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256 IV. Ueber die Entwicklung der Floren in Süd- und Centraiamerika.
auf den Anden ebenso, wie im mexikanischen Hochland vorkommen,
dass aber, abgesehen von einigen ubiquistischen, nicht eigentlich
alpinen Arten, die Arten nicht dieselben sind, wie die auf der
nördlichen Hemisphäre verbreiteten arktisch-alpinen.
Hierzu ist noch zu bemerken, dass an der Magellanstrasse einige Ausnahmen
zu constatiren sind, nehmlich Gentiana prostrata und das auch
nach den antarktischen Inseln gelangte Trisetum subspicatum. Diese Ausnahmen
sind um so auffallender, als diese Arten bis jetzt nicht auf den
Anden Südamerikas und auch nicht in der alpinen Region Mexikos beobachtet
sind. Ebenso ist hier auf Primula magellcmica Lehm, aufmerksam
zu machen, welche der Piimnla farinosa so nahe steht, dass sie als deren
Varietät angesehen werden kann. Auch die an der Magellanstrasse vorkommende
Draha magellanica Lam. steht der Draha incana, Alopecurus
antarcticus Vahl dem Alopecurus alpinus sehr nahe. Nicht weniger ist
Saxifraga CordiUerarum Presl, in verschiedenen Varietäten von Ecuador bis
zur Magellanstrasse verbreitet, der S. caespitosa L. so nahe stehend, dass
ihre genetische Beziehung zu der erst auf den nördlichen Rocky Mountains
vorkommenden Pflanze kaum bezweifelt werden kann. Grisebachi) hat
grosses Gewicht darauf gelegt, dass die zuletzt genannten Arten kleine
Verschiedenheiten gegenüber den arktisch-alpinen zeigen. Dadurch wird
aber nicht im Geringsten bestritten, dass diese arktisch-alpinen Typen
über den Aequator hinweg nach dem südlichsten Theil Amerikas gelangt
sein müssen.
Wie steht es nun mit dem Anschluss der andern in Südamerika unterschiedenen
Gebiete, zunächst des von Gr i s eba c h als Pampasgebiet bezeichneten
Terrains, an das andine Gebiet?
In seiner Bearbeitung der argentinischen Flora2) hat Gr i s e b a c h den
Antheil, welchen die einzelnen Florenelemente an der Zusammensetzung
dieser Flora nehmen, berechnet und Folgendes gefunden:
Endemische Arten . . ^
Brasilien und Paraguay
Tropisches Amerika
Anden
Tropen und ubiquitär .
Angesiedelte Arten . .
Südliche gemässigte Zone
Chile . . . .
•i; Gr i s eba ch: Systematische Bemerkungen über die beiden ersten Pflanzensammlungen
Lechler's und Philippi's im südlichen Chile und an der Magellanstrasse
Göttingen 4854, S. 5.
2) Grisebach, Symbolae ad Floram argentinam. — Abhandl. d königl Ges d
Wiss. zu Göttingen XXIV (JSTg) S. 4.
-10. Das andine Gebiet und das antarktische Waldgebiet Südamerikas. 257
Nun sind aber in der genannten Abhandlung ebenso die aus Entrenos,
wie die aus den Montes subtrópicos gesammelten Pflanzen mit aufgeführt,
die einen ganz entschieden brasilianischen Gharacter haben, ja zum grössten
Theil in Brasilien verbreitet sind. Wollen wir ein Urtheil über den
Gharacter der Flora haben, w^elcher ungefähr dem Pampasgebiet Griseb
a c h ' s entspricht, so müssen wir zunächst diese Pflanzen ausscheiden.
Es gehen demnach ab von der Gesammtsumme 2265
Arten aus Entrerios . . 338
aus den Montes subtrópicos 602
'ño
bleiben 1325
Unter diesen 1325 Arten befinden sich aber sehr viele, welche in den
höheren Regionen der Anden gesammelt sind und daher unzweifelhaft zur
andinen Flora gehören; diese sind von G r i s e b a c h bei den endemischen
Pflanzen mit eingerechnet. Sie sind allerdings für das politische Gebiet
von Argentinien endemisch, gehören aber ihrem Vorkommen und ihrer
Verwandtschaft nach mit den in den Anden weiter verbreiteten Pflanzen in
eine Kategorie. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse finde ich folgende
Procentsätze für die einzelnen Kategorieen :
I. Anden 34,1 ^
II. Endemisch ausserhalb der Anden 23,1 X
III. Brasilien 20 , 9 ^
IV. Tropisches Amerika . . . . 10,1^
V. Tropisch und ubiquitär . . . 6,0^
VI. Angesiedelt 3, 9 ^
VII. Chile 1, 9 ^
1 0 0 , 0 ^
Wir sehen schon hieraus, wie arm das östlich von den Anden gelegene
Gebiet nach Ausschluss der Flora der Montes subtrópicos sich erweist.
Berücksichtigen wir aber ferner, dass die Kategorie (II) der endemischen
Arten auch die Arten der Sierren südwestlich von Cordoba umfasst. Auf
diesen Sierren ist aber auch die Formation der Alpenweiden wie in den
Anden entwickelt und die botanischen Sammlungen, welche Hieronymus
auf diesen Gebirgen, namentlich der Sierra Achala machte, enthielten viele
Arten, die mit solchen der höheren Regionen der Anden identisch oder
nahe verwandt sind. Saxifraga Pavonii, Melandryum cucubaloides FenzL,
Arenaria achalensis Griseb., A. serpens Kunth^ Cerastium moUissimum Poir.,
Pernettya phyllyreifolia DG., Alchemilla tripartita Ruiz et Pav., A, pinnata
Ruiz et Pav., Gevanium magellanicum B, Hook., Lupinus prostratus Ag.,
Astragalus modesius Wedd,, A. tarijensis Wedd. ^ Pleroma paratropicum
Griseb., Epilobium denticulatum "^niz et FdLV.^ Azorella biloba edd. ^ Tagetes
Engler, Entwicklungsgescli. d. Pñanzenw. II.
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