8ie küinitcn gieicli Conidien, n n d ebenso die k le in en Conidien, welche ich für
Auricuhirhi, Exidia, Trcmella-Eonncn neu gefunden und die von Tulasne wegen
ih re r seltenen K le in h e it gewiss fü r Spermatien e rk an n t worden wären, wenn er
sic n ich t gänzlich übersehen h ätte. Aber die Conidien k eimten n ich t bloss zn
neuen (Mycclicn aus, sie b ildeten an diesen dieselben Conidien wieder, und aus
diesen ging in langen lleih en g en eratio n en die Bildung der Conidien, denen zu
einem Tlieü auch die directe Sprossung in Hefenform (bei Tremclla-Arten) eigen
w a r'), fort und fort.
D i e G e s a m m t h e i t d e r T h a t s a c h e n e r w e i s t s c h l a g e n d , d a s s es
g a r k e i n e S p c rm a t i e n b e i d e n P i l z e n g i e h t . D i e s ä m m t l i c h e n d u r c h
K l e i n h e i t a u s g e z e i c h n e t e n F r u c h t f o rm e n d e r A s c o m y c e t e n u n d
d e r B a s i d i o m y c e t e n , d i e m a n s e i t h e r a ls k e im n n g s u n f ä h i g a n s a h
u n d f ü r S p e rm a t i e n a u s g e g e b e n h a t u n d d i e s ä m m t l i c h e n B i l d u n g e n
ä h n l i c h e r A r t , d i e v o r d e m z um T h e i l n o c h n i c h t b e k a n n t w a r e n ,
s in d j e t z t a l s k e im u n g s f ä h i g e , g a n z g e w ö h n l i c h e C o n i d i e n d e r u n g
e s c h l e c h t l i c h e n F o r t p f l a n z u n g d i e s e r P i l z e im W e g e d e r C u l t u r
in N ä h r l ö s u n g e n s i c h e r e rw ie s e n .
D urch die vielseitigen u n d langen Versuchsreihen ist also je tz t bestätigt
und als rich tig d arg e th an , was ich in der langen A nmerkung im IV. H e ft über
die Spermatien b ei den Pilzen und namentlich hei den Ascomyceten vor mehr
als a c h t J a h re n ausgesagt habe®). Ganz ebenso h a t sich je tz t meine K ritik
bewahrheitet über die vielgepriesene und vorhin als irrth üm lich erwiesene Untersuchung
Stahl’s ü b e r die Befruchtung von Collema, indem ich aussagte, »die
Beobachtungen von Stahl h ö rten gerade an der Stelle a u f, wo sie erst re ch t
h ä tten anfangen sollen«. W ä ren sie wirklich, so wie ich es an g eg eb en , weiter
g efü h rt n n d vorh er n ic h t p u b lic irt worden, so wären die Irrth üm c r, die darin
versammelt sind, gar n ich t in die W e lt gekommen.
Und was ist erst ü b e r die vermeintlichen Spcrmatien und ü b e r die re in
construirte Sexualitä t und Befru ch tu n g bei den Ascomyceten in d e r letzten
"Morphologie der Pilze von de Bary zu sammengeschrieben) ! Wie sind die
Brefeld, He ft VII d iese s We rke s, Tafel IV— IX,
2) B re fe ld, Pleft IV, p. 1 5 8— 1 6 0 .
3) D ie Darstellung und die Ausdrucksform d es A utors erinnert hier mitimler an die ihrer
Zeit vielbewunderte Schreibweise des grossen Naturphiloso^ihen Hegel, der sich bekanntlich so ausrichtigen
Anschauungen und die richtigen Urth eile anders denkender Forscher,
welclie die Sexualität der Ascomyceten einer sachlichen K ritik unterzogen, wie
ich es in dem IV. H e ft dieses W e rk e s *} g eth an h ab e , in diesem Buche des
Autors bedacht worden! Da das B u ch , gewiss n ic h t eine der glücklichsten
u n d gelungensten I.eistungen au f dem Gebiete der Mykologie und eigentlich
n u r geschrieben für eine festere Begründung der irrth ümlich en Geschlechtlichkeit
d e r Ascomyceten u n d fü r die A n erk en n u n g der gar n ich t cxistirenden, grossen
Ascomyceten-Keihe des A u to rs, fortbesteht u n d somit fo rtfäh rt, diese Irrth üm c r
u n d die unzutreffenden K ritik en zu v e rh re iten , welche der A u to r namentlich
g egen mich gerich te t h a t, so ist eine kurze Abwehr g a r n ich t zu umgehen. —
Von mir u n d meinen Auffassungen ü b e r die Ascomyceten beliebte es dem Autor,
um n u r ein Beispiel an zu fü h ren , sich p. 257 im zweiten Absätze folgender Art
zu äussern: »Ein ande re r Gegner meiner Auffassung (über die Ascomyceten) ist
Brefeld. E r schwankt zwischen den Ansichten van Tieyhem'^ einerseits u n d and
e re n , welche i h r e s n i c h t s t r e n g z u r F r a g e g e h ö r i g e n B e iw e r k s e n t k
l e i d e t , mit der h ie r vorgetragenen (also de Barf%) übereinstiramen.« Da sich
J ed e r, der die eben citirten A b h an d lu n g en im IV. H e ft dieses W e rk e s nachsieht,
le ich t davon überzeugen k an n , ob diese Aeusserung des Autors ü b e r mich sachlich
b ere ch tig t u nd zutreffend is t, so u n te rd rü ck e ic h diesbezüglich jed e weitere
Bemerkung und beschränke mich h ie r alloin au f den rein »persönlich« gemeinten
Ausdruck »Beiwerk,« der gegen mich eingesetzt ist: M o ist »das Beiwerk« in
meinen D arlegungen? Wa s soll der Ausdruck, den der so vorsichtige Autor doch
gewiss n ic h t ohne I'cb e rle g u n g gewählt h at, h ie r heissen? ■— S elb st, wenn ich
ih n nach der besten Seite auslcge u n d an n e h ra e , der Autor h ab e mit der Bezeichnung
»Beiwerk« n u r meine abweichenden Ausführungen betreffs der Bcui-
th e ilu n g der Ascomyceten ch a rak terisiren wollen, so s teh t die Sache ungünstig
fü r ih n , denn au f keinem än d e rn A u to r als au f dem Begründer der n ich t unziidrücken
verstand, dass ihn Niemand mehr verstehen konnte. A n f S eite 2 5 6 rügt z. B . der
Autor seine frühere Auffa ssu n g über die Sexualorgane b ei den Ascomyceten folgende r A r t: »— , dass
der b egangene Fehler nicht nur in der Nichtbcrücksichtigung noch unbekannter Thatsachen seinen
Grund hatte, sondern b e s o n d e r s in d e r n i c h t h i n r e i c h e n d s c h a r f e n U n t e r s c h e i d u n g
z w i s c h e n m o r p h o l o g i s c h e r u n d p h y l o g e n e t i s c h e r H o m o l o g i e u n d p h y s i o l o g i s c h e r
A n a l o g i e . «
>) B r e fd d , H e ft IV, die beiden letzten Abhandlungen, Bemerkungen zur Morphologie der
Ascomyceten nnd zur vergleichenden Morphologie der Püze .