Arbeiten und Culturen der Pilze mit Naelidruok durcliführeu und dabei
zugleich mein einziges Auge gebührend schonen könnte.
Ein glücklicher Zufall h a t es nun gewollt, dass ieli in dem Herrn
Dr. G. Is/oän/fi/, PriYatdoccut an der E'niyersität in Klanscnburg in
Ungarn, und in tleni Herrn Dr. Olav. Jo/ian-O/sen aus Christiana in
Norwegen zwei junge strebsame und talentyollc Mitarbeiter für meine
Untersuchungen fimd, wie ich sie geeigneter nicht wünseliou konnte.
Während der erstere durch eine selten geschickte Hand im Präparircii
und Zeichnen die Arbeiten ausführon half, die ieh meinem Auge in der
eribrderliehen Ausdehnung noch nicht zumutheu durfte, heseluitftc der
andere, ein yorzüglieher Systematiker und namentlich in den Formen
der Basidiomyceten allseitig bewandert, mit nie ermadcndem Eifer in
langen und weiten Excursioneu, die ich wiederum selbst nicht machen
konnte, das frische, yielfaeh seltene, zn einem kleinen Theil sogar neu
anfgefundene Material yon Pilzen, so wie es in den verschiedenen
Stadien der Entwicklung für- unsere Culturen allein verwendet werden
konnte. Die Culturen selbst sind i on mir allein ausgeführt worden unter
Anthcilnahme meiner beiden jungen Ereunde. Bei dieser Tlieilung der
Arbeit wurde es nun möglich, die Culturyersuehe in einem Umfange
cinzuleiten, wie es nie zuvor geschehen ist. In den letzten anderthalb
Jahren waren durchschnittlich mehrere Hundert Culturen in den möglichen
A’ariationen stetig im Gauge. Die kleine Notiz mag von dem
Umfange der Arbeit eine A’orstellung geben, dass allein das Ileinigen
und Stcrilisiren der Objectträger und Culturgefässe, welche im Laufe
der A'ersuohe für die Culturen verwendet wurden, die Arbeitszeit von
vielen Monaten erforderte.
Muss ieh nun in erster Linie dem Herrn Staatsministor Dr. von.
Gossler Excellonz und dem Herrn Geheiinrath Dr. AllhoJI' für die gütige
Unterstützung und Förderung meiner Arbeiten den ehrerhiotigsten Dank
ausspreehen, so habe ich weiter noch die angenehme Pflicht zu erfüllen.
vielen Gollegen und Freunden herzlichen Dank zu sagen für die freundliche
Zusendung von frischem Material seltener Pilzformen, die bei un.s
für unsere Culturen nicht direct zu beschaffen waren. So namentlich
den Herren Professoren v. Kerner in Wien, W. I'oss in Laibach, G.
Uiiha-rdt in (ungar.) Altenburg, dem Herrn Dr. Bnizelmeyer iu Augsburg
und dem Herrn II'. Knetjer, Imhrer in Königsteiii i. S. für die
mehrfache Zusendung von Tromellinecn; so ferner dem Herrn Dr. r.
Wellstein in Wien für die Beschaffung von Tnlostoma, dem Herrn Oberlehrer
Dr. I.udwiy in Greiz für die Ueberscndung \o n Ptychogastcr
albus, dem Herrn Apotheker Borystette in Tecklenburg für nachträgliche
Sendungen von Oligoporus fariiiosus und namentlich dem Herrn
Henninys, Präpara tor im Königlichen botanischen Jluseum in Berlin, für
prachtvolle Sendungen von Ptyehogaster albus ohne und mit Anlagen
von Fruehtkörperii eines Polyporus und für die Ernohtkörper von
Ptvohogaster rubescens in allen möglichen Eiitwicklungsstadien. E ndlich
verdanke ich dem Oberförster Dr. lüemlz in Hann. Münden wiederholte
und reiche Sendungen von grossen haumbewolmeuden Poly-
porccii. —
Die Tafeln sind diesmal wieder von Herrn Emil I.aue in Berlin
gemacht; sie zeigen gegen die früheren im A'. und A’I. Hefte einen
nnverkcnnbaren F o rtschritt, sowohl in dor Foinhcit der Ausführung wie
in der sorgfältigen Wiedergabe der Zeichnungen. —
So schnell, wie cs in der Ausfülimiig möglich is t, wird das
ATII. Heft mit den Aiitobasidiomyceten dem yorliegenden sich an-
sehlicsson; die Arbeiten sind ganz, die zugohürigen 12 Tafeln beinahe
fertig, der Druck des Textes ist in längstens einem halben Jahre ausgeführt.
Auch für das IX. Heft, den II. Band der Brandpilze, ist die
Pidilieation der neuen, seit 4 Ja hren gewonnenen Re sultate der Cultur
B r e f o l d . Botivn. Uutorsuohungen. A'll.
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