meiigedrückt und verzweigen sich nach oben ähnlich den Schaufeln des Danim-
hirsches. In Fig. 19 sind ein P a a r F ru ch tk ö rp e r vom Dr. Istvd n fy gezeichnet,
wie sie beliebig aus den meist gesellig auftretenden F ru ch tk ö rp e rn von einem
to d ten Eichenstamme ausgewählt sind. Abgesehen von den Abweichungen in
der Gestalt der E ru ch tk ö riier ist an dem Hymenium, an den Basidien u n d Sporen
u n d an deren Auskeimungen mit Conidienköpfchen k e in Unterschied gegen die
beiden frü h eren Formen zu finden. Dasselbe g ilt von der in F'ig. 18 gezeichn
eten Art
C a l o c e r a s t r i a t a (H o f fm .k Sie h at, gleich der Calocera cornea, einfache
unverzweigte F ru c h tk ö rp e r, die aber etwas dicker u n d grösser sind wie
diese. Alit fortschreitender Reife zeigen sich h ie r Längsstreifen, welche nach
schwachem Ein tro ck n en noch deutlicher werden. Die Beschaffenheit der E ru c h tkörper,
ih r Vorkommen u n d ih re F‘’arbe stimmen im Uebrigen ganz mit C. cornea
überein. W e n n man die h ie r un te rsu ch ten u n d beschriebenen 4 F'ormen von
Calocera mit einander v ergleicht, so kann man den Ged an k en kaum u n te rdrücken,
dass sie vielleicht n u r h ab itu ell verschiedene Bildungen e i n e r G ru n d form
sein möchten, welche k le in oder gross, schwach verzweigt u n d an den
F ru ch tk ö rp e rn längsgestreift sein k ann. Ich en th alte mich einer bestimmten E n tscheidung
liierübe r um so mehr, als es n ich t das Ziel meiner A rb e it ist, h ie r
den AA'erth der Species oder A'arietät zu bestimmen , sondern im AVege der
Cultur die Entwicklungsgeschichte der einzelnen F ormtypen zu erm itteln ; diese
abe r zeigt n ic h t den geringsten Unterschied bei den 4 Formen. —
C a l o c e r a v i s c o s a (P e rs .) ist im Gegensätze zu den 4 ersten Eormen
eine unzweifelhafte u n d bestimmte A rt der G attu n g Calocera. Sie leb t au f
Nadelholz und ih re C l a v a r i a - ä h n l i c h e n re ich verzweigten, b ren n en d orange-
ro th en , klebrigen F r u c h t k ö r p e r sind b ei bed eu ten d er Grösse eine sehr auffällige
u n d überaus zierliche Erscheinung. Die lan g en F ru c h tk ö rp e r, welche
Dr. Istvdnffy in Fig. 6 in einem P ra ch tex em p la r .abgebildet h a t, stehen selten
einzeln, meist gesellig dicht beisammen, b a ld ein dichtes Büschel bildend, wenn
sie au f der E rd e an einem abgefallenen Aste austreiben (Eig. 6), bald in Reihen
geordnet, wenn sie aus einem abgesägten Stamm zwischen Holz und Rinde h e rvorbrechen.
Sie leu ch ten weithin durch ihre schöne Farbe und stellen durch
ihre zierlichen Verzweigungen, die n amentlich nach oben reiche werden u n d in
kurze En d en ausgehen, das h e rrlich ste Geweih eines Kronenhirsches in Schatten.
AVemi die Fructification e in tritt, b ede cken sich die F ru c litk ö rp e r in allen
A'erzweigniigen his fast zum Boden mit dem H y m e n i n m und selien dann b e sonders
h e ll u n d le u ch ten d aus. Das Flymenium h lc ih t lange tliä tig ; immer
wieder werden die mit der Sporenbildung verwelkten Basidien durch neue ersetzt,
die in dichten K n äu e ln als Auszweignngcn der subhymenialen Fäd en auf-
treteii (Fig. 8). D i e S p o r e n sind von derselben Grösse wie alle frü h eren
( = 0,015 mm Länge u n d 0,006 mm Breite) u n d keimen auch nach erfolgter
Zweitheilung in AA’asser, in dünnen u n d in conc entrirteu Nälirlösungen in derselben
A rt aus m it der Bildung von C o n i d i e n k ö p f c h e n , oder von Keimfäden,
die späte r Köpfchen b ild en oder von Alycelien, die sich ü b erreich mit
Conidien bedecken. Kur u n te rb le ib t h ie r mitu n te r die The ilu n g der Sporen,
wenn diese in reichen Nährlösungen k eim en , ähnlicli wie ich es frü h e r schon
von den Sporen der Ex id ia T a f A' besclmeb en und gezeichnet habe. In Fig. 11
ist ein kleines Alycelium, aus einer Spore keimend, gezeichnet, welclies bis zu
den Spitzen mit Conidienköpfchen besetzt ist. In Fig. 10 u n d 12 sind die Conidienköpfchen
mit verschiedener Zahl von Sporen besonders sorgfältig dargestellt.
Die Conidien keimen wie die von den k le in en Formen der Calocera, u n d weder
aus ih ren Mycelien, noch auch aus denen der Keimsporen wurde iu monatelaiiger
Cultur etwas anderes gewonnen, wie unendliche Alassen von Conidien.