
I mä^i
irn-.
. I ;
1 . .l'i
•S t l - < r'
1
H
Siil^M
204 IV. Leber die Entwicklung der Floren in Süd- und Centraiamerika.
Dryaden
Iridaceae III. 9 [l
Vacciniaceae I. (1;
Ericaceae I. (3)
Convolvulaceae XII. 67 (18)
Oreaden
XI. 35 (10
II. (25)
II. (17)
XII. 140 (70).
Andere Familien aber, deren Arten mehr Feuchtigkeit bedürfen, herrschen
in der Zone der Drvaden vor, so V /
Dryaden
Cyatheaceae III. 25
Polypodiaceae XXV- 256 (31
Gesneraceae X. 74 (60)
Apocyiiaceae XVI. 85 (65)
Anonaceae VII. 49 (42)
Bixaceae VI. 24 (II
Oreaden
III. 17
XXIII. 189 (13)
I. 16 (3)
XVII. 69 (45)
IV. 17 (14)
VI. 17 (7).
Araceen und namentlich epiphytische Orchideen sind in der Zone der
Oreaden nur schwach vertreten; charakteristisch für die Oreadenzone ist
aber der grössere Fonnenreichthum einzelner Gattungen.
Die beiden Provinzen des südlichen Brasiliens verhalten sich ähnlich
zu einander j wie das innere östliche Australien zu dem ostaustralischen
Küstenland, in letzterem finden sich neben rein tropischen Typen Gattungeuj
deren Arten theils hygrophil^ theils xerophil sind; die hygrophilen
sind gewöhnlich in geringerer^ die xerophilen in grösserer Anzahl vorhanden,
weil, wäe ich bei Besprechung der australischen Flora auseinandersetztCj
ein trockneres, namentlich gebirgiges Terrain der Ausbi^eitung einzelner
Formen weniger günstig ist und sich in einem solchen immer wieder
Platz für die neu entstehenden Varietäten findet. Eines der glänzendsten
Beispiele für die in den Campos von Brasilien vorhandenen, der collocalen
Artbildung günstigen Verhältnisse ist die Serra da Lapa in Minas Geraes,
wo auf einem Berge von Riedel eine sehr grosse Anzahl Vellozieen und
Eriocaulaceen auftraten, vondenen 18 derGattung Paepalanthus zugehörige
Arten anderswo nicht mehr gefunden wurden. (Ko e r n i c k e , Eriocaulaceae
in Flora brasil. p. 508).
Die nordbrasilianisch-guianensische Provinz ist nur im Westen schwierig
zu begrenzen. Da an das subandine Gebiet von Venezuela und Columbien
Savannen grenzen, deren sich ja auch in Guiana und stellenweise auch
am Amazonenstrom selbst finden, so ist hier die Grenze durch die Savannen
selbst leicht bestimmt. Schwieriger ist die Sache in Peru; soll man die in
der tropischen Zone der östlichen Anden vorkommenden Pflanzen dem subandinen
oder dem brasilianisch guianensischen Gebiet zurechnen? Die
Cinchonen sind durch ihr massenhaftes und formenreiches Auftreten am
8. Das tropisch-amerikanische Florengebiet- 205
Ostabhang der Anden zwischen 2000 und 2500 m und durch ihr vollständiges
Fehlen im brasilianischen Tiefland für erstere so charakteristisch^
dass wir trotz des Vorkommens einiger verw^andter Gattungen in Brasilien^
die Cinchonenzone schwerlich mit in das brasilianisch-guianensische Gebiet
mit hinüberziehen können. Die unterhalb dieser Zone vorkommenden
tropischen Gewächse stehen in innigster Beziehung mit denen der Hylaea^
so sind die im östlichen Peru in der Provinz Mainas von P o e p p i g gesammelten
Araceen näher mit denen des Amazonenstromes, als mit denen Columbiens
und Venezuelas verwandt. Demnach dürfte wohl an der untern
Grenze der Cinchonen zugleich die Grenze zwischen dem brasilianischguianensischen
Gebiet und dem Hochland der südamerikanischen Anden zu
ziehen sein. Trotzdem die nordbrasilianisch-guianensische Provinz zum
grossen Theil vom Meer begrenzt ist, ist sie doch ungemein reich an weitverbreiteten
Formen, sie ist jedenfalls dasjenige Gebiet des tropischen
Amerika, welches für seine Grösse am ärmsten ist; namentlich aber an
endemischen Formen allen andern nachsteht. Die Zahl der Gattungen ist
gross, die der Arten aber verhältnissmässig gering; in Guiana sind die
Verhältnisse zwar etwas anders und mehr denen der Dryadenregion des
südlichen Brasiliens ähnlich; aber die Beziehungen zu dem Gelände de&
Amazonenstromes sind viel stärker, als zu denen der subandinen Flora von
Venezuela und Columbien^ so dass ich es für richtiger halte, Guiana mit
der Hylaea und nicht, wie Gr i s eba c h that, mit dem venezuelisch-columbischen
Gebiet zu vereinigen. Die oben mitgetheilten Angaben über mehrere
wichtige Pflanzenfamilien zeigen deutlich die von mir hervorgehobene
Thatsache der Artenarmath in den Gattungen; an einen Vergleich mit der
südbrasilianischen Zone der Oreaden ist gar nicht zu denken; aber schon
der Vergleich mit der Zone der Dryaden lässt dieses Verhältniss erkennen.
Einige Schwierigkeit bereiten die Hochgebirge an der Grenze von Guiana
und Venezuela, da ihre Flora erheblich von derjenigen des niedernGuiana,
des niedern Venezuela und der Hylaea abweicht. Hier finden sich oberhalb
1000 m Proteaceen, Ternstroemiaceen, Vellozieen, Ericeen und grosse Erdorchideen
, sowie auch Weinmannien und die Sarraceniace'e Heliamphora,
Die Proteaceen-Gattungen Andripeialum und Rhopala treten vereinzelt auch
im Gebiet des Amazonenstromes auf, die Vellozieen aber und^die Weinmannien
fehlen daselbst gänzlich, erstere sind mit einer grossen Anzahl von
Arten im südlichen Brasilien nur in der Provinz der Oreaden entwickelt
und die Weinmannien finden sich im südbrasilianischen Gebiet ebenfalls
nur in der Zone der Oreaden (im w^eitern Sinn). Wir werden demnach für
die guianensischen Gebirge eine der Zone der Oreaden entsprechende Zone
anzunehmen haben. Da zahlreiche Formen der Anden sich bis nach den
nordöstlichen Gebirgen Venezuelas verbreiten, so ist es nicht zu verwundern,
dass einzelne auch nach dem Gebirge Roraima gelangt sind. So findet
Ii- Pn
S
1 ÜI
i '
• i f s