Gi-üsse der einzelnen Siioren A’on durchschnittlich 0,011 mm Breite u n d 0,009 mm
Länge nic lit ganz übercinstimnieiid. Soviel ich ersehen k onnte , sind die Sporen
nacli dem Ende zu, wenn die Nährstoffe weniger reich zuiliesscn, n ich t mehr
ganz so gross wie im Anfänge, au ch selbst in den einzelnen Basidienknäuelii
sind die le tz t gebildeten Sporen k le in e r Avie die ersten, sie sind offenbar Avcniger
ern äh rt. Aveil die frü h er angelegten ersten Basidien den tiefer stehenden Knäueln
die Nahru n g szu fu h r abschneiden. A u ch in der Eä rb u n g der Anssenhaut h e rrsch t
eine grosse A erschiedenheit; der Ton Avechselt A'on hellgelb bis zum dunklen
Braun. Es fällt dies namentlich au f in der Zeit, avo der F ru ch tk ö rp e r noch
nich t völlig re if geAvorden ist nnd n u r erst in den perip h erisch en Zonen freie
Sporen fü h rt. Uebrigens zeigt sich b ei stark e r Vergrösserung, dass die Alemb
ran der einzelnen Sporen n ich t an allen Stellen gleich gefärb t ist; sie sind
au f der Rückseite am dunkelsten, u n d der Ea rbentoii nimmt deutlich n ach der
In nenseite oder vielmehr nach der frü h eren Insertionsstelle an der Basidie allmählich
ab. Die E rscheinnng ist auffallend genug, um für die spätere Keimung
rcsp. ü b e r den Ort der Auskeimnng zur O rientirung zu dienen. Die Sporen
keimen nämlich, wie ich schon b ei der ersten Auffindung des Pilzes vor sechs
J ah ren gesehen h a t te , le ich t iind sicher und machen darum den an sich so
interessanten Pilz zu einem der s c h ö n s t e n Culturobjecte u n te r allen Ga-
steromyceten.
ln allen K e im u n g s v e r s u c h e n dauerte es ZAvei Tage, bis sich an den
in Nährlösungen ausgesäten Sporen die Anzeichen der Keim u n g Avahrnehmen
Hessen. Es zeigte sich an der einen helleren Seite eine zarte Austreibung,
Avelclie erst am nächsten Tage das Aussehen eines Keimschlauches annahra.
N ich t die allergeringste AnschAvellung der Keimsporen b eg leitet diese Keimung,
die keimende Spore h a t genau die Gestalt AAÜe die ungekeimten. Alan
möchte fast glauben, der Keimling hinge n u r äusserlieh an, wenn er n ich t an
je d e r Spore in derselben A rt u n d an derselben Stelle sich zeigte, und Avenn es
nich t möglich AA’äre, durch D reh u n g den äusserst feinen K e im p o r u s an der
Spore zu selien, aus Avelchem der Kcimschlauch au stritt (Taf. II, Eig. 14). Ich
habe Tausende A’on Keimsporen gemustert n n d stets gefunden, dass der Keimschlauch
in der Alitte der In nenseite entspringt, nach Avelcher die dunkle E ä rbung
der Alembran sich allmählich v erliert, dass somit also d e r O r t d e r
K e im u n g e in b e s t im m t e r ist, da diese Stelle der Insertionsstelle der Spore
an der Basidie entspricht. Bei grossen Sporen ist h ie r sogar eine unbedeutende
Einsenkung zu seh en , die gerade b e i der Keimung meh r als frü h e r auffällt
(Fig. 14, die Keimsporen).
De r Keimschlauch erreich t n u r selten die doppelte Länge der Sporenbreite,
bis sclion der erste Seitenzweig auftritt. E r liegt u nmitte lb ar an der
Austrittsstelle des ersten Keimschlauclies, der h ie rd u rch etAvas aus seiner Rich tu n g
verschoben Avird. Die A'erschiebung g eh t so Aveit, dass schliesslich beide Keimschläuche
p a ra lle l der Breitseite der Sporen n ach entgegengesetzten Richtungen
fortAvachsen (Fig. 14). Die K eim sch läu ch e , Avelche ü b e r die Sporen hinaus-
Avacbsen, sind k aum halb so dick Avie diese selbst und werden anch nachträglich
kaum dicker, ein ü beraus günstiger Umstand, der es le ich t ermöglicht, die grossen
braungefärbteii Keimsporen in Alitte der Aveiteren V e r zave i g u n g e i i z um
A iy c e l dauernd zu untcrseheiden. Diese sind zu Anfang g e rin g , die Eäden
sind im LängenAvachsthuin bevorzugt und e rh alten erst n ach träg lich A erzAvei-
gungen. Diese gehen zu einem Tlieile von der Spitze aus, zu einem anderen
von ä lteren Eadenpartien, Avelche inzAvischen deutliche QuerAvände bekommen
haben, u n d zAvar entspringen sie hie r meist dicht h in te r den QuciAvandcn. Die
Verzweigungen der Alycelien nehmen, da sie n ich t zu reich e sind, in ihrem
g eradlinigen Verlaufe einen eigenthümlichen sparrigen C h arak ter an, der noch
besonders v e rstä rk t Avird durch die gleichmässige Dicke aller Fäden, die luer
fast auffallender ist, als ic h sie seith er b ei irgend einem anderen Pilze angetroffen
h ab e (Taf. I I I , Fig. 16 u n d 17;.
W e d e r in den ä lteren nocli in den jü n g e ren F äd en , welche sich ihrem
Alter nach n ic h t in der verschiedenen Dicke, sondern n u r in der d erzweigmrgs-
folge nnte rsc lieiden lassen, tre ten Fu sio n en als Schnallen auf, wie sic so reicli
und fast ausnahmslos an allen Scheidewänden der basidientragenden F äd en des
F ru ch tk ö rp e rs r.u beoba chten waren. D ie M y c c l i c n b l e i b e n d a u e r n d o h n e
a l l e S c h n a l l e n n n d F u s i o n e n anch zu der Zeit, wo sie riesige Dimensionen
angenommen h ab e n u n d au f allen Fäd en die zierlichen Cbnidicnträger h e rv o i-
bringon, die bis dahin u n b ek a n n t geblieben sind u n d einen der zierlichsten
Schimmelpilze darstelien, die bish er beschrieben wurden; dabei blieb der typische
Charakter der Mycelien iu der g le ichartigen Fadendicke u n d der sparrigen Ver-
zrveiguug dau e rn d derselbe (Taf. III, Fig. Uih .