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234 IV. Ueber die Entwicklung der Floren in Süd- und Centraiamerika.
es vertreten sich auch nahe verwandte Gattungen in den einzelnen Theilen
der Cordilleren.
Es zeigt dieses ganze grosse andine Gebiet ähnliche Erscheinungen,
wie Australien, wo dasselbe Element in Ost- und in Westaustralien auftritt,
aber in jedem dieser beiden Theile nicht bloss endemische Arten in grosser
Zahl, sondern auch zahh'eiche endemische Gattungen, sogar endemische
Gruppen besitzt, während einzelne Theile jüngei^en Allers meist nur w^enig
endemische Formen aufzuw^eisen haben. Aehnlich wie Eucalyptus^ Acacia
und andere Gattungen in allen Theilen Australiens auftreten; sind auch
Tropaeolum.^ Calceolaria^ Escallonia^ die Mutisiaceen Typen^ welche den
ganzen südamerikanischen Zug der Anden in seinen oberen und westlichen
Regionen charakterisiren und auf eine gemeinsame Entwicklung des ganzen
Gebietes hinweisen. Im Folgenden gebe ich ein Verzeichniss solcher
Gattungen^ welche dem andinen Element angehören und entweder nicht
auf einen kleinen Theil desselben beschränkt sind oder in anderen Theilen
vicariirende Gattungen besitzen. Es schliessen sich an dieselben auch noch
einige von den S. 225 fl'. verzeichneten an, welche auch im mexikanischen
Hochland auftreten, wie Iloffmannseggia, Oenothera, Fuchsia, Cobaea^
Gardoquiaj Sphacele u. a., bei denen es zweifelhaft ist, ob sie dem mexikanischen
Element oder dem andinen zuzurechnen sind.
Gattungen des andinen Florenelementes.
Escallonia L., in Patagonien und Feuerland im südlichen Chile 23, auf den Anden von
Peru und Bolivia bis Caracas 9, im südlichen Brasilien 8. Diese Gattung ist übrigens,
^vie auch Embothrium, wohl als ursprünglich dem Florenelement des antarktischen
Waldgebietes angehörig anzusehen.
Geraniaceae: Tropaeokim L., in Chi ld?, in Bolivia in Peru 7, in Quito 1, in Columbia
und Venezuela 7, in Südbrasilien 2; — FmamaCav., in Chile 8. — Rhynchotheca
Ruiz et Pav., auf den Anden von Quito 2. — Wendtia Meyen, in Chile i, in Peru 1.—
Balbisia Cav., in Chile in Peru 'l. Diese Gattungen gehören den 3 anderswo nicht
vertretenen ünterfamilien der Tropaeoleen, Vivianieen und Wendtieen an.
Passiflomceae: Malesherbia Rniz et Pav., in Peru 3. — Gynopleura Cav., in Chile 7.
Malpighiaceae: Dinemandra A. Juss., im nördl. Chile 1, in Peru -1. — Dinemagonim
A. Juss., im nördl. Chile 2.
Rhamnaceae—Colletieae : TrevoaUievs, in Chile und Bolivia 3. — Talgiienea M\evs, in
Chile Retanilla Brongn. , in Chile und Peru 3.
Caryophyllaceae. Pycnophylkim Remy, in Bolivia 3. — Microphyes Philippi, in Chile 2.
Sapindaceae: Llagunoa Ruiz et Pav., in Chile in Peru und Neu-Granada 2.
Hosaceae—Quillajeae: Quillaja Molin., in Chile 2, in Peru im südl. Brasilien 4. —
Kageneckia Ruiz et Pav., in Chile 3, in Peru
Hosaceae—Poterieae: Margyricarpus Ruiz et Pav., in Chile in Peru in Patagonien,
Südbrasilien und den Anden bis Columbien 1. •— Polylepis Ruiz et Pav., in Bolivia,
Peru, Argentinien in Peru 2, in Neu-Granada und Ecuador 2, in Neu-Granada und
A'enezuela 1.
UmbelUferae—Mulineae: lami f t Gill., in Chile 1. — -Domey/coa Philippi, im nördlichen
Chile 1, DiposisDC., in Montevideo 1, Spananthe ^acq., Bolivia bis Mexiko —
1 0. Das andine Gebiet und das antarktische Waldgebiet Südamerikas.
Asteriscium Cham, et Schlecht., im nördl. Chile 8. — Mulinxm Pers., in Chile 4, auch
in Peru. — Bowlesia Ruiz et Pav., mehrere Arten von Chile bis Neu-Granada.
Calycereae: Boopts Juss., im südl. Chile einige, bei Buenos Ayres, in Uruguay und dem
südl. Brasilien 1. — Calycera Gay., in Chile und dem südl. Peru 9. — Äcicarpha
Juss., im südl. Brasilien 3.
Compositae—Ästeroideae: Nardophyllum Hook, et Arn., in Chile 5, in den nördlichen
Anden 1. — Lepidophtjllum Cnss., in Chile 3, in den Anden 2. ~ Heterothalamus Less.,
in Chile 3, in den Anden 2.
Compositae — Anthemideae: Plagiocheilus Arn., in Chile 1, in den Anden 5.
Compositae—Mutisioideae: Leuceria Lag., in Chile 23, in den Anden 2.
Nolanaceae: Nolanah., im nördlichen Chile und Peru 8, Dolia Lindl., in Chile und
Peru 12. — Alona Lindl., in Chile 6. — Bargemontia Gaudich., in Peru und Bolivia 1.
Solanaceae—Cestraceae; Fabiana Ruiz et Pav., in Chile und Bolivia 8, im südlichen
Brasilien 3. — Vestia Wi l ld. , in Chile 1.
Proteaceae: Embothrium Meissn., im südlichen Chile 2, in Mendoza auf den Anden
von Peru und Quito 1.
Thymelaeaceae: Ovidia Meissn., im südl. Chile 3, auf den Anden von Columbien
Loranthaceae: Lepidoceras Hook, f., in Peru und Chile 3. — Antidaphne Poepp. et Endl.,
in Peru und Columbien 2.
Viel grösser ist die Zaiil der auf einen engeren Bezirk beschränkten
Gattungen. Ausser den oben erwähnten verbreiteteren Gattungen giebt es
aber noch einige, für das andine Hochland besonders charakteristische,
welche ausserhalb Amerikas im altoceanischen Gebiet, in Neu-Seeland und
Australien oder auch auf den Sandwich-Inseln vorkommen. Hierzu gehört
Calceolaria, welche Gattung von Patagonien bis Chile etwa 50, von Bolivia
bis Neu-Granada etwa 70 Arten zählt, sodann auch in Mexiko und Neu-
Seeland vorkommt. Ferner gehört hierher Osteomeles, von w^elcher nur
1 Art auf den Sandwich-Inseln, alle andern auf den Anden vorkommen,
sodann Äcaena^ welche ähnlich verbreitet ist, wie Calceolaria^ aber auch
noch auf den Sandwich-Inseln vertreten ist; sodann Colobanthus^ wovon
einige Arten in den Anden, eine davon auch in Quito und andere
auf den antarktischen Inseln vorkommen. Im Uebrigen verw^eise ich
auf die S. 95 ff. gegebene Uebersicht, aus der hervorgeht, dass die Anden
nicht wenig Gattungen mit den antarktischen Ländern der östlichen
Hemisphäre gemein haben. Vorläufig lasse ich es unentschieden, ob wir
diese Formen als Glieder des antarktischen oder altoceanischen Florenelementes
anzusehen haben oder aber als Glieder des andinen Elementes,
welche in das antarktische oder altoceanische Gebiet hinübergegangen sind.
Auf die Formen, welche das mexikanische Florenelement an das der Anden
abgegeben hat, ist bereits früher hingewiesen worden, ebenso auf die
borealen und arktischen, welche über Mexiko nach den Anden gelangten;
alle diese tragen auch dazu bei, bis zu einem gewissen Grade die peruanischen
Anden und die chilenischen zu verbinden. Allerdings ist nicht zu
leugnen, dass in Chile das mexikanische Element in ganz anderer Weise
hervortritt, als in Bolivia^ Peru und Ecuador.
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