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232 IV. Ueber die Entwicklung der Floren in Süd- und Centraiamerika.
Zu dem Iropisch-anierikanischen Element des audinen Hochlandes gehören
solche Formen, wie die Cinchonen, da mehrere verwandte Gattungen
im Iropiscli-en Amerika vorkommen, ferner viele Melastomaceen, Begoniaceen,
Gesneraceen, Acanthaceen, Bignoniaceeen, Bromeliaceen, Anacardiaceen.
Von allen diesen Familien, welche vorzugsweise im tropischen Amerika
reich entwickelt sind, haben sich auch im Laufe der Zeit viele vollkommen
den im andinen Gebiet herrschenden Verhältnissen angepasst. Einestheils
sind es solche, welche nur weniger Wärme bedürfen und zur Ueberwinterung
organisirt sind; diese kommen vorzugsweise an den höheren
östlichen Abhängen der Anden vor. Andererseits sind es solche, welche
ihre Vegetationsorgane in der Weise umgebildet haben, dass sie längere Zeit
der Feuchtigkeit entbehren können, und diese finden sich, vorzugsweise am
Weslabhang der Anden, in der Puna, in derMonte-Formation Argentiniens.
Es scheint, dass in dem andinen Gebiet in höherem Grade, als in Mexiko,
die im feuchten tropischen Gebiet vorkommenden Typen sich den Vegelalionsbedingungen
der kälteren Regionen angepasst haben. Zu dieser
Kategorie rechne ich beispielsweise folgende Gattungen.
Chusqiiea Kuntli (Gramin. —Bambuseae). Ch. Fendleri steigt in Columbien von O—IS 000'
auf; Ch. aristata ist in Quito auf 12 2 0 0—U iOO' beschränkt.
Alstroemeria L.
Tillandsia L. Pourretia Ruiz. et Pav. (Bromeliaceae).
Spathantheum Schott (Araceae) in Bolivia, verwandt mit Spathicarpa in Brasilien.
Acnistus Schott, Solanum L., Poecüochroma Miers, Salpichroma Miers, Cestrum L. und
andere Gattungen der Solanaceae.
Diastema Benth., Isoloma Benth. (Gesneraceae), verwandt mit Achimenes in Brasilien
etc.
Asteranthera Hanst., verwandt mit Columnea in Brasilien, Centraiamerika etc.
ColUgnonia Endl. (Nyctagineae), C. glomerata in der Alisoregion (Region dev Alnus ferrxiginea).
Begonia L. B. octopetala in der Alisoregion.
Pleroma Don (Melastomaceae), zahlreiche Arten im tropischen Brasilien, P, paratropicuni
in der Alisoregion und auf den Alpenweiden.
Miconia Ruiz et Pav. (Melastomaceae), etwa 300 Arten im tropischen Amerika, einige in
der alpinen Region bis zu 40 00 Meter.
Schmus Sect. Duvana (Anacardiaceae), verwandt mit Schinus in Brasilien.
Lithy-aea molleoides (Vell.) Engl., in Brasilien und den Anden von Bolivia.
Monnina Ruiz et Pav. (Polygaleae), mehrere Arten in Brasilien, M. angustifoUa DG. auf
den Alpenweiden; einige Arten in Argentinien.
Loasa Juss. Mehrere Arten im südlichen Brasilien , einzelne Arten und die damit verwandten
Gattungen Blumenbachia und Cajophora auf den Alpenweiden.
Gomphrena L. Zahlreiche Arten im tropischen Amerika ; G. acaulis Remy auf den Anden
von Bolivia von 10—1 5 000'.
Siphocampylus Pohl (Campanul.—Lobel.)". Zahlreiche Arten im trop Amerika, .S. nemoralis
in der Alisoregion.
Rhizocephalum Wedd., Lysipoma H.B. K., Hypsela Presl (Lobeliaceae), verwandt mit
Lobelia.
10. Das andine Gebiet und das antarktische Waldgebiet Südamerikas. 233
Vacciuiaceae — Thibaudieae. Hornemannia Vahl auf Martinique, Dominica und in
Guiana, Notopora Hook. f. in Guiana, Satyria Klotzsch auf Trinidad, im nördlichen
Brasilien und Columbien, Findlaya Hook. f. auf Trinidad, Cavendishia Lindl, auf den
Gebirgen Brasiliens und in den Anden, Psammisia Klotzsch auf den Gebirgen Guianas,
Venezuelasundden Anden. MehrereGattungen : Macleaniallook., EuryganiaYiXoiz^Qh,
Anthopterus , Ori/iaea Klotzsch, Oreani/ies Benth., Srntram^sia Klotzsch, Cera-
¿osiemma Juss., Thibaudia VON, auf den Anden von Columbien bis Bolivia", nicht in
Chile. Diese Vacciniaceen sind besonders reichlich oberhalb der Region der
Ginchonen.
Coinpositae —Eupatoriaceae: Stevia Cav., Eupatoriwn L., im tropischen Amerika undin
den Hochgebirgen zahlreich.
Compos. — Asteroideae: Baccharis L. Desgleichen.
Compos.—Helianthoideae: Bidens L., Polymnia L.
Compos. — Seuecionideae: • L., damit nahe verwandt die auf die Anden beschränkte
Gattung Culcitium.
Compos.'—Mutisioideae: Mutisia L., Onoseris DC., Chuquh^agua Juss., Gochnatia
H. B. Kuhth, Trichocline Cass,, Chaptalia Yeni., Perezia Ld.^. , Trixis P. Br.,
Jungia L. f.
Alle genannten Gattungen der Compositen und noch mehrere andere
besitzen Arten in Brasilien und zugleich in den höheren Regionen der
Anden. Auch liefern ferner noch die Gattungen Didiptera (Acanthaceae)j
Ligeria (Gesneraceae), Ipomaea (Convolvulaceae), Buddleya Arten für die
Alpenweiden der Anden und sogar eine Tacsonia kommt über 9000' vor.
Nächstdem kommen in den Anden eine grosse Anzahl Formen vor^
welche wir nicht im tropischen Amerika antreffen, sondern eben nur in
der gemässigten oder in der gemässigten und alpinen Region der Anden^
höchstens finden sich einzelne Arten sparsam in den Grenzgebieten des
tropischen Amerika. Alle diese Formen können wir als die Vertreter des
andinen Elementes ansehen. Mit ihnen gemischt kommen aber Formen
des borealen und solche des antarktischen oder oceanischen Elementes
vor, welche so wie die andinen auch alpine Formen entwickelt haben.
Mehrere Formen des andinen Elements sind über den Aequator hinweg
nach dem mexikanischen Hochland gelangt und haben eine ähnliche Verbreitung,
wie die aus Mexiko über den Aequator hinweg nach den Anden
gelangten. Bei weitem der grösste Theil der den Anden eigenthümlichen
Gattungen ist von beschränkter Verbreitung, entweder nur im Hochland
von Columbien bis Peru oder nur in Chile angetroffen; auch enthalten die
meisten nur wenige Arten; mit Rücksicht auf den Endemismus kann man
daher die Region der tropischen Anden von der Chiles wohl trennen;
indessen gehören doch die Gattungen der nördlichen Anden und des südlich
der Wüste Atacama gelegenen Chile denselben engeren Gruppen an.
Mehrere derjenigen Gattungen aber, welche zu solchen des östlichen Südamerika
gar keine Beziehung zeigen oder offenbar nur aus dem westlichen
Gebiet dahin gelangt sind, sind im ganzen Cordillerenzuge zerstreut, oder