(lie reichste und coniplioirteste Gliederung und S tru ctn r erreichen, dürfte ausser
Zweifel sein». Was ich ü b e r Pilacre plamals n u r nach Tu/asne's Angaben und
Zeichnungen') ansgesagt h ab e , dass er als eine an g ioearpe, den Tremellineen
liomologe Grundform für die Gasteromyeeten mit angiocarpem Bau anzuschen
sei, also als eine P erm mit g eth eilten Basidien, von welcher man die Gastero-
myoeten nach Tulostoma u n d von da nach den Lycoperdaceeii für sich ableiteu
müsse als besondere Reihe, wie ich es für die gymnocarpen Basidiomyceten zu
den Tremellineen geth au h atte, wird einer strengen u u d entschieden abweisenden
f'en su r unterzogen, die ich h ie r wörtlich wiedergeben will, wenn ich es mir
auch versagen ran.ss, sie schon au dieser Stelle in ih re r totalen Un rich tig k eit zu
widerlegen. »Pilacre etc. sind F o rm en , welche mit Tulostoma darin überein-
stimmen, dass sie in den L ü ck en eines Geflechtes von H v p h en an Zweigenden
dieser, terminal und seitlich je mehrere Sporen simultan abschnüren. Jene
Zweigenden sind den eigenthümlichen Basidien bei Tulostoma allerdings ähnlicli,
doch haben diese au f den Namen typischer viersporiger Basidien allen Anspruch,
während sich die abschnflrenden Enden je n e r Form nach Gestalt n n d unregelmässiger
Zahl und A nordnung der Sporen n u r von ferne mit solchen vergleiclien
lassen n ich t meh r n n d n ich t weniger wie jedes andere simultan mehrere Sporen abschnürende
Hyphenende. Mit dieser Uebereinstimmnng und etwa d e r Gosammt-
gestalt des Sporen bildenden Körpers ist die A eh n lich k e it zwischen Pila cre und
lulo stom a zu Ende. Dieses h a t reiche L y c o p e rd a c e en -S tru c tn r u n d Differenzirung.
jenes den einfachen Bau büschelig verzweigter Uonidienträger, etwa
der Penicillium-Coremium-Form; eine »Peridie« ist n ich t vorhanden, sondern nur
eine filzige Oberflächenschicht, bestehend aus den über die Sporen tragenden
hinaus verlängerten Endverzweigungen der das Büschel bildenden H yphen. Von
einer dhec ten n äh e ren Uebereinstimmung mit Tulostoma k an n dahe r n ic h t die
Rede sein und Uebergangsformen sind n ich t bekannt. E in G ru n d Pilacre an
lu la s tom a anznschliessen, ist dahe r nach den Gestaltungserscheinungen nich t vorh
an d en ; nach dem Entwicklungsgänge au ch n ich t, denn dieser ist für je n e be.iden
zu r Zeit u n bekannt. Pila cre ist seiner Stellung u n d Zugehörigkeit nach zweifelhaft,
u n d wie Tulasne h ervorhebt, au f Grund der wenigen b ek an n ten Daten, am
besten noch fü r eine Conidienform von Ascomyceten zu halten. Sei dem wie
ihm wolle, ein Glied des Systèmes, durch welches eine Anknü p fu n g an Lycoperdaceen
möglich wäre, ist Pila cre nach den b ek an n ten Thatsachen nicht«. In
seiner später erschienenen neuen Au flag e der Pilzmorphologie n immt er au f diese
seine Ausführungen Bezug, indem er p. 366 sagt; »Man k an n au f G ru n d der
nämlichen Tliatsachen schon je tz t zu ande ren Resultaten gelangen, wie Brefeld's
Anschanungen iSchimmclpilze 111 n n d IV) z e ig en ; frcilicli n ic h t ohne re ch t gewagte
Hülfshypotheson«, nachdem er einige Seiten vorher p. 363 seine eigenen
Änschannngcn u n d deren Resultate folgender A rt gefasst hatte. »Nacli den Isin-
zeldarstellungen b ed a rf es k e in e r weiteren Beweisfülirnng dafür, dass die compli-
cirten Lycoperdaceen u n d besonders die Ihialloideen mit ih ren wundorharcii
Gestaltu n g en u n d Gewobedifferenzirungen die höchst gegliederten Basidiomyceten
sind. Es ergiebt sich fern er, dass die Re ih en le tzterer nach den einfacheren
T h c lep h o re en und den TremelUiiecn h in convergiren und in diesen sich berühren
«. —
Lassen wir n u n diese Auffassungen de Barg's ü b e r die Basidiomyceten, die
viel Gutes n n d viel Neues en th alten — ah e r mit der Einschaltung von
Lessing, dass das G u te n ich t n eu u n d das Nene n ic h t g u t ist — zunächst
au f sicli b e ru h en und verschieben wir die geb ü h ren d e G eg en k ritik au f seine
gegen mich g erich teten kritischen Gänge au f die engere Mitth eiln n g der einzelnen
Arbeiten, so k ö n n en wir in der Behandlung des neuen Materials und
seiner Darstellung direct u n d u nmitte lb ar an den vor 1 ü J a h rc n in dem III. Hefte
gewonnenen S tan d p un k t anschliessen. Die Eormen mit g eth eilten Basidien
geben als einfachste Eormen der Basidiomyceten den n a tü rlich en Ausgangspunkt.
Es sind dies die Tremellineen in dem engeren, frü h e ren Sinne nach Fries, und
dann die weiteren F o rm en , welche in der Formgestaltung der g e th eilten Basidien
mit diesen übercinstimmeii. Die le tzteren werden nach derzeitiger K en u t-
niss der F'ormen n u r erst durch Pila cre v e rtre ten , möglicherweise auch durch
eine Form, welche Tulasne als H ypochnus p u rp u reu s abgcbiUlet h at, vorausgesetzt,
dass h ie r die Abbildungen der Basidien n ich t ebenso u nrichtig sind, wie
sio sich h ei seinen Zeichmnigen von Ptyehogaster albus heransgestellt h a b e n ' .
Es sind diese Eormen der Classe mit getheilten Basidien im Vergleich
zu den übrigen, die n n g eth eilte Basidien hab en , wenig zahlreich, sie sind dazu
noch, abgesehen von der Uehereinstimmnng in der S tru ctn r der Basidie, ander-
1) Icli kann hier vorliiufig nur au f unsere Untersuchungen von Ptyehogaster verweisen,
welche im nächsten H e fte diese s Werkes erscheinen werden.