da auch seitliche Aussackungen (Fig. 14), worauf anch Tulasne aufmerksam
macht. Die ausgelegtcn F ru ch tk ö rp e r warfen reich lich Sporen fast von der
Grösse u n d Form der Tr. lutescens ( = 0 ,0 1 — 0,012 mm Durchmesser), welche
sich in AA'asser mit der Bildung von Conidien erschöpften, die ab e r h ie r mir an
wenigen hlasenförmigcn Anschwellungen erzeugt w u rd en , iv e it v e r s c h i e d e n
v o n d e n K e im u n g e n d e r S p o r e n d e r T r . lu t e s c e n s in AVasser (Fig. 15).
Auch in Nährlösungen wurden n u r vereinzelte, meist n u r 2 oder 3 Aussackungen
getrieben, aus ivelchen die Conidien aussprossten (Fig. 16). Schon b e i den
K e im u n g e n in W a s s e r schwollen die ersten Conidien etwas an n n d bildeten
Secundärconidien; bei den A i i s k e im n n g e n in N ä h r l ö s u n g e n wurden die
Conidien, schon mit ih re r Bildung etwas ansclnvellend n n d ivieder sprossend, in
förmlichen Massen gebildet (Fig. 16 rechts). A'ercinzelt trieb en die Sporen wohl
mal längere dicke Sprosse, die sich ab e r bald ebenfalls zur Conidienbildung an
ih ren Enden anschickten (Eig. 16 links). Die abgefallenen Conidien v e rh a rrten
unbegrenzt in weiterer directer Conidiensprossung, Avelche sich wochenlang in
endlosen Generationen fortsetzen liess (Fig. 17), ohne dass eine Fadenauskei-
mung zu linden war. Die Hefeconidien sind äh n lich geformt wie die von Tr.
lutescens, auch die Colonien, welche iu conc entrirteren Nährlösungen le ich t in
grossen, freilich seh r lose vereinigten V erbänden zu e rh a lten sin d , sind sehr
äh n lich , n u r etwas grösser in den einzelnen Gliedern (Fig. 17). In den Culturen
der Sprossconidien starben mit dem V e rb rau ch der Nährlösung die Conidien
nachträglich massenweise a b ; ich suchte immer vergebens nach Eadenaus-
keimungen, die selbst au f weiteren Zusatz von AA'asser an den eintrocknenden
Stellen n ic h t eintraten. E rst nach 5 AA'ochen, in welchen sich in immer erneuten
Nährlösungen die Sprossgenerationen schon au f mehrere H u n d e rt v e rm eh rt hatten,
fand ich ganz vereinzelt in Culturen, welche ich lange stehen liess, einige Eaden-
auskeimungen, die in Eig. 18 dargestellt sind und denen d e r Tr. lutescens gleichen.
Sehen wir also auch von der Versch ieden h eit der E ru ch tk ö rp e r zwischen Tremella
lutescens u n d Tr. mesenterica a b , so ergiebt die abweichende Keimung
der Basidiensporen u n d das A'erhalten der Conidien ausreichende An h altsp u n k te,
um beide Eormen als zwar nahe verwandte, aber doch verschiedene A rten der
Gattung auseinander zu h alten . Die Tr. mesenterica scheint vorzugsweise in
gebirgigen Gegenden vorzukomraen, n ich t in der Ebene.
T r e m e l l a f r o n d o s a [Fries] ist weitaus die grösste u n d mächtigste Form
/ijiter den Tremellineen. Ih re F r u c h t k ö r p e r tre ten schon in riesigen Bildungen
im nassen Spätsommer au f und scliomen in der Holzart, worauf sie leben,
niclit wähleriscli zu sein. Icii fand z. B. den K lz im J ah re 1881 sclion im
August au f einer N a tu rb an k , au f welche icli inicli eben setzen wollte, u n d die
liier gefundenen F ru ch tk ö rp e r prod u cirten in den ausgesäeten Sporen die zuerst
gefundenen F l e f e c o n i d i e n der Tremellmoen und zwar in denselben Tagen,
in welchen ich die Hefeconidien von Ustilago an th e ra rum u n d U. carho in
kün stlich en N ährlösungen auffaiid"). Die F ru ch tk ö rp e r gehen in mächtige
Uappen aus, die unregelmässig muscliel- oder olirförmig verbogen sin d , aher
stets, soweit sie sich auch v e rb re iten , au f den cen tralen A n h eftu n g sp u n k t im
Holz einheitlicli zu rü ck g e fü h rt werden k önnen (Fig. 19). An Stellen , wo die
grossen I.ap p en in diclitem Gedränge aus der zerrissenen Rinde eines dicken
Astes a iishrechen, ist das Ausselien besonders charakteristisch. Die ju n g en
F ru ch tk ö rp e r sind weiss rö th lich , sie verd u n k eln aber die Farbe, wenn sie älter
werden, in ’s bräunliclie, so dass die einzelnen i.a p p en eines Fru clitk ö rp ers verschieden
g efärb t sind, u n d alle Nuancen zeigen, welche von der schwacli roth-
licli-gelben F ä rb u n g bis zum b rau n en Tone möglicli sind. Mit dem Eiiitrockuen
wird die F a rb e d u n k le r bis kastanienbraun. Die Masse der F ru c litk ö rp e r ist
zäh-gallertig u n d b eh ä lt diese Beschaffenheit lange bei, aucli wenn sie wiederh
o lt au fq u illt und eintrocknet, sie wird n u r glasiger und durchsichtiger mit dem
A lte r, ahe r kaum weicher. Ich h ab e F ru ch tk ö rp e r g efu n d en , welche einen
Fuss b re it sich aiisgedelint h a tte n ; das in Fig. 19 von Dr. M m n ffg dargestellte
Bild ist von einem k le in en zierliclien F ru c litk ö rp e r entnommen.
Ju n g e n n d alte Flymenien sind frei von Conidienträgern und bestellen
auscliliesslioh aus dem H y m e n iu m m i t B a s id i e n , welches über die ganze
Fläch e gleichmässig ausgehreitet ist. In ju n g e n L ap p en sielit man den Ursprung
der dicken bmifö rmig ansohwellenden Basidiensprosse aus den suhhymenialen
Fäd en deutlich und b em erk t le ich t, dass die sterilen Enden dieser Fäd en in
Menge p arap liy sen äh n lh h bis zur Oberfläche verlaufen. Diese F äd en sind
äusserst fein, enden abe r oben noch in der Gallerte etwas dicker. Die Zwei-
und die d a rau f folgende V ierth eilu n g der Basidien ist in sclirägeii Sclniitten am
besten zu sehen (Taf. I 'IH , Fig. 1'. Die naeli der Tlieiluiig aus je d e r Theil-
1) Bre feld, Brandpilze He ft Y , p. -U— 45 und 5 6— 6 0 .
e f e ld , Bolau, Untersucliuiigen. Vll.