au f dem Hol/.e und zeigen sich erst in ih re r ganzen Ausdehnung, wenn man die
lose bedeckende Ein d e abliebt. — D a s H y m e n i u m zeigt die stattlichen Basidien,
die noch grösser sin d , wie die von D. lutescens (Fig. 5). Die grossen langen
S p o r e n ( = Ü,U25 — (1,028 mm Länge und 0,008 mm Breite), die namentlicli stärk
e r gekriiimiit sind w ie die der beiden frü h e ren Arten, zeigten gieicli nach dem
Abfallen vom Sterigma die Anzeichen der K e im u n g in den auftretciiden Theil-
w-äiideii. Die l ’ig u r 6, l—-l zeigt die aufeinander folgenden Stadien der Sporen-
thcilmig, die n u r selten zur 5— ü Zclligkeit fortsollreitet, meist mit der doppelten
Zwcitlieilung zu E n d e geht. In fVasser fallen die schnell gebildeten Coiiidicn-
köpfclicn (Fig. 7 ,2 ) le ich t ab ; in Nährlösungen ble iben sie länger sitzen uud
werden seh r conidienreich (Fig. 7, 3 ) . Setzt man zu den Auskeimuiigen in
■Wasser nac liträglich verdünnte Nährlösung zu, so tre te n häufig schon früli Fa-
deiibildungen ein wie in Fig. 7, i u. 2 . Diese imtcrbleibeii aber, wenigstens zu-
näclist, wenn man reich ere Nährlösungen verwendet. In F ig u r 7, 3 4 sind
Sporenkeimungen dieser A rt gezeichnet, die ü b e rre ich mit C o n i d i e n k ö p f c h e n
b ed e ck t sind, welche einzeln bis 20 Conidiensporen im Köpfclien sicher erkemion
lassen. H ie r ist d i e L ä n g e d e r C o n id i e n , welche in Nährlösungen gebildet
wurden, im Vergleich zn denen, w-elche in ‘Wasser auftreten, nocli viel auffälliger
als früher. Sie w'erden meh r wie doppelt so lang, ohne au Dicke bemerkbar
zuzunehmen. Dass es sich ab e r h ie r immer n u r um Grössenschwaiikungen d e rselben
Conidien h an d e lt, lässt sich bei anfänglichen Sporenauskeimungen in
■Wasser, die n ach träg h ch mit Nährlösung versetzt werd en , sicher erweisen. Es
tre ten dann neben den erst gebildeten k le in en Conidien nachträglich nocli die
längeren an denselben Köpfchen auf. — Auch von dieser Form h ab e ich grosse
Mycelien gezogen n n d lange fortciiltivirt ohne Bildung von Gemmenfrüchten, aber
mit derselben F ä rb u n g der mit Conidien fmc tificirenden Mycelien im Lichte. —
D ie K e im u n g d e r C o n id i e n tritt h ie r wie vordem u n d wie bei den nachfolgeii-
deii F o rmen bald nach ih re r Bildung ein, aber n u r in Nährlösung. Sie schwellen
um das Doppelte a n , dann werden entweder direct an einem oder au beiden
En d en Conidienköpfchen g eb ild et, oder erst Fäden ausgetrieben, die selir bald
fru ch tb a r wurden und die Bildung der Köpfclien in succedaner Abgliederung der
Conidien zeigen (Fig. 8). Die (Mycelien aus den Conidien sind in Form und
F ru ch tb a rk e it an Conidien in niclits verschieden von den ersten BiUlniigcn aus
Basidiensporen. —
D a c r y o m y c e s s t i l l a t u s (Nees) kommt ziemlich v erb reitet in der k alten
Jahreszeit au f abgefalleiiem Nadelholz vor. Tulasne') h a t sclion 1853 eine ric li-
tige Beschreibung von dem Pilze gegeben, ab e r ohne Abbildungen; er fü h rt auch
an, dass Fresenius'] wohl u n te r dem Namen D. stillatus die Gcmmeiifrüolite von
D. deliquescens begiiffen h ab e , ab e r n ic lit den eigenthchon Pilz. — Von den
frü lieren Formen u n te rsch eid et sich D. stillatus durcli die feste , k n o rp e lig -g a lle
rtig e B e s c h a f f e n h e i t d e r F r u c h t k ö r p e r und durch iliiu etwas mehr ro th e
F ärb u n g . Die einzelnen Fru c litk ö rp e r werden nich t gross, brechen ah e r dafür
häufig gesellig reihenweise aus der Kinde von Pinus silvestris herv o r (Fig. 9, 1 u. 2).
Sie sind n ich t so le iclit zu sehen wie die ände rn Formen von Dacryomyces, weil
die ma tte re dunkle re F arb e sie wenig vom Substrate ablieht. D e r Regel nacli
sind sie rundlich n n d h ab en oberflächliche Falten. H e b t man diè Einde, aus
welcher sie hervorbreclien, ah , so findet man eine u n gefärbte unregelmässigc
.stielartige Verlänge rung v o r, die um so län g er ist, je weiter die AustrittssteUc
aus der E in d e von der Insertionsstelle im Holz entfernt ist. Die solide mehr
knorpelige Beschaffenheit der F ru ch tk ö rp e r zeigt sicli am deutliclisten au f Längssch
n itten , welche auch das H y m e n i u m m i t d e n g r o s s e n B a s i d i e n frei
legen. Es ist ric h tig , wie es Tulasne an g ieb t, dass ju n g e F ru ch tk ö rp e r steril
sind n n d noch kein Hymenium tra g en ; es h ä lt aber nic lit schwer, genügeiul alte
F ru ch tk ö rp e r mit sporentragendeii Basidien zu finden. Die Basidien sind n ich t
verschieden von denen der vorigen Form, ab e r ih re S p o r e n sind grösser und
weniger g ekrümmt ( = 0,025 — 0,03 mm Länge u n d 0,012 mm Breite). M it der
K e im u n g werden sie d u rch mehrfacli wiederholte Zweitheilung 8— lOzellig,
ehe die einzelnen Zellen Conidienköpfchen der b ek an n ten A rt bilden. Diese
Vielzelligkeit der Sporen mit ih re r Keimung h a t auch Tulasne schon gesehen, er
h a t an ch mit den Sporen grosse Mengen von eiförmigen K ö rp e rch en gefunden,
die er fü r analog h ä lt mit seinen Spermatien (also unseren Conidien) von D.
deliquescens; er h a t ab e r ih re n Ursprung an den Sporen n ich t beobaciitet. —
Die weitere En twicklung der Sporen in W’asser und in Nälirlösungen mit einfachen
C o n i d i e n k ö p f c h e n oder mit Alycelien mit Conidienköpfchen ist, wie
Fig. 10 zeigt, den frü h eren Formen gleich. Die Conidien der Alycelien, welche
' Talasnc, 1. C. der Ann. sc. nnt. p. 2 1 9— 2 2 1 .
2) Fresenv/s, Beiträge zur Mycologie I, 37.