
ii t
il
h
7 8 HI- Hauptzüge der Entwicklung der Mediterranflora seit der Tertiärperiode.
Monsonia L. besitzt 8 Arten in Südatnka, 4 Arten im nördlichen Afrika, von denen
eine von Senegambien bis Ostindien, eine andere von Aegypten bis Indien reicht. Sodann
findet sich auch eine Art, M. mossainedensis Wehv., in Angola. Die Gattung Sarcocaulon
DG., welche von Monsonia nur habituell verschieden ist, ist auf Südafrika beschränkt.
Erodium L. ist mit 2—3 Arten In Südafrika, mit einer in Australien vertreten.
Rhus L. besitzt über 50 Arten am Gap; zu derselben Gruppe gehören die weniger
z a h l r e i c h e n Arten des tropischen Afrikas und Asiens, sowie auch 3 Ar ten des Mittelmeerg
e b i e t s , während eine andere Art des Mitteh-neergebietes einer Gruppe angehört, die im
Himalaya, in Japan und Nordamerika vertreten ist, nämlich R. Coriaria L.
Lotononis DG. besitzt über 50 Arten in Südafrika; nnr 3—4 kommen in Nordafrika,
Spanien und dem Orient vor; von diesen ist eine mit südafrikanischen verwandte Art
d u r c h ganz Afrika und Arabien verbreitet, eine L. lupinifoUa (Boiss.), ebenfalls mit süda
f r i k a n i s c h e n verwandt , findet sich in Spanien und Nordafrika, eine andere, L. genistoides
Fenzl, im Orient.
Bencomia ^Yebb aus der Familie der Rosaceen zählt 9 Arten auf den Ganaren, eine
auf Madeii a, hiermit nahe verw^andt ist Cliffortia L., welche durch 40 Arten in Südafrika
v e r t r e t e n ist.
Crassiila L. mit mehr als 100 Arten am Gap, besitzt einige wenige Arten in Abessinien
und im Himalaya.
Cotyledon L. besitztiViele Arten am Gap, viele von den Ganaren bis Japan (Umbilicus),
sowie auch einige in Mexiko und Peru (Echeveria).
Capnophyllum Gaertn. 2 Arten, eine, C. leptophyllum (Hoffm.), im Mittelmeergebiet
u n d auf den Ganaren, eine, C. africanum Koch, am Gap.
Stapeliah. mit 60 Arten, Huernia^. Br., Duvalia Haw., Podanthes Haw., Piaranthus
R. Br., alle den Asclepiadaceae-Stapelieae angehörig, sind auf Südafrika beschränkt , von
2 andern Gattungen derselben Gruppe, Hoodia Sweet und Decabelone Decne. finden sich
auch Vertreter in Angola, Echidnopsis Hook. f. besitzt nur ein Paar Arten in Abessinien,
Frerea Dalz. eine in Ostindien; dagegen erstreckt sich die Verbreitung der Gattung
Boucerosia W. et Arn. (w^ohin auch Apteranthes Gussoneana Mik. gehört), von Ostindien
ü b e r Arabien und Nordafrika bis Südspanien und Sicilien.
Lyperia Webb (Scrophulariacee) mit etwa 30 Arten in Südafrika, eine Art, L.
oanariensis Webb, auf den Ganaren. Wahrscheinlich gehört nach Bentham hierher auch
Urbania lyperiaeflora Vatke aus dem Somaliland. .
Ballote L. 24 Arten im Mittelmeergebiet, eine Art in Südafrika.
Salvia. Von den zahlreichen, im tropischen, subtropischen und gemässigten Geb
i e t v e r b r e i t e t e n Arten der Gattung ist S. canariensis Ait. verwandt mit der im Gapland
e n twi cKkleeilntiean G(nruurp phea b i t uHe lylm evnoons phSaecnee. cio v e r s c h i e d e n ) be s i t z t me h r e r e Ar t en in S ü d a f r i k a ,
•eine auf den Ganaren.
Euphorbia L. Sect. Diacanthium, Zahlreiche Arten am Gap, im tropischen Afrika,
auf Madagascar und in Ostindien, einige im glücklichen Arabien und eine, E, canariensis
L., auf den Ganaren.
Cytinus, 4 Ar ten: C. hypocistus L. im Mittelmeergebiet, C. dioicus Juss. am Gap,
€. a7ne7Hcanus R. Br. u. C. Andrieuxii in Mexiko.
AloeL. Zahlreiche Arten am Gap, sehr wenige im tropischen Afrika, Asien und
Amerika, eine, A. vulgaris Lam., von den Ganaren bis nach Kleinasien.
Gladiolus L. Nach Baker s Schätzung 87 Arten , davon 44 Arten am Gap mit zahlr
e i c h e n Varietäten, einige reichen in ihrer Verbreitung nach Norden bis Natal ; daselbst
und im KafTerland noch 8 Arten, am Zambese und in andern Theilen des östlichen trop
i s c h e n Afrika 5 Ar ten, eine davon auf dem Kilimandscharo; auf Madagascar 3 eigen-
10. Beziehungen der Mediterranflora zu entfernter gelegenen Florengebieten. 79
t h ü m l i c h e Arten; nur eine in Ostafrika verbrei tet e Art, G. Quartinianus A. Rieh., reicht
n ö r d l i c h bis Abessinien. Mehrere Arten im westlichen tropischen Afrika, so 4 0 Arten in
Angola, eine an der Sierra Leone-Küste, eine in Guinea; im Mittelmeergebiet und im
Orient 4 3 Ar ten, von denen 2 nach Mitteleuropa reichen, endlich eine Art blos in Mittele
u r o p a .
Moraea Mill. Nach Baker 35 Arten, davon 26 Arten südlich vom Zambese, eine in
Abessinien, 7 in Angola, eine M. Sisyrinchium Ker im Mittelmeergebiet.
Rornulea Maratti. 4 6 Ar t e n von den Ganaren bis Kleinasien, eine auf dem Gameroongebirge,
4 9 Arten nur am Gap.
Die aBgeführien Beispiele werden genügen, das Räthselhafte in der
A^'erbreitung der erwähnten Pflanzen darzuthun. Kein einziges Beispiel findet
sich für das Vorkommen einer und derselben Art am Cap und im Mittelmeergebiet,
nur wenige Arten reichen in ihrer Verbreitung vom Capland
etwas weiter nördlich, auch sind wenige über grössere Strecken des tropischen
Afrika verbreitet. Nun ist ja allerdings das tropische Afrika noch
weniger botanisch, als geographisch erforscht; aber mit Ausnahme des
innern Somalilandes kennen wir doch schon ziemlich gut die Flora Ostafrikas
bis nahe an den Aequator und auch von den afrikanischen Küstenländern
südlich vom Aequator sind nicht unerhebliche Sammlungen bereits bearbeitet
worden. Wenn aber eine Wanderung der Captypen zum Mittelmeergebiet.
oder umgekehrt der Mittelmeerpflanzen zum Caplande stattgefunden
hätte, so hätte sie gerade in den trockneren Theilen des östlichen Afrikas
stattfinden müssen; in dem feuchten tropischen Gebiete Gentraiafrikas war
für Ansiedlung solcher Pflanzen kein geeigneter Boden, ausser auf den
hohen Gebirgen. Aus den angeführten Beispielen ist ersichtlich, wie einige
der im Capland und im Mittelmeergebiet reicher entwickelten Gattungen
vereinzelte Vertreter auf dem dem Aequator ziemlich nahe gelegenen Cameroongebirge
und dem Kilimandscharo besitzen. Daraus aber, dass keine
einzige Art der angeführten Gattungen dem Mittelmeergebiet und dem Capland
gemeinsam ist, geht hervor, dass die vorliegende eigenthümliche Verbreitungserscheinung
nicht durch Wanderungen in der Neuzeit und auch
nicht durch Samen Verschleppung von Seiten der Vögel erklärt werden kann.
Trotz des Mangels an faktischen Beweisen ist für mich nur wahrscheinlich,
dass die Stammarten der jetzt dem Mittelmeergebiet und dem Capland
gemeinsamen Formen eine dem tropischen Klima entsprechende Organisation
besassen, dass sowohl im Mittelmeergebiet, wie in Abessinien und am
Cap aus diesen einander ähnlichen Stammarten unter den hier wie dort
sich einstellenden andern klimatischen Verhältnissen Parallelformen hervorgingen,
deren Vermehrung in dem einen Gebiet mehr, -in dem andern
weniger begünstigt war; in dem Gebiet aber, welches das tropische Klima
behielt, müssen die Stammarten ausgestorben sein, während hier und da
ihre Nachkommen in den höheren Regionen der Gebirge fortexistirten. Das
ist freilich eine Hypothese, aber eine solche, die wir nicht entbehren kön-
1
I P ^
ii
••••