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144 11. Eigenthümlichkeiten der Pflanzeinveit in Australien, Neu-Seeland etc.
Guinea, in Queensland lässt darauf schliessen, dass diese Bäume auf
den Landern am stillen Ocean weiter verbreitet waren. Das Vorkommen
von Cunninghctmia sinensis in Ostasien deutet auch darauf hin. Aber
auch sonst sind die Coniferen in mehreren pacifischen Gebieten häufig;
mit Ausnahme der einander sehr nahe stehenden und in einander übergehenden
Podocarpus-kvim, sowie der auf den Molukken sehr verbreiteten
Agathis [Dammara] alba sind die meisten in ihren Verbreitungsgebieten
sehr beschränkt. Die wenigen Coniferen Westaustraliens sind fast
alle endemisch, die zahlreicheren Ostausiraliens, Tasmaniens und Neu-
^ Seelands sind es alle, ebenso sind es die 17 Coniferen Neu-Caledoniens.
Auch die auf den Inseln des indischen Oceans vorkommenden Coniferen
sind zum Theil von beschränkter Verbreitung. Das zeigt nun deutlich, dass
diese Coniferen Reste früherer Herrlichkeit sind. Eine auffallende und
beachtenswerthe, ebenfalls für das hohe Alter der noch existirenden Formen
sprechende Erscheinung ist die, dass, mit Ausnahme der Fidji-Inseln
und der Neuen Hebriden, die von den hier betrachteten Coniferen bewohnten
Gebiete nicht vulkanisch sind. Die Hebriden und Fidji-Inseln sind
aber Neu-Caledonien ziemlich nahe gelegen, so dass sich daraus das Vorkommen
der Coniferen auf diesen Inseln erklärt, um so mehr, als sie mit
denen Neu-Caledoniens nahe verwandt sind. Auf allen übrigen Inseln
Polynesiens fehlen die Coniferen ebenso, wie auf den Sandwich-Inseln; es
ist nicht unwahrscheinlich, dass dies seinen Grund darin hat, dass die
Sandwich-Inseln und die andern nordöstlich der Fidji-Inseln gelegenen
polynesischen Inseln zu einer Zeit entstanden, als am stillen Ocean die
Coniferen nicht mehr auf der Höhe ihrer Entwicklung standen. Es fällt
mir nicht ein, dies bestimmt zu behaupten; ich möchte aber darauf hingewiesen
haben, weil die erwähnten Thatsachen im Zusammenhang mit andern
vielleicht von Nutzen sein können. Auch ist hierbei noch zu berücksichtigen,
dass, Neu-Seeland ausgenommen, alle oben angeführten Länder
Beutelthiere besitzen, demzufolge mit einander in Verbindung gestanden
haben müssen. Zu der Zeit, wo die Beutelthiere sich im australisch-malayischen
Gebiet verbreiteten, herrschten die Gymnospermen, ihre jetzige Verbreitung
dürfte- daher grösstentheils vor der Kreideperiode Australiens zu
Stande-gekommen sein. Da in Neu-Seeland die Beutelthiere fehlen, die
flügellosen Vögel aber nachWal lace (Island Life p. 451) wahrscheinlich
sich aus beflügelten entwickelt haben, so ist der Zusammenhang dieser
Insel mit Australien vermittelst Norfolk durch Nichts nothwendig postulirt,
wenn auch schon eine Niveaudifferenz von 1000 Faden auch Neu-Seeland
mit diesen Ländern in Verbindung bringen würde. Es kann diese Verbindung
Neu-Seelands vor der Entwicklung der Beutelthiere erfolgt sein und
damals schon die Einwanderung der jetzt daselbst existirenden Coniferentypen
stattgefunden haben, es können dieselben aber auch, was mir zwar
5. Erklärung d. eigenthüml. Entwicklung der Pflanzenwelt in Australien etc. 145
nicht wahrscheinlich, jedoch bei unserer mangelhaften Kenntniss von der
Widerstandsfähigkeit der Samen jener Arten nicht direct abzuweisen ist,
über das Meer nach Neu-Seeland gelangt sein. Wie sehr derartige Wanderungen
trotz der nicht wegzuleugnenden Möglichkeit eines Pflanzentransportes
durch und über das Meer zu den Ausnahmen gehören, werden wir
auch noch später sehen.
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F ü n f t e s Capitel.
Erklärung der eigentliümliclieü Entwicklung der Pflanzenwelt
in Australien und Neu-Seeland.
Hinweis auf die Verl)reitung der SäugetMere im indisch-malayisclien Oebiet nnd Australien; ehemalige
LandTerMnaungen in diesen Gel)ieten. - Das Vorhandensein des indischen Florenelementes in Ostaustralien
erklärt sich durch diese LandverMndungen. - Erklärung der vereinzelten Beziehungen der
australischen Flora zu derjenigen Madagascars und zu andern entfernten Florengehieten. - Ueber
Aendernngen der klimatischen Verhältnisse in Australien und im antarktischen Gebiet. - Erklärung
der Verwandtschaft der australischen Flora zu der südamerikanischen. - Beziehungen der australischen
Flora zur eocenen Flora Europas. - Bentham's Kritik der von V . E t t i n g s h a u s e n und Unge r vorgenommenen
Verweisung eocener europäischer Pflanzenfossilien zu australischen .Gattungen.-- Trotz der
E n g e l h a f t e n Beweise für die ehemalige Existenz der australischen Flora in Europa ist die Möglichkeit
einer solchen vom pflanzengeographischen Standpunkt aus nicht ^ zu bestreiten. - Die Ansichten
y E t t ingshausen' s über die Entwicklung der Florengehiete. - TJeher die Bezeichnung der Florenelemente
- TJeber die Einwirkungen der Glacialperiode auf Australien, Neu-Seeland und andere extratropische
Länder der südlichen Hemisphäre. - Anzeichen von der Mitwirkung der antarktischen Drift
bei der Verbreitung antarktischer Pflanzen von Südamerika nach Neu-Seeland und Australien. - Ueber
die Herkunft europäischer Typen auf Australien und Neu-Seeland.
In den vorangegangenen Capiteln haben wir uns ziemlich eingehend
mit den Beziehungen bekannt gemacht, welche die Flora Australiens und
der Inseln des stillen Oceans untereinander, sowie auch einerseits mit dem
indisch-malayischen Gebiet, anderseits mit dem extratropischen Südamerika
zeigen. Versuchen wir nun, uns von der Entwicklungsgeschichte dieser
Floren eine Vorstellung zu machen. Wie schon im ersten Capitel hervorgehoben
wurde, sind die phytopaläontologischen Daten für diese Gebiete
äusserst dürftig, und ebenso sind die geologischen Verhältnisse zum Theil
noch dunkel. Doch wissen wir, dass ebenso im südöstlichen Australien,
wie in Neu-Seeland, dieselben Pflanzentypen existirten, welche während
der mesozoischen Periode in Ostindien sehr verbreitet waren. Selbst wenn
die zur Gattung Glossopteris gehörigen Arten in Ostindien, Australien und
Neu-Seeland dieselben sein sollten, so ist dadurch allein natürlich eine ehemalige
Landverbindung dieser Gebiete nicht im Geringsten wahrscheinlich
gemacht, da den Sporenpflanzen durch das Meer kaum irgendwelche
Schranken für ihre Verbreitung gezogen sind.
E n g l e r , Entwicklungsgesch. d. Pfianzenw. II. I 0
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