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Anlagen einzelner Chlainydosi)oreu, ganz wie b ei den Mycelien von 01. farinosus,
in allen Fäd en (vergl. Fig. 48 u. 49), deren Fortb ild u n g h ie r nachträglicli durch
Bactcrien g eh in d ert wurde, welche mit den F äd en aus den nicht rein en F ru ch t-
anlagcn, die zur Verfügung standen, in die Culturen übertragen waren.
O l i g o p o r u s (?) r u b e s c e n s (n o v . sp.). Mit seinem Ptyehogaster eitrinus
zugleich h a t Boudier in seiner Abhandlung noch eine andere Ptychogaster-Form
b eschrieben n n d abgebildet, welclic er Ptycliogaster rubescens nannte. Ich hatte
n achträglich, Dank der frcnndlichcn Zusendungen des H e rrn Hennings, au ch Gelegenheit,
diese Form zu unte rsnchen u n d zu cultiviren. Sie zeigt in d e r Formg
estaltung und in der Ausbildung der Chlamydosporen einzelne Abweichungen,
welche ebenso eigenaifig als interessant sind.
D ie j ü n g s t e n Z u s t ä n d e d e s P i l z e s waren n ich t verschieden von den
Abbildungen, ivelche Boudier) in seiner F ig u r 2 gegeben hat, Sic bestanden
aus weissen, radial ausstralilenden H y p h en , ans deren Masse ein rö th lich e r F a rb en -
ton durchsclümmerte, den au ch Boudier wahrgenomiuen hat. D u rch den Transp
o rt von Berlin nach Münster ivaren, wie in dem Bilde 4 1 , die H y p h en des
Umfanges etwas zottig verklebt. Zwischen den P rimä rh y p h en ivurden im In n e rn
die Chlamydosporen-bildenden Seitentriebe eben an g e leg t, ohne dass noch die
Sporen in diesen zu sehen waren. Das Object g en ü g te , nm die völlige Ueber-
einstiraraung in der En twicklung mit den beiden frü h eren F o rmen bis zu diesem
P u n k te zu constatiren.
In den n ä c h s t ä l t e r e n F r n c h t a n l a g e n , welche zur U n tersuchung
Vorlagen, war bereits die Sporenhildung im Gange; das In n e re h atte-Mn e deutlich
ro th e Fä rb u n g angenommen, ivelche sich n amentlich in radialen Streifen
bemerkbai' machte. Die F ig u r 4 2 , welche diese Bildungsstadien mikroskopisch
wiedergibt, weicht eigentlich n u r in der Fai'be von der F ig u r 3 0 , dem Längssch
n itt von Ptyehogaster albus, ab ; seihst die Zonenbildung ist erkennbar, wenn
anch n ich t so scharf ausgeprägt, wie in F ig u r 31.
B e i d e r m i k r o s k o p i s c h e n U n t e r s u c h u n g zeigten sich au ch bei
dieser F o rm die a lten Schwierigkeiten. An den F ä d en , die noch keine Sporen
g eb ild et h atten , war nichts zu sehen, als eine überreich e und dichte V erzw e ig u n g ;
an den Fäden ab e r, die schon Sporen h a tte n , war bereits die Quellung einge-
9 1. C. der Abhandlung in dem Journal de botanique.
tre ten , welche nichts meh r unte rscheiden liess, wie einzelne Sporen, welche au f
u n d eu tlich en verq u o llen en , jedenfalls ab e r dich t verbundenen Verzweigungen
sassen. Alle F ix irm ittel n n d P räparationskünstc wurden von Dr. Istvdnffg verwendet,
um ein klares Bild zu bekommen. Es gelang ab e r nicht. Vergebens
wurde nach den le tzten Verzweigungen gesucht, welche in den frü h eren Fällen
der Chlamydosporenbildung b ei dem Ol. farinosus und Ol. ustilaginoides (Taf. VII,
Fig. 17— 22 u. Taf. V H I, Fig. 26— 29) in die K etten von Chlamydosporen zerfielen.
Es k on n ten n ic h t einmal zwei Sporen im Zusammenhänge gefunden
werden. Immer waren die Verzweigungen so dicht v erb u n d en , der In h a lt so
lich tb re ch en d , die Contouren d e r Eäd en so verschwommen, dass jed e k la re E in sicht
illusorisch wurde. Das Mate rial selbst, die gegebenen Entwicklungszustände
des Pilzes, waren dagegen u n tad elh aft günstig. Die F ru ch tk ö rp e r waren frisch
u n d n ic h t zu weit fo rtg e sch ritte n , sondern n u r erst wenig Sporen ausgebildet.
Es war n ich t aiizunehmen, dass es bessere Zustände geben k onnte , als diese. Als
uns ande re u n d reifere gesandt wurden, ergab sich bald, dass h ie r gar nichts mehr
zn sehen war, dass mit der Zunahme der Sporen jede weitere Un tersu ch u n g ganz
unmöglich wurde. M it W id e rstreb en wurde das Object aufgegeben u n d in den
Notiz en v ermerkt, dass ü b e r die Beo ba chtungen u n d Zeichnungen, welche schon
Boudier in seinen Fig u ren l a - i . h der c itirten A b h an d lu n g gegeben h a t , n ich t
hinaus zu kommen war, weil das Object n ach seiner E ig en a rt der Beobachtung
unüberwindliche Schwierigkeiten entgegensetzte. Nacli Bondier’s Zeichnungen
sitzen die Sporen nämlich immer n u r einzeln an den En d en k u rz e r, ab e r dicht
zusammeiÄtcliender Verzweigungen, niemals in kettenförmigen Re ih en im U erlaufe
län g e re r Fäden.
Von den E r u c h t a n l a g e n , d i e s i c h d em Z u s t a n d e d e r R e i f e z u n
e i g e n , ist nichts auszusagen, was n ic h t schon b e id e n beid en an d e ren Formen
von Ptyehogaster v e rm erk t ist. Die (Masse der ro th en Sporen n immt z u , die
H y p h en erschöpfen sich fü r die Spo ren b ild u n g , sie v ergehen allmählich bis au f
ein zerbrechliches Gerüst, zwischen welchem die d ich ten Sporenmassen angehäuft
sind. Von diesen F ru c h tk ö rp e rn h a t Dr. Istvdnffg in F ig u r 43, 1—3 einige im
Län g ssch n itt gezeichnet. Sie waren ganz tro c k en , h ie lte n aber viel fester zusammen,
wie die reifen K u g e ln von Ptyehoga ster albns es th a ten . Man konnte
m it d e r grössten L e ich tig k eit radiale Längsschnitte m a ch en , in welchen der
rad ial ausstrahlende A u fb au au f den ersten Blick zu erk en n en war. Das Gerüst
B r e f o ld , Botan. Untersuchungen. VIII. 18