namentlich umfassende, y o i i dem glänzendsten Erfolge begleitete In-
fcctionSTCrsuche mit diesen Pilzen, deren Mittheilung leider erst im
IX. Hefte erfolgen kann, n u r im Sommer fortgesetzt wurden. In den
nun folgenden 3 Jahren nahmen die Arbeiten eine stetig wachsende
Ausdehnung an. Mit dem wachsenden Umfange der Arbeiten hielten
die einzelnen Kcsultate, welche gcrvonneii wurden, zunächst ziemlich
gleichen Schritt, sio vermehrten sieh dann aber nach dem Endo zu in
so günstiger und in so umfassender Art, dass es nunmehr nothwendig
geworden ist, das gesammte Material auf zwei, nach einander folgende
Hefte zn vertheilen, von welehcn das yorliogonde die Formen der
Kasidiomyceten mit getheilten liasidren umfasst, das nächste unmittelbar
folgende die weiteren Formen mit ungctheilten Basidien einschhessen
soll. Die Dacryomyceten sind dem yorliegenden Hefte noch nacliträg-
lieh angefügt worden, damit die Yorthcilung dos Stoffes eine gleieh-
mässigere und also das folgende Heft nicht zn umfangreich werden
möchte.
Arrf diese hier durehgeführte natürliche Eintlieilung der Basidio-
myoeton in einfache, gleichsam Ausgangsformen mit getheilten Basidien,
welche als P r o t o b a s i d i o m y e e t e n bezeichnet sind, und in höher
differenzirte Formen mit ungetheilten Basidien, welche die Hauptmasse
der Classe ansmaehon und als A u t o h a s i d i o m y c e t e n angosohlosscn
wurden, habe ieh bereits in der Schlussbetraehtung des I II . Heftes
ansführheh hingewiesen. Das untersuchte Material in seinem jetzigen
Umfimge bringt mm eine Summe von neuen Thatsachen, welche nicht
hloss diese frühere Auffassung als die natürliche und richtige erweisen,
sondern zugleich darthun, dass auch meine damalige Beurtheilung der
natürlichen Yerwandtsehaft und systomatisehon Yerbindung der Formen
innerhalb der Classe die allein zutreffende ist. Die bis in die möglichen
Eiiizolheiteii durehgeführte Untersuchung des seltenen und wunderschönen
kleinen Gasteromyeeten, der schon lange den Namen Pilaerc
Potorsii führt, giebt den unwiderlegbaren Beweis, da.s es angioearpe
Grundformen von Basidiomyceten mit getheilten Basidien giebt, genan
so, wie ieh es früher aimalim. Diese Untersuchung beseitigt somit die
nachträglichen Ansehanungon de B a n /s über die Systematik der Basi-
diomyeeten, in welchen die Worthschätzung seines eigenen Urtheils
für den gänzlichen Mangel an neuen Thatsachen den alleinigen Ersatz
giebt, als yerfcblte und unrichtige gerade soweit, als dieser Antor naeh
dem Ersclieinon meiner Arbeiten im III, und lY. Hefte von meinen Auffassungen
abgewiclien und diesen dann eiitgegengctrctcn ist.
Der Nachweis dos nngesoliloehtlielien Ursprunges der hoch diffe-
renzirten Basidienfruehtkörper und der Gcsclileeht.slosigkeit dieser Pilze
überliaupt iu dem zur Zeit bekannten Gange der Entwicklung, der im
III. Hefte für eine geringe Anzalil von Formen erbracht war, findet
jetzt für alle untorsnchten Formen die volle Bestätigung.
Zu dieser A'erbrcitorung und Sichcrstelhmg unserer Beurtheilung
der Basidiomyceten kommt mm aber eine Fülle interessanter und wieli-
tiger Thatsaclien hinzu. Es gelang dureb die künstlielie Cultur der
verschiedcnon Formtypen den sicheren Beweis zu führen, dass dem
Entwicklungsgänge der einzelnen Formen neue nnd ungeahnte Glieder
der Formgestaltung angehören. Die bis dabin geltende Annahme, dass
die Formen der höchsten Pilze vorzugsweise oder alloin dnrcli die
Basidienfrüchte vertreten sind, ist nicht mehr zutreffend; es kommen
vielmehr die allerverschiedcnsten Fruchtformen neben diesen vor, wie
sie einmal bei den niederen Pilzen, den Zygomyceten und Oomyceten,
gefunden sind, und wie sie namentlich u n te r den höheren Pilzen für
die Ascomyceten als charakteristisch gelten. Es finden sich Conidien-
bildungen in einfachen Formen vor ohne Träger, dann Conidienträger
in allen Abstufungen, Coremium-Formen von diesen, sogar Conidienlager
und Fruchtkörper-artige Bildungen von solchen; dabei erfolgen dirccte
Vermehrungen bestimmt geformter Conidien in Ilefcnform, Zergliede