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Objecte ausgeAA'äblt, welclie er in seinen F ig u ren I b—e gezeiclinet h a t; sie illu-
strircn ivohl den schnellen ^'erfall der Objecte, Aveniger genau ab e r den Bildungsvorgang
der Chlamydosporen.
An den in F ig u r 12 gezeichneten F rn ch tk ö rp e ran lag en , Avclche aus einem
Stücke des Fichtenstumpfes nach Monaten in meinem Zimmer au strieb en , fand
ich Gelegenheit, d i e A n l a g e n n d A u s b i l d u n g d e s C h l a m y d o s p o r e n -
l a g e r s n a c h t r ä g l i c h n o c h c o n t i n u i r l i c h z u v e r f o l g e n und namentlich
die F arb cn v crän d ern n g zu s eh en , Avelche mit der Reife der Chlamydosporen in
den F ru clitan lag en e in tritt. Diese Avcrdeii in Avenigen Tagen scliAvefelgelb (die
k le in e ren Bildungen der F ig u r 12), eine Fä rb u n g , die mit dem Austrocknen und
dem jmlverigen Zerfall der F ru ch tan lag en schnell Avicder h e lle r Avird (Fig. 12
oben rechts). Die ursprüngliche Gestalt der Anlagen Avird durch diesen Zerfall
vollständig ze rstö rt, Aveder im In n e rn noch im Umfange finden sich Fäd en vor,
die, von dem Zerfall verschont, den Zusammenhang der Sporenmassen auch n u r
vorübergehend u n d lose in Form eines F ru ch tk ö rp e rs erhalten.
D i e e i n z e l n e n C h l a m y d o s p o r e n , Avelche man dem mehligen, gelblich
en Pu lv e r der zerfallenen F ru ch tk ö rp e r en tn imm t, h ab en eine ovale Form
und setzen nach beiden En d en stumpf ab. Sie trag en mitu n te r noch eine der
Begrenzungszellen an ein er Seite, jedenfalls ab e r die deutliche Ansatzstelle von
diesen (Fig. 2 2 \ Sie sind n ich t grösser Avie Conidien, Avelche au f Sterigmen abgeschnürt
Averden, n n d je d e r Mensch, der sie einzeln mit scliAvachen VergrösserAingen
besieht, Avird sie fü r Conidien h alten u n d nich t ah n en , dass sie n u r intercalar
gebildete Gemmen sind. In der Grösse der Sporen zeigen sich ü b rig en s, Avohl
je nach der Dicke der F äd en , in AA’elchen sie gebildet Avnrden, b e träch tlich e
ScliAvankungen A'on 0,005— 0,006 mm Dicke u n d 0,006—0,009 mm Länge.
Iu den oben beschriebenen und in F ig u r 12 abgebildeten F ru ch tk ö rp e rn
Avaren die Chlamydosporen die alleinige Fruchtform, Avelche zur Ausbildung kam.
Die Fru ch tan lag en Avareii von vorn h erein kle in u n d schlecht ern äh rt, sie zeigten
dasselbe Verhalten, AA'ie die k le in en F ru ch tk ö rp e r von den N ycta lis-Arten, bei
Avelchcn die EntAvicklung auch n ic lit ü b e r die zuerst nnd bevorzugt gebildeten
CJilamydosporcnlager liinauskam. Freilich zeigten sich h ie r die Chlamydosporenmassen
au f oder in der ju n g en Hu tau lag e der F ru ch tk ö rp e r, Avelche immer schon
die charakteristische, frü h e rk en n b a re Formgestaltung der Blätterpilze verriethcn.
Dies Avar b ei den Chlamydosporenlagcrn des Oligoporus farinosus n ich t der Fall,
Aveil der zugehörige Löcherpilz seinen Charakter n ich t eh e r ausbildet, als mit
der Anlage des Hymeniums in Lö ch e rn , Avelche bei kle inen F ru c litk ö rp e rn zu
Gunsten der überAviegenden Chlamydosporenbildung ganz unterbleibt.
N u r e r s t b e i g r o s s e n F r u c h t a n l a g e n Avird n e b e n d e r ü b e r r
e i c h e n C h l a m y d o s p o r e n c r z e n g u n g d a s H y m e n i n m a n g e l e g t u n d b i s
z u r S p o r e n r e i f e d e r B a s id i e n , a ls o b is z u r c h a r a k t e r i s t i s c h en A u s b i l d
u n g d e s e i g e n t l i c h e n L ö c h e r p i l z e s g e f ö r d e r t . Im Vergleich zu diesen
stellen die hymenienlosen, scliAvacheren Bildungen ZAvar dem Anscheine nach selbständige
u n d eigenartig gestaltete F ru ch tk ö rp e r dar, Avelche abe r in W irk lich k e it
gar nichts anderes sind, Avie F ru ch tan lag en des Oligoporus, an AVclchen die Hy menienbildung
ausgebliebcn ist.
D i e e i g e n t l i c h e n F r u c h t k ö r p e r d e s L ö c h e r p i l z e s O l ig o p o r u s
f a r i n o s u s g e h ö r e n , d e n s t i e l l o s e n , s chA v a ch b n t f ö rm ig g e s t a l t e t e n
F o rm e n a n . Sie tragen das Hymenium nach u n ten g erich te t und erscheinen
an den oberen Tlieilen gelblich g efärb t und mehlig-pulverig von den Massen
der gelblichen Chlamydosporen, zu Avelchen das ganze obere IIutgeAvebe n ach träglich
umgeAvandelt erscheint (Fig. 14, i u. 2). Auch das Hymenium selbst verlie
rt mit der Reife seine n atürliche, Aveisse F arb e, Aveil anch h ie r noch die Chlamydosporenbildung
bis zu den Basidien fortschreitet n n d eine gelbliche Färb u n g
bcAvirkt (Fig. 14). In vielen FTuchtkörpern Avaren k ein e Basidien mit Sporen
zu finden, n u r Massen von Chlamydosporcn. Die R ö h ren AA'aren b rü ch ig und
neigten schon b ei der zartesten Berührung zu einem Zerfall in pulverige Theile.
N u r Avenige machten eine A u sn ahme, die offenbar noch jü n g e r n n d frischer
waren, Avie z. B. in F'ignr 14, i—2. Die P o ren des Hymeniums h a tten liier eine
ziemliclie Länge und Avaren mit Basidien bekleidet, ln Irigur 15 ist ein Längssch
n itt dargestellt mit Sporen-tragenclen Basidien, die za rt und fein von lang
keulenförmiger Gestalt sind. A u f ih re r etAvas über das Hymenium h ervorragenden
Sjiitzc tragen sie die ziemlich langen Sterigmen mit den vier kleinen, länglich
eiförmigen, farblosen Sporen (F'ig. 16. i u. 2).
A b e r s e l b s t s c h o n iu d i e s e n h i e r d a r g e s t c l l t e n F 'ä l l e n w a r
d i e C h l a m y d o s p o r e n b i l d u n g in d e n s ä m m t l i c h e n H y p h e n d e s F 'r i ic h t -
k ö r p e r s b i s z um H y m e n i u m f o r t g e s c h r i t t e n . Emzelne F'äden zAvischen
den Basidien zeigten die Anlagen der Sporen in Re ih en , in ande ren Avaren die
Sporen schon völlig ausgebildet (F'ig. 15). Beide F'ruchtformen standen unmittcl