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IV. Ueber die EntNvickliing der Floren in Süd- und Centraiamerika.
Von den in Mexiko zahlreiche Arten zählenden Gattungen Madia (8)^
Layia (12), Ilemizonia ^25) kommen auch einige in Californien vof, von den
Anthemideen dagegen, welche in Nordamerika vorzugsweise durch Arteinisia
vertreten sind , scheinen nur einzelne Arten nach Mexiko hinüberzugehen.
Die kleine, eigenthümliche Gruppe der Lennoaceen ist mit 3 Gattungen
auf Mexiko und Californien beschränkt. Als Charakterpflanzen des
mexikanischen Gebietes sind die Agaven anzusehen; auch sie gehen hier
und da weiter nach Norden. Von den Gramineen hat nach F o u r n i er
Mexiko nur 3 Arten mit Californien gemein, jedoch sind die zwischen Californien
und dem stidlichen Mexiko in Sonora vorkommenden Gramineen
noch nicht in Betracht gezogen, mit den Prairien hat Mexiko auch nur das
in letzteren so verbreitete Buffalogras, Buchloii dactyloides^ gemein^ es kommen
aber in Mexiko und Texas zugleich 33 Arten vor. Aus diesen Angaben
ist ersichtlich, dass die Vereinigung des trockneren pacifischen Nordamerika
mit Mexiko consequenter Weise auch die Vereinigung des östlichen
Prairiengebietes mit Mexiko nach sich ziehen würde; wir müssen daher
das mexikanische Gebiet beschränken und nach der dasselbe vom pacifischen
Nordamerika trennenden Grenze suchen.
In dem waldlosen Gebiet unterhalb der Bocky Mountains wird ein
trockner oder wüster innerer District unterschieden, dessen Centrum das
Great Basin ist. Gehört dieser District nun zum mexikanischen Gebiet?
Die Hauptmasse der Vegetation ist hier gebildet aus Artemisien, Chenopodiaceen
und holzigen, kleinblüthigen Compositen. Sowohl die Artemisien
wie die Chenopodiaceen haben nur wenig Verwandte in Mexiko. Südlich
des grossen Bassins ist ein grosses Gemisch californischer, texanischer und
mexikanischer Pflanzen, man dürfte daher erst von hier an nach der Grenze
zwischen dem mexikanischen Hochland und dem pacifischen Nordamerika
suchen. Ueber einzelne Theile dieser Disti'icte besitzen wir pflanzengeographische
Angaben. Zunächst waren mir zugänglich die Mittheilungen
von R o t h r o c k j der W h e e l e r ' s Expedition begleitete und in dem Bericht
über dieselbe den botanischen Theil bearbeitete. Rothrock macht
darauf aufmerksam, dass schon im Quellgebiet des Arkansas sich ein Wechsel
der Flora bemerkbar macht und dass eine Grenzlinie nach der westlichen
Ecke der grossen Ebenen von Pueblo zu verlaufen scheint; südlich
dieser Linie ist in Colorado die Pinnon-Kiefer selten und bei Pueblo treten
ziemlich plötzlich 10 Cactaceen auf. Noch schärfer tritt nach Rothrock
9. Das mexikanische Hochland.
1) Four n i e r : Sur la distribution géographique des Graminées mexicaines. —
Ann. des se. nat. 6. sér. IX. p. 261 ff. (Vergl. Bot. Jahrb. 1880 p. 523).
â) R o t h r o c k: Reports on the botanical collections made in portions of Nevada,
Utah, California^ Colorado, New-Mexiko und Arizona etc. in M. Wh e e l e r ' s Report
upon United St. geogr. surveys westh of the 4 00 th meridian.
die Grenze weiter südlich beim Fort Garland, etwas nördlich der politischen
Grenze von Neu-Mexiko hervor. Längs der Gebirge jedoch sind nach
R o t h r o c k auch hier noch zahlreiche Vertreter der nördlichen Flora anzutreffen,
welche als Reste der während und unmittelbar nach der Glacial-
Periode hierher vorgedrungenen Pflanzengemeinden anzusehen sind. Noch
auf den Gebirgen des südlichen Arizona treten auf: Habenaria leucostachys,
H.dilatata, GoodyeralMenziesii, Spiranthes Romanzoffiana, Corallorrhiza
Macraef, Veratrum alhum, Zygadenus glaucus, Z. elegans. Ferner berichtet
R o t h r o c k , dass im Thal des Rio Grande bei Santa Fe Artemisien, Nyc.taginaceen
und Chenopodiaceen in grosser Menge vorkommen; dieselben
werden auch noch weiter südlich angetroffen. Ebenso enthält dieFlora des
Zunni-Plateaus (34—36^ n.Br.) zahlreiche nördliche Formen, in den oberen
Theilen dieses Plateaus bilden Pinns ponderosa] Pseudotsuga Douglasü, Abies
concolor mit einzelnen eingestreuten Eichen den Wald, während in den
tieferen Regionen Pinns edulis und Juniperus virginiana auftreten. Auch
das ganze Gebirge vom alten Camp Tulerosa (34^ nahe der Grenze zwischen
Neu-Mexiko und Arizona) westlich bis zum Camp Verde, die Mogollon Mesa
und das daran sich schliessende Franciscogebirge sind auf einer Strecke
von ungefähr 300 engl. Meilen dicht bewaldet. Südlich von diesen Gebirgen
beginnt aber offenbar rein mexikanische Flora. Die südlichen und südöstlichen
Abhänge gegen das Gilathal hin sind mit Cereus giganteus besetzt,
der eine Höhe von 30—50' erreicht. Ausserdem treten auf Fouquiera mit
ihren blattlosen ruthenförmigen Zweigen und scharlachrothen Blüthen,
Agave Palmeri und Parryi, verschiedene Arten von Dasylirion und Canotia,
ein Baum von 20 Fuss Höhe, 1 Fuss Durchmesser, mit grünen, nur von
Schuppenblättern besetzten Zweigen. Arten von Mimosa, Acacia und Calliandra
bewohnen die weniger trocknen Abhänge. In dem trocknen Gebiet
zwischen Camp Grant und Camp Bowie wachsen namentlich Baccharis
sergilloides und B, coerulescens, sowie Tessaria borealis, bei Tucson verschwinden
die vorher noch häufigen Chenopodiaceen , dafür treten Larrea
und mehrere Cactaceen ein. Es scheint also für mehrere südliche Formen
nördlich vom Gila-Fluss, am Fuss der von Nordwest nach Südost streichenden
Gebirgszüge, eine Grenze vorhanden zu sein. Schwerlich dürfte dieselbe
jedoch geradlinig von Westen nach Osten verlaufen, sondern vielmehr
im Osten durch die' vielen von Norden nach Süden streichenden Sierren
etwas nach Süden abgelenkt werden. Auch aus T o r r e y ' s Report i) über
die bei der Aufnahme des zwischen dem 32. und 35.« n.Br. gelegenen Terrains
gemachte botanische Ausbeute scheint hervorzugehen, dass im Gilathal,
ebenso zwischen dem Gila und dem Rio Grande die echt mexikani-
1) J. T o r r e y , Botanical Report of the explorations and surveys for a railroad route
from the Mississippi river to the pacific ocean III. Washington 1 856.
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