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1 5 S V. EnUvicklung der Pilanzeawelt in den ausserhalb der Hochgebirge etc.
Cochlearia anglica L. Lobelia Dortmanna L.
— officinalis L. Vaccinium Vitis Idaea L.
. — clanica L. — uliginosum L.
Thlaspi montanuni' L. — Oxycoccus L.
Drosera rotundifoUa L. Ledum palustre L.
Honckeneya peploides Ehrli. IHrola rotundifolia L.
Spergula nodosa L, — chlorantha S\varlz.
AlchemUla vulgaris L. — secunda L.
Potentina norvegica L. — minor L.
— procumbens Sibth. 31oneses unißora Gray
— anserina L. Androsace septentrionalis L.
— fruticosa L. Trientalis europaea L.
Comarum palustre L. Armeria maritima W.
liubus saxalilis L. Memjanthes trifoliata L.
Epilobium angustifolium L. Mertensia maritima Don
— palustre L. Mimulus kUeus L.
Hippuris vulgaris L. Veronica scutellata L.
Chrysosplenium alternifolium L. — serpylUfolia L.
Achillea Millefoliuni L. Rhinanthus minor Ehrh.
Artemisia vulgaris L. Euphrasia officinalis I,.
Gnaphalium silvaticnm- L. Pinguicula vulgaris L.
Antennaria dioica Gaertn. Plantago major L.
Taraxacum palustre DC. — maritima L.
Auf Nowaja Semlja , wo jetzt ebenfalls Glacialflora entschieden
herrscht, finden wir auch noch folgende Arten:
Caltha palustris L. Eriophoi'um vaginaUim L.
Car damine pratensis L. — angusti folium Roth
Cochlearia officinalis L. Festuca ovina L.
Chrysosplenium alternifoUiim L. — pratensis L.
Taraxacum vulgare (Lmk.) Schrenk Equisetum arvense L.
Vaccinium uUginosum L. Cystopteris fragilis Bernh.
Trientalis europaea L.
Auch auf Spitzbergen finden wir unter den vorherrschenden Glacialpflanzen
einige, die in Deutschland verbreitet sind, so Taraxacum palustre
DG. (wahrscheinlich gehört hierzu auch das von Dr. Bess e i s unter
Sg*^ gesammelte Taraxacum)^ Eriophorum angustifolium^oih^ Poa pratensis
L., Festuca ovina L., Cystopteris fragilis Bernh., Equisetum arvense L.^ Eq.
varieyatiim Schleich. Im Taimyrland^) zwischen 73^ und 75° 36' kommen
noch folgende Pflanzen vor, die wir gewohnt sind, als mitteleuropäische
•anzusehen : Deschampsia caespitosa P. Beauv. , Poa pratensis L., Festuca
rubra L., Eriophorum vaginatumL,^ E. angustifolium Roth ^ Luzula cam-
'1) Vergl. T r a u t v e t t e r in Journ. of Botany 1872.
2) A. J. M a l m g r e n , Synopsis of the phanerogamic Flora of Spi tzbergen, in London
J o u r n a l of B o t a n y 8 6 4 p. 1 30—1 47, 162—176 und Nachtrag im Journal of Botany 1872
p. 152.
3) A. Th. V. M i d d e n d o r f s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens,
I. 2. p. 13 ff.
16. Lokale Erhaltung der Glacialpflanzen.
pestris DG., Pohjgonum Bistorta L., Rumex Acetosa L. ^ Piróla rotundifolia
L., Ledim palustreL,^ ChrysanthemuminodorumL.^ Seneciopaluster
Chrysosplenium alternifolium L., Cardamine pratensis L., Ranunculus acris
L., Caltha palustris L.
Endlich ist die Zahl der Moose, welche in den mildesten Gegenden
Europas nördlich der Alpen und zugleich im arktischen Gebiet nahe an der
Grenze der Vegetation vorkommen, eine ziemlich bedeutende. Aus allen
jetzt angeführten Thatsachen ergibt sich, dass der Begriff »Glacialpflanze«
ein ziemlich dehnbarer und dass derselbe nicht blos auf diejenigen Pflanzen
anzuwenden ist, die auf die Region des ewigen Schnees oder an der
Grenze derselben beschrankt sind ; es ergibt sich auch hieraus, dass diese
Pflanzen sowohl vor wie während und nach der Glacialperiode wandern
konnten; es erklärt sich hieraus auch das grosse Areal, welches dieselben
während ihrer langen Existenz gewonnen haben. Wir sind aber hinsichtlich
der Kenntniss der Flora, welche während und unmittelbar nach der
Glacialperiode nördlich der Alpen vegetirte, nicht mehr auf die Schlüsse
beschränkt, welche wir aus den Existenzbedingungen eines Theiles der
jetzt lebenden Pflanzen und aus deren geographischer Verbreitung ziehen
können, sondern es ist in neuerer Zeit den um die Pflanzengeographie und
Pflanzengeschichte übei^haupt sehr verdienten skandinavischen Gelehrten
gelungen, auch thatsächliche Beweise für die einstige Existenz von Glacialpflanzen
in südlichen Breiten beizubringen. Nachdem Steenstrup^) in den
skandinavischen Waldmooren wiederholt constatirt hatte, dass die aufeinander
folgenden Schichten derselben die Reste verschiedenartiger Waldvegetation
enthalten, welche jede für sich l ä n g e r e Zeit am Rande der Gewässer
existirt haben mussten, da ferner die Aufeinanderfolge von Populus
trémula L., Pinus sylvestris L.^ Quercus sessiliflora Sm., Alnus glutinosa L.,
Fagus silvatica L., wie durch die Aufeinanderfolge derselben Arten im
europäischen Russland in der Richtung von Nordosten nach Südwesten erwiesen
wird, dem Uebergange eines kälteren Klimas in ein wärmeres entspricht,
so konnte S t e e n s t r u p auch daraufrechnen, unter den mit der
Zitterpappel erfüllten Schichten Reste von Pflanzen zu finden, die zuerst
nach dem Verschwinden der Eisbedeckung sich im nördlichen Europa
wiederausgebreitet hatten. Es war Natho rst nach einem längeren Aufenthalt
in Spitzbergen, woselbst er Gelegenheit hatte, seinen Blick an die
arktischen Pflanzenformen zu gewöhnen, vorbehalten, dieselben zuerst
im südlichen Schweden in den postglacialen Thonen nachzuweisen. Es
\yurden namentlich mit Sicherheit erkannt: Salix herbacea L. ^ S, polaris
1) J. S t e e n s t r u p in Videnskabernes Selskabs Afhandlinger, Kjöbenhavn. 1841,
• 2) N a t h o r s t in Acta Universitatis Lundensis 1 870. — Derselbe in Öfvers. of
Konigl. Vetensk. Akad. Foerhandl. 1873, Nr. 6 p. 11—20,