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welclies bei feuchtem W e tte r zergeht, bei trocknor L u ft durcli Eintrockneii verschwindet.
Das schon von Tulasne beschriebene H y m e n i u m ist aus den pallisaden-
artig angeordne ten, zweiarmigen Basidien geb ild et, zwischen welchen in ju n g en
F ru ch tk ö rp e rn noch die sterilen Fadenenden des subhymenialen Hyphengeiiechts
verlaufen (Fig. 2). Mit der Bildung der Sporen durch Anschwellung der frei
ans der Gallerte des F ru ch tk ö rp e rs austre tenden Spitze des Sterigmas, werden
die Basidien erschöpft u n d so lange durcli n eue ersetzt, als deren Entwickelung
möglich ist. Bei warmem AA'etter, also auch b ei dem Ueb ertrag en von E ru c h tk
ö rp ern aus dem F re ien ins warme Zimmer, verläuft die Sporenhildung mit fabelh
after Schnelligkeit. In einer N ach t sind dicke Niederschläge von Sporen au f
dem Gbjecträger vo rh an d en , den man in einer feu ch ten Glocke n n te r einen
E ru ch tk ö rp e r legt. Dieser selbst erscheint eingesunken durch die Erschöpfung
mit dieser massenhaften u n d schnellen Sporenbildung. H ä lt man den E ru c h tk
ö rp e r einige Tage hin d u rch in der Glocke, so fallen mit dem 4. Tage keine
Sporen meh r ab u n d er selbst ist v erw elk t n n d vergangen.
L eg t man einen rein en Objec tträge r einige Minuten u n te r einen im
Sporenwerfen begriffenen E ru c h tk ö rp e r, so bekommt man d i e S p o r e n einzeln
u n d völlig rein, wie sie zur C u ltu r g ee ignet sind. Sie besitzen die bekannte
nierenförmige Gestalt (Fig. 3, i), äh n lich den Sporen einer Ex id ia und Ulocolla.
u n d einen reich en k örnigen In h a lt, d e r kaum einen gelblichen Ea rbenton erk en n en
lässt; in ih re r Länge messen sie 0,015 mm, in ih re r Breite 0,005 mm. I h r e
K e im u n g b eginnt sofort, sowohl in AVasser wie in Nährlösungen. Ohne Zeichen
von Anschwellung verschwindet die lich te Stelle in ihrem In h a lte n n d es zeigen
sich zu beiden Seiten zwei helle P u n k te u n d damit zugleich eine Scheidewand,
welche die Sporen in der Mitte durchsetzt. AVieder verschwinden die zwei
h ellen Stellen, um verdoppelt wieder zu erscheinen, wenn du rch abermalige Zweith
e ilu n g die ersten Theilzellen wieder getheilt sind u n d somit die S^iore vierzellig
geworden ist (Fig. 3, 2 u, 3 ) . N u n stehen die Th e ilu n g en still u n d die T h e ilzellen
tre ib en an einer oder an zwei Stellen, die beliebig an ih rem Umfange gelegen
sein k ö n n en , ku rze Fortsätze aus, an deren Spitze n ach einander ein
kleines Köpfchen von minutiös k le in en Conidiensporen angelegt wird (Fig. 3, 4).
Dass die Conidien nach einander entstehen, sieht man n u r dann deutlich, wenn
man sie einzeln u n te r dem Mikroskope stu n d en - und tagelang verfolgt, man
b eoba chtet dann le ich t, wie sie sich zu einem kle inen Koiifchen oi'dnen, dessen
Glieder hei der geringsten Berü h rn n g oder Bewegung abfallen, bis au f die jüngste
und le tz t gebildete Conidie. Diese h a t Tulasne auch n u r allein g esehen, nic lit
die A nordnung in Köpfclien, die schon zerstört war, als er die zur Beobachtung
h erg e rich te ten Sporen b e s ah '). Die Keimsporen erschöpfen ih re n In h a lt m itd e r
Bildung der Conidien, und nach 24—26 Stu n d en sind sie schon leer nnd alle
Conidien abgefallen, die feinen Fadenfortsätze an den entleerten Sporen, an
welchen sie gebildet wurden, kaum noch erk en n en lassend. Die The ilu n g der
Sporen nnd die Bildung der Conidien tritt sogleich ein, wenn die Sporen abgefallen
sind. Ich liabe abe r niemals eine schon getheilte Spore au f einem Sterigma
sitzen seh en , wie sie Tulasne ,bei Dacryomitra) abbildet. Die Sporen
sind einzellig, sie th e ilen sich erst mit der Keimung durch wiederholte Zweith
e ilu n g in vier Zellen. D ie k l e i n e n C o n id i e n sind rmidlich-längiich 'von 0,(J02
— (1,603 mm Durchmesser) und tre ib en in AVasser nic lit aus, walirsolieinlicli weil
ih r kümm erlicher In h a lt h ie rfü r n ich t au sreiclit, n ich t ab e r weil sie n ich t keimungsfähig
sin d , was, wie wir später selien werden, durch Zusatz von Nährlösung
sofort widerlegt wird. Tulasne') h a t eine zweite A rt der Sporenauskei-
muiig iu AVasser b eo b a ch te t, nämlich die Bildung einfacher Keim fäd en , die er
au ch abbildet. E r k n ü p ft h ie ran die Erwägung der Möglichkeit, »dass die äusser-
lich gle ichen Sporen doch in AVirklichkeit verschieden sein möcliten, wie es
die Sporen der heterosporischen Gefässkryptogamen sind, von welclien die einen
Spermatozoiden erzeu g en , die ändern ein P ro th a llinm , welclies die n eu en Pflanzen
hervorbringt«. Ic h h ab e diese Fadenauskeiniungen b ei S p o ren , welche in
Wasser k e im ten , n ic h t g esehen, wohl ab e r b ei A u s k e i in n n g e n in N ä h r l
ö s u n g e n , wo die Bildung n eu e r Alycelien neben den Conidien eingeleitct wird,
n n d dieselben Coiddien in reichen Köpfchen in iiiiendlichen Alassen an den Alycelien
gebildet werden (Eig. 4— 8). Zunächst sind die Keiniuugserscheiiningen
bei dei( Sporen in Nährlösungen die gleichen wie in AVasser. Die Sporen tlieilen
sich in vier Zellen diiroli doppelte Zweitheilung, dann keimen sie in diesen T h e ilzcllen
zu län g eren u n d dickeren P äd en aus als frü h er. Nach secundären E in flüssen,
der verschiedenen Concentration der Nährlösungen n n d ih re r Beschaffen-
1'. Tulasne, 1. c. der A n n . sc. nat.
- Tulasne, 1. c. der A n n . sc. nat. Tafel 12. F ig . IS.
li r o f e ld . Büthii. UnttäHdclumgen, VII,