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106 IV. Entwicklung der Hochgebirgsfloren vor, während u. nach der Glacialperiode.
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Aronicum corsicum DC.
Robertia taraxacoides DC.
Phyteuma serration Viv.
Veronica saxatiUs L.
Pinguicida corsica Bern.
Calaminlha corsica Benth.
Myosotis silvatica HoiTm. var. alpestris
Koch.
Daphne glandulosa Spreng.
Armeria leucocephala Koch
Jimiperus nana L.
Crocus mininiiis DC.
Luzula spicata Desv.
Festtica pilosa Hall. ill.
auch in der montanen Region, entspricht
den alpinen Arten dieser Gattung,
verbreitet in den Hochgebirgen Ober- und
Unteritaliens, sowie Siciliens.
entspricht dem P. Siefen Spreng, der Alpen.
nahe verwandt mit P. vulgaris L., zu der
sie wohl als Subspecies zu ziehen ist.
verwandt mit der verbreiteten C. Acinos
Clairv. und der alpinen C. alpiria Lam.
mehr in der montanen Region, auch in Sar--
dinien, Sicilien, Ligurien, sehr nahe verwandt
der D. oleoides L. in Griechenland,
verwandt mit den in untern Regionen Corsicas
vorkommenden Arten A. Soleirolii
Duby und A. fasciculata WiWá., welche
letztere auch in Sardinien und dem südlichen
Spanien vorkommt.
verwandt mit C. vernus L., auch in der
montanen Region Corsicas.
auch in den Alpen und Pyrenäen.
Ausserdem gehen ziemlich viel Arten der montanen Region in die
alpine hinauf. Das obige Verzeichniss zeigt, dass sich die alpine Flora Corsicas
zu der der Pyrenäen und Alpen so verhält wie die eines Festlandes^
das mit diesen Gebirgsstöcken in Verbindung steht. Die Gattungen sind die
allgemein verbreiteten des Medherrangebietes, die endemischen Arien sind
mehr oder weniger nahe verwandt mit Arten, welche in andern Gebirgssystemen
dieses Gebietes sich entwickelt haben; die nahe Verwandtschaft
einiger Hochgebirgsformen [Heliclwysiim frigidum^ Daphne glandulosa) mit
solchen des Orients und der Mangel an engeren Beziehungen derselben
Pflanzen zu Arten niederer Regionen ihres Gebietes deutet darauf hin^ dass
einige der Hochgebirgsformen Corsicas schon seit langer Zeit entwickelt sind.
Nicht wenig Pflanzen haben Corsicas Gebirge mit den Pyrenäen und den
Westalpen gemein; die Zahl der Glacialpflanzen ist nicht gross (nur 9) und
diese sind meistens solche, welche sich auch auf der Sierra Nevada finden
und in den Alpen entstanden zu sein scheinen. Dass auf dem isolirten Gebirgsstock
Corsicas sich endemische, aber doch zugleich auch vicariirende
Formen von Hochgebirgspflanzen entwickelt haben, kann uns nicht verwundern;
dagegen ist schwerer das Auftreten der alpinen und pyrenäischen
Arten zu erklären. Es bestehen drei Möglichkeiten, i. Es könnten Samen
dieser Arten durch Vögel von den westlichen Alpen über das Meer gebracht
worden sein. Diese Annahme würde Unterstützung finden darin, dass eine
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12. Alpine Flora der Hochgebirge von den Pyrenäen bis zu den Karparthen 'etc. 1 0 7
Zugstrasse fluvio-littoraler Vögel aus dem Rhonethal längs der ligurischen
Küste über Corsica und Sardinien nach Tunis verläuft. Ob aber diese die Gebirge
im Allgemeinen meidenden Vögel auch in höhere Regionen zufällig gelangen
und Samen dahin verschleppen können, ist mir nicht bekannt. 2. Da
in Corsica auch zahh^eiche Qaadrupeden vorkommen, so hing das Land einmal
unzweifelhaft mit dem Festland zusammen; es können nun diejenigen Hochgebirgspflanzen,
welche auch in den Alpen vorkommen, schon damals sich
aus Pflanzen, die in den niederen Regionen verbreiteter waren, entwickelt
haben. Schon oben habe ich gezeigt, dass in solchem beschränkten Maasse
die Entstehung gleicher Foi^men an verschiedenen Lokalitäten eines Gebietes
nicht ganz unmöglich ist, während die Entstehung ähnlicher und vicariirender
Formen auf diese Weise ausser allem Zweifel steht. Hierfür würde auch
genügen, dass der Zusammenhang Corsicas mit Ligurien bestand vorder
miocenen Periode. 3. Es könnte angenommen werden, dass der Zusammenhang
Corsicas mit dem Festlande längere Zeit, bis in die Glacialperiode
dauerte, dass auch in Corsica eine bedeutende Depression der Regionen erfolgte
und nun Pflanzen der Alpen, Sevennen und östlichen Pyrenäen nach
Corsica gelangten. Abgesehen davon, dass wir für eine solche lange Dauer
eines Zusammenhanges Corsicas mit dem Festlande keine Anhaltspunkte
haben, spricht dagegen der Umstand, dass die Zahl der in Corsica vorkommenden
Glacialpflanzen eine so geringe ist und dass viele aus Osten gekommene
Glacialpflanzen, welche sich nicht blos in den Alpen, sondern auch in
den Pyrenäen undApenninen verbreitet haben, hier fehlen. Dass wenigstens
einige der so weit nach Süden vorgedrungenen Glacialpflanzen anderer
Natur sind, als die aus Asien gekommenen, geht wohl auch daraus hervor^
dass selbst auf Sardinien noch Luzula spicata und Juniperus nana vorkommen.
Hätte in der Glacialperiode noch eine Verbindung Corsicas mit dem
Festlande bestanden und wäre die alpine Region bedeutend weniger über
dem Meer gelegen gewesen^ als jetzt, wäre z. B. der Gebirgsrücken des
CapCorse zur Aufnahme von Glacialpflanzen geeignet gewesen, dann müsste
die Zahl derselben bei weitem grösser sein, als sie jetzt ist, zumal ja die
alpine Region des Monte Rotondo und Monte d'Oro durchaus die nöthigen
Existenzbedingungen gewährt. Aber auch dann, wenn Corsica zur Glacialzeit
nicht mehr mit dem Festland zusammenhing und nur die mediterrane
Flora im Norden ganz zurückgewichen wäre und wenn die gegenüberliegende
ligurische Küste ebenfalls nur Glacialflora besessen hätte, auch dann
müsste die Zahl der Glacialpflanzen eine bedeutend grössere sein, weil ja
unter solchen Verhältnissen leicht die von den marinen Vögeln hinübergetragenen
Same,n sich hätten entwickeln können. Demnach haben wohl nur
die Erklärungen, welche, sich auf die alte, schon am Ende der Tertiärperiode
nicht mehr vorhandene Landverbindung stützen , eine mächtige Entwicklung
von Gletschern und ein zeitweises Verschwinden der mediterranen
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