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2 6 6 IV. Ueber die Entwicklung der Floren in Süd- und Centraiamerika etc.
richtet, dass auch hier, wie auf Neu-Seeland, einzelne Gletscher einen
grösseren Raum einnahmen. Das mag sein; aber dies konnte nicht hindern,
dass damals ebenso wie jetzt unweit der Gletscher noch Araucarien und
die übrigen characteristischen Bäume des südlichen Chile vegetirten. Man
könnte wohl einwenden, dass die Bäume der südchilenischen Flora, bei
einer vollständigen Vergletscherung des südlichen Chile unter niederen
Breiten, am Westabhange der Anden sich conserviren konnten. Dagegen
spricht aber wieder der grosse Endemismus im nördlichen Chile und in
den einzelnen Theilen der Anden, nicht bloss ein Endemismus der Arten?
wie in ehemals vergletscherten Theilen der Alpen , sondern ein reicher
Endemismus der Gattungen. Sodann sprechen auch dagegen die Verhältnisse
auf Neu-Seeland, wo die wärmebedürftigen Pflanzen nicht nach benachbarten
Gebieten retiriren konnten.
F ü n f t e r Abschnitt.
Das tropische Florenreich der alten Welt oder das
paläotropische Florenreich mit Berücksichtigung der
angrenzenden Gebiete.
E l f t e s Capitel.
Die Flora des tropischen Afrika und die Capflora.
An die Flora des tropisclien Äfrita scWiesst sich nicht bloss diejenige Natals, sondern auch die des
Eoggeveld, der Kalahari, der Karroowüste an, da die in diesen Gebieten vertretenen Florenelemente sich
alle auch in Theilen Afrikas finden, welche Gr i sebach zu seinem Gebiete Sudan rechnete. — Eine
Nordgrenze der tropisch-afrikanischen Flora ist sehr schwer festzustellen, da in der Sahara die xerophilen
Pflanzen der Mediterranflora sich mit den xerophilen Pflanzen des tropischen Afrika mischen. —
Aufeinanderfolge der Yegetationsformationen Afrikas vom ahessinischen Hochland bis zur Sahara. —
Beziehungen der Hochgehirgspflanzen Abessiniens und der Cameroons zu denen anderer Florengebiete.
— Hochgebirgspflanzen, welche dem tropisch-afrikanischen Element angehören. — Hochgebirgspflanzen,
welche dem capländischen Florenelement angehören. — Auf das mediterrane Element hinweisende Hochgebirgspflanzen.
— Das abessinische Waldgebiet. — Das nordafrikanische »Uebergangsgebiet«. — Die
Wüstenregion. — Die Oasen. — Ursache der schwachen Begrenzung der tropisch-afrikanischen Flora im
Norden. — Vergleich des zwischen den Wendekreisen gelegenen östlichen und Avestlichen Afrika hinsichtlich
ihrer endemischen Gattungen und der in ihnen vertretenen Familien, sowie auch hinsichtlich
des Endemismus ihrer Arten. — Eigenthümlichkeiten der Flora Westafrikas. — Eigenthümlichkeiten
Ostafrikas. — Gemeinsame Characterzüge Ost- und Westafrikas, namentlich im Vergleich mit Ostindien.
— Erklärung der Unterschiede in der Flora West- und Ostafrikas; ehemalige Beschaffenheit der Sahara.
— Beziehungen des tropischen Afrika zur Capflora. — Beziehungen der Capflora zur Flora Australiens
und anderer entfernter Länder. Die Yielgestaltigkeit in einzelnen Gattungen der Capflora ist nicht
abhängig von dem Ursprung der Gattungen, sondern von der Beschaffenheit des Landes und der klimatischen
Bedingungen, welche in mancher Beziehung denjenigen Australiens ähnlich sind. — Beziehungen
des Caplandes zur Mittelmeerflora. — Der Umstand, dass in ganz Afrika eine ziemliche Anzahl Pflanzenfamilien
fehlen, welche durch Asien, Europa und Nordamerika verbreitet, ja sogar nach Südamerika gelangt
sind, verdient besondere Beachtung, weil hieraus sich zu ergeben s.cheint, dass zu der Zeit, als die
Pflanzen in. Süd- und Mitteleuropa eindrangen, die günstigen Verhältnisse für einen Austausch zwischen
der Mittehne er flora und der Capflora nicht mehr bestanden. — Aehnliche Verbreitungserscheinungen in
der Thierwelt Afrikas, wie in der Pflanzenwelt.
Die tropischen Gebiete der alten Welt haben, wie wir schon gelegentlich
bei der Untersuchung anderer Florengebiete und aus der vergleichenden
Uebersicht aller tropischen Gebiete gesehen haben, so viel Gemeinsames,
dass dieselben sehr wohl ebenso als ein Ganzes betrachtet werden können,
wie das tropische Amerika, zumal auch die Untersuchung der Florengeschichte
des nördlichen (gegenwärtig) extratropischen Gebietes uns ge-
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