilu n g der Oidien, worauf ich späte r
zurückkommen werde.
Die Tntergattimg Hyplioloma
h a t ih re n wesentlichsten C h a rak te r d arin , dass d a s V e lu m am H u t r a n d e
h ä n g e n b l e i b t , der anfangs umgebogen ist.
H y p h o lo m a f a s c i c u l a r e [Bolton) is t an Stellen, avo P appelbäume abg
ehauen s in d , eine hö ch st auffällige Erscheinung. Die h e e rd e nA v e is e a u f t
r e t e n d e n , o c h e r g e l b e n F r u c h t k ö r p e r mit dunkle rem Buckel und hellerem
lla n d e sind fast scheibenförmig, Avenig fieischig u n d dü n n , m i t s c hA v e fe l-
g e l b em F l e i s c h e . Die anfangs gelben, späte r grau-gi-ünen Lamellen zerfliessei)
etAvas mit dem AbAverfen der Sporen.
Das H y m e n i u m b e steh t aus langen, dich tsteh en d en , keulenförmigen
viersporigen B a s id i e n , welche mit zahlreichen, oben an dem freien Th e ile etwas
gekrümmten C y s t i d e n (Taf. IV , Fig. 1) u n te rmisch t sind.
Die ovalen, einzeln b r a u n - g e l b e n S p o r e n k e im e n in den meisten
Nährlösungen le ich t ans u n d immer e i n s e i t i g a u s d em K e im p o r u s mit der
Bildung einer Keimhiase. A n d e n A ly c e l i e n t r e t e n s c h o n f r ü h O i d i e n -
s c h n ü r e in büschelförmiger Stellung auf, die verhältnissmässig lang u n d spiralig
eingerollt sind (Taf. IV , Fig. 2). Die Alycelien werden mit zunehmender Grösse
immer re ich e r in der Erz eugung von Oidienkettcn. D e r Zerfall der Fäd en erfasst
immer grössere VerzAveigungen, so dass schliesslich ganze Zweigsysteme mit
H au p t- u n d Nebenfäden voUständig in Oidien u ngle icher Dicke zerfallen (Fig. 3).
Gleichwohl n ehm en die Mycelien, soweit sie n ic h t ganz ze rgüedert sind, an Umfang
zu, immer mit n eu e r u n d massenhafterer Oidienbildung. Am reichsten Avird
ih r A u ftre ten an den Luftmycelien, die am Ende fast mir aus lose verbundenen
Oidienketten bestehen. Es gelingt unschwer, dichte Alycelrasen zu ziehen, welche
üb e r den ganzen Objec tträge r hinAvegAvachsen u n d oben in L u ft Avie mit Alehl
bestreu t erscliemen d u rch die dicken Massen von Oidien, welche aus den zerfallenen
Luftfäden gebildet sind, wie es F ig u r 5 in einem kle in en , von Dr. Is tm n ffy geze
ichneten Bilde veranschaulicht.
D ie O i d i e n s i n d s o f o r t k e im f ä h i g u n d Avachsen viel schneller zu
Keimschläuchen aus, Avic die von S tro p h a ria -A rten . Sie schwellen etAvas an,
dann tre ib en sie meist beiderseitig in Fäden aus. Die F äd en b ild en sclion bei
sehr geringer Grösse wieder Gidienzweigo, mitu n te r kommen diese direct aus der
Kcimoidie. wie in Fig. 4, 1 u. 2 in F o rm eines k le in en Büschels. W ä h re n d die
Zergliederung der ersten Oidienschnüre vor sich geht, wachsen die Mycelien weiter
zu n eu en Büscheln aus (Fig. 4, 3). An d en grössten Mycelien zergliedern sich
wieder ganze Fadensysteme zu Oidienketten u n g le ich er Dicke (Fig. 3, 1 -4 ) und
am E n d e kommen wieder ganz genau dieselben Cu ltu ren mit melilartigeii K ru sten
von Oidien au f den Luftmycelien zu Stande, wie sie von den Basidiensporen ge-
bildet wurden.
Aus den Oidien erster Generation wurd en n u n die Culturen fortgesetzt
mit dem gleichen Erfolge u n d dann in laufenden Generationen über ein halbes
J a h r u n te rh a lten , ohne dass in der Bildung der Oidien die geringste Schwächung
zu beobachten war, u n d ohne dass au ch n u r eine And eu tu n g zur Bildung von