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III. Allgemeine Erscheinungen in der Verbreitung der tropischen Pflanzen.
rigor ist CS, sich vorzustellen, wie die Samen von Genlisea über das Meer
hinweg nach Afrika gehingt sind. Wenn aber, wie hQiOmphalea, die niadagascarische
Art einer andern Section angehört; .als alle amerikanischen, so
ist auch die andere Auffassung zuUissig. dass die in Madagascar und Amerika
vorkommenden Arten Reste einer grösseren Menge von Arten sind,
welche einst im ganzen tropischen Gebiet weit verbreitet waren. Diese Annahme
ist auch die wahrscheinlichere oder mindestens ebenso berechtigt,
als die von der transoceanischen Wanderung bei folgenden.
C. Gattungen, welche in Amerika und Afrika mehrere Arten besitzen
oder in jedem dieser Erdtheile nur mit einer Art vertreten sind.
Calophyllum L. (Clusiac.), in Amerika 4, in Afrika 21.
L. (Sterculiac.); in Mexiko und Texas in Afrika, namentlich dem
extratropischen 74.
Sphaeralcea St. Hil. (Malvac.), iu Amerika 21, am Gapland 4.
Malvastrum A. Gray (Malvac.), in Amerika 45, in Südafrika 15.
Amanoa Aubl. (Euphorb.), in Amerika 2, in Westafrika 2, von ersteren durchaus
verschieden.
Caperonia St. Hil. (Euphorb.), in Amerika 8, in Afrika 2, in beiden Ländern zugleich
eine, C. palustris St. Hil., mit welcher die afrikanischen Arten
verwandt sind.
Cacoucia Aubl. (Combrelac.), im tropischen Amerika 1, in Westafrika 1, in beiden
zugleich 1.
Nesaea Comm. fLythrac.) in Amerika und Afrika 12.
Melasina Berg (Scrophul,-Gerard.), in Amerika 2, in Südafrika 2.
Astephanus R.Br. (Asclepiadac.), in Amerika, Afrika und auf Madagascar 12.
Diodia L. (Kubiac.-Spermacocceae), in Amerika und Afrika 20.
Mitracarpum ZwGc, (Rubiac.-Sperm.), in Amerika und Afrika 30.
Aspilia Thou. (Comp.-Helianth.), in Amerika, Afrika und Madagascar 40.
Rohr (Comp.-Helianth.), in Amerika und Afrika 8.
Bertier a Aubl. (Rubiac.-Hamel.), in Amerika, Afrika u. auf den Mascarenen 16
Sabicea Aubl. (Rub.-Mussaendeae), in Amerika 17, in Madagascar 2,-in Afrika 1.
Trymatococcus Poepp. et Endl. (Morac.J, 1 im trop. Amerika, 1 in Westafrika.
C/i/orop/iom Gaudich. (Morac.), 1 im trop. Amerika, 1 in Afrika,
Bei allen diesen Gattungen kann nur eine eingehende Untersuchung
der Verwandtschaftsverhältnisse Aufklärung darüber geben, ob ihre Heimath
in Amerika oder in der alten Welt zu suchen ist. Wenn sie aus
Amerika stammen, was ja bei einzelnen, wie hei Caperonia, Cacoucia,
Asiephamis, Aspilia, Melanthera, Sabicea, Bertiera nicht unwahrscheinlich
ist, so müssen einzelne Arten dieser Gattungen schon seit langer Zeit nach
Afrika gelangt sein und dort in neuen Varietäten sich fortgepflanzt haben.
Ebenso gut. wie nach den Sandwich-Inseln einzelne amerikanische Formen
wanderten und dort im Laufe der Zeiten aus ihnen endemische Formen
hervorgingen, ebenso gut konnten e inzelne amerikanische Arten auch
nach dem nicht w^eiter entfernten Westafrika wandern, wo sie freilich eine
viel grössere Concurrenz erwartete; als auf den Sandwich-Inseln. In den
6. lieber die Vertheilung der tropischen Ptlanzen im Allgemeinen. 179
meisten Fällen des gemeinsamen Auftretens einer Gattung in Amerika und
Afrika scheint die Herkunft aus Amerika wahrscheinlicher, als die der
amerikanischen Formen aus Afrika. Das letztere hält Drude für wahrscheinlich
bei der Gattung Raphia, deren nächste Verwandte alle im äquatorialen
Afrika, auf Madagascar, den Mascarenen und in Polynesien vorkommen,
während im tropischen Amerika nur Varietäten der in Afrika
heimischen Raphia vinifera existiren. Die afrikanische Oelpalme hingegen,
Elaeis (juineensis, hält D r u d e für eine zwar von der amerikanischen Elaeis
mefcmococca verschiedene Art, glaubt aber doch, dass sie amerikanischen
Ursprungs sei.
Trotzdem wir über die oben angeführten Pflanzengattungen noch wenig
befriedigende Angaben machen können, so ist doch daraus zu entnehmen,
dass die Pflanzenwanderung über grosse Meeresstrecken hinweg verhältnissmässig
selten stattfindet. Dies geht auch aus der geringen Anzahl von
Pflanzengattungen hervor, welche ohne Beihülfe der Menschen nach den
vom Festland weit entfernten Inseln gelangt sind. Einerseits ist die Zahl
der Arten, welche jetzt noch vom Festland zu den Inseln oder von Insel
zu Insel wandern, ziemlich beschränkt, anderseits sind auch in den Floren
älterer, vom Festland weit abliegender Inseln nur wenig Typen anzutreffen,
wobei namentlich zu bemerken, dass gewisse Typen, allerdings in verschiedenen
Formen, in verschiedenen Theilen des Oceans wiederkehren.
Daraus erkennt man, dass eine gewisse Organisation die Wanderungsfähigkeit
einzelner Pflanzen begünstigte.
Die Flora der Sandwich-Inseln wurde schon oben ausführlich besprochen.
St. Helena, dem amerikanischen Continent etwas näher gelegen, als
die Sandwich-Inseln, besitzt, ebenso wie diese, nur äusserst wenig Formen,
welche auf eine in neuerer Zeit erfolgte Einwanderung aus Amerika
schliessen lassen. Von den 50 einheimischen Blüthenpflanzen St. Helenas
sind nach Sir J o s e p h Hooker alle endemisch, 17 ganz ohne nähere Verwandte
; es giebt 5 endemische Gattungen und diese sind einigermaassen
mit amerikanischen Gattungen verwandt, wiewohl mehrere andere Formen,
die zu den Gattungen Pelargonium, Mesembryanlhemum, Wahlenbergia,
Oteospermum gehören, ihren Ursprung aus Afrika herleiten. Unter den
endemischen Gattungengehören 3 zu den Compositen; Commidendron ist
eine Gattung der Asteroideen mit 4 Arten, etwas verwandt mit der extratropisch
südamerikanischen Gattung Chiliotrichium; Melanodendron.^ eine
monotypische baumartige Asteroidee, nähert sich auch dieser Gattung und
Diplostephiiim j sowie den Olearien Neu-Seeland's. Die dritte endemische
Compositen-Gattung Petrobium ist auch monotypisch und baumartig und
mit den in den Anden vorkommenden Gattungen Podanthus und Astemma
verwandt. Auch die vierte endemische Gattung Mellissia Hook, f., eine
Solanacee, weist auf Amerika hin, da sie mit der daselbst verbreiteten
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