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D e r O r t , a n w e lo h om d io B i l d u n g d e r C h l a m y d o s p o r e n e r f
o lg e n s o l l , i s t k e i n b e s t im m t e r , s o n d e r n e i n g a n z b e l i e b i g e r a n
d e n E n d e n o d e r im V e r l a u f e d e r M y c e l f ä d e n . Bald sind es kurze
Scitenäste, welche durch starke Anschwellung u n d damit verzögertes Längenwachsthum
die Anlage der Chlamydosporen and cu ten (Fig. 15), bald sind cs auch
die Enden der H au p tiad o n , die zur Bildung der Chlamydosporcn übergehen,
bald endlich zeigen sich im Verlaufe eines Fadens eine Anzahl von Anschwellungen
zu Chlamydosporen h in te r einander (Fig. 16). W ie reich die Bildungen
in den Mycelien erfolgen k ö n n en , davon mögen einige k u rze Mycelabschnittc
mit Chlamydosporcn eine Vorstellung geben. In F ig u r 15 sind von einem
grösseren Mycelarme die Enden mit den seitlichen Verzweigungen ahgehildet,
welche sämmtlich Anschwellungen zu Chlamydosporen zeigen, von welchen erst
zwei, an einem F ad en h in terein an d er ange legt, die charakteristischen sternförmigen
Auswüchse der reifen Sporen erkennen lassen. I n Fig. 13 ist eine Mycel-
h ä lftc gezeichnet mit der Keimspore in sp-, an deren Verzweigungen eine A n zahl
von Chlamydosporen bereits nahezu ausgebildet, andere in den verschiedenen
Stadien der Anlage begriffen sind. Endlich zeigt das Fadenende in F ig u r 14
ein Stückchen von einem grossen Mycelium, welches in den eben erst anschwellenden
Stellen, die h ie r schon alle mit Schnallen besetzt sind, die überaus
reichen Anlagen der Chlamydosporen erk en n en lä sst; h ie r ist die Bildung eine
so allgemeine, dass die Fäd en ih re r Länge nach in die rosenkranzförmig h in te r
einander angeordneten Chlamydosporen übergehen.
A n d e n S t e l l e n , wo d i e A n l a g e d e r C h l a m y d o s p o r e n e r f o l g e n
s o l l , z e i g t s i c h e i n e a u f f a l l e n d e E rw e i t e r u n g d e r M y c e l f ä d e n . Diese
erstreckt sich über ein beträchtliche s Stück des Fadens. Sie v erliert ab e r schon
sehr schnell die anfängliche Gleichmässigkeit, indem die m ittleren P a rtien ein
besonders starkes W a ch sth nm zeigen u n d tonnenfönnig anschwollen. M it der
zunelimenden Anschwellung h ä lt die Ansammlung des In h altes in ih r gleichen
Schlatt, der sich ans den nächsten F aden th eilen mehr n n d mehr en tle e rt und
dadurch die Anlage der Sporen im Verlaufe des Fadens noch schärfer hervortre
ten lässt. Erst wenn der In h a lt der Fäd en sich in den ju n g en Clilamydo-
sporcn angesammelt h at, werden diese durch Scheidewände ahgegrenzt. Diese
Scheidewände treten an den Stellen au f, wo die Anschwellung in den Fäd en
anhebt. Sie sind schon un te rsch eid b ar zu der Zeit, wo die Sporenanlagen ihre
volle Grösse noch nich t erreich t haben. I h r nacliträgliches Wa chstlium concen
trirt sich fast allein an f den mittleren The il, an f welchen sich auch der In h
a lt zusammenzieht, um dann hie r durch B e g r e n z u n g sw ä n d e enger abge-
gronzt zu werden. Die Bildung dieser Begrenzungswände, durch welche die
Chlamydosporcn nachträglich von le eren Zellen eingefasst erscheinen, ist keine
ausnahmslose Kegel. Sie k önnen b ei sein- dicken Chlamydosporcn auch fehlen,
oder n u r einseitig eingetreten sein. Sie sind an den Sporen, welche in den
Bildern der Ta fel V gezeichnet sind, namentlich an den Enden der F äden, deutlich
zu sehen, mit Ausnahme der Eiesenspore u n ten in der F ig u r 8.
D i e w e i t e r e A u s b i l d u n g d e r j u n g e n C h l a m y d o s p o r e n erfolgt erst
nach Anlage der Begrenzungswändc. Sie ist bemerkenswcrtli d u rch d a s A u f t
r e t e n d e r u n r e g e lm ä s s i g e n W a r z e n - o d e r b n c k e l a r t i g e n 1 o r t -
s ä t z c , welche zwar im einzelnen keine Kegelmässigkeit zeigen, im ganzen aher
den Sporen ein sternförmiges Ansehen geben, welches zur Bezeichnung der Species
von Nyctalis b en u tz t worden ist. Besieht man die Anlagen der seh r h e rvortre
ten d en B ucke l g en a u , so e rk en n t man leicht, dass sie n ich t etwa Membranauswüchse
sind, sondern dass sie durch lokalisirtcs Flächenwaohsthum der
ju n g e n Sporen entstehen (Fig. 7— 22). Sie sind Aussackungen der Sporen selbst,
die sich sogar an den ersten grösseren Bildungen im K lein en noch einmal wiederh
olen können, wodurch diese gleichsam ein verzweigtes Ansehen annehmen, wie
in F ig u r 22. M it der Ausbildung dieser cha rakteristisch g estalteten Buckel und
W a rz en e rre ich t die Formgestaltung der Sporen ih r Ende. Die weiteren Veränd
e ru n g en beziehen sicli au f die in n e rn Vorgänge der Ee ifu n g , welche sich
schnell vollenden. Die Membranen der Sporen worden d ick e r, nehmen eine
gelb-braune F a rb e an, welche auch an den einzelnen Sporen zu unte rscheiden
ist, der In h a lt v erliert seinen körnigen C h a ra k te r, ohne ab e r weitere Abscbei-
d ungen zu bilden. I n Nährlösungen vergelicn die Mycelfäden n ach der Chla-
mydosporcnhildung langsamer, als es in L u ft geschieht, wo die Sporen schnell
gleich ciiicni P u lv e r isolirt werden u n d verstäuben. Die einzelnen Sporen haben
eine sein' verschiedene Grösse, die schwankt von 0,015— 0,023 mm; sie sind
meist ru n d lic li, seltener länglich wie in Fig. 22, l u. 2. Die lu e r mit starken
Vergrösserungeii ausgeführten genauen Zeichnungen der W a rz en zeigen, dass
jed e Spore ih re besondere Verzierung h a t u n d keine der anderen völlig gleiclit
(Fig. 22, 1 -2 ).
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