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8 4 II. Eigenthümlichkeiten der Pflanzenwelt in Australien, Neii-Seeland etc.
Im Vergleich zu Australien ergeben sich mancherlei hervorragende
Verschiedenheilen. In Neu-Seeland allein kommen 343 Gattungen, darunter
20 endemische, und 1094 Arten vor, mit Ausschluss der durch dieMenschen
eingeschleppten Arten.
In Australien finden wir 1393 (425) Gattungen und 8414 Arten. Demnach
ist das Verhältniss der Gattungen zu den Arten
in Australien . = 1 : 6
in Neu-Seeland = 1:3.
Es entspricht dies dem allgemeinen, von J. D. Hooker zuerst ausgesprochenen,
auch von G r i s e b a c h bestätigten Gesetz, dass auf den Inseln
die Gattungen durchschnittlich w^eniger Arten enthalten als auf den Continenten.
Neu-Seeland lässt trotz mancher ganz bedeutender Unterschiede
in vielen Beziehungen einen Vergleich mit Japan zu, v^elches sich auf der
nördlichen Hemisphäre ungefähr zwischen denselben Breitengraden wie
Neu-Seeland auf der südlichen Hemisphäre erstreckt und den Uebergang
vom tropischen Gebiet zum temperirten so vermittelt wie Neu-Seeland.
In Japan kommen auf 1035 Gattungen 2743 Arten, das Verhältniss ist also
= 1 : 2,6. Auf den Sandwich-Inseln, wo in vieler Beziehung sehr eigenthümliche
Verhältnisse herrschen, kommen auf 232 Gattungen 675 Arten;
es ergiebt sich somit ein Verhältniss von 1 : 2,9, etwa dasselbe Verhältniss,
wie auf Neu-Seeland, zumal bei der Zählung der auf den Sandwich-
Inseln vorkommenden Pflanzen viele als eingeführt angesehene nicht berücksichtigt
sind, während dieselben oder ähnliche Pflanzen in Neu-Seeland
mitgezählt wurden.
In Australien sind aber von den vorhandenen Gattungen 31% endemisch,
hingegen in Neu-Seeland nur 6,4 Vergleichen wir auch in
dieser Beziehung Neu-Seeland mit anderen Inselländern, so finden wir
Folgendes. In Japan sind von 1035 Gattungen nur 48 endemisch, d. i.
4,6 7o ; auf den vom Festland sehr abgelegenen Sandwich-Inseln jedoch
kommen auf 232 Gattungen 29 endemische, also 12 %. Andere Inseln,
die jedenfalls sehr reich an endemischen Gattungen sind und in dieser Beziehung
Neu-Seeland gewiss übertreffen, sind Madagascar und Neu-Galedonien.
Das Verhältniss der endemischen Gattungen zu den übrigen konnte
ich zwar noch nicht feststellen; aber schon aus den absolutenZahlen geht
hervor, dass sich hier ein sehr hoher Procentsatz ergeben wird. Von Madagascar
kennt man allein 90 endemische Gattungen der Dicotyledonen und
von Neu-Caledonien 47.
Von den 1094 Arten Neu-Seelands sind 671 endemisch, also 61,4 o/o;
der Endemismus zeigt mithin ein ähnliches Verhältniss, wie bei anderen
Inseln, welche schon seit langer Zeit vom Festland getrennt sind. Auf andern
Inseln ist der Endemismus noch viel grösser. Von den auf den Sandwich-
Inseln vorkommenden 669, nicht durch den Menschen eingeschleppten
3. Ueber die Flora Neu-Seelands und deren Beziehungen. 85
Arten sind 500 anderswo nicht gefunden, es sind demnach 74,6 7o endemisch
Diese Verhältnisse zeigen erst recht, wie gross der Endemismus
in dem continentalen Westaustralien ist, das in dieser Beziehung selbst
diejenige Inselgruppe übertrifft, welche verhältnissmässig wohl die meisten
eigenthümlichen Arten besitzt.
Sehen wir einmal vorläufig Neu-Seeland und ebenso die andernlnseln,
welche in unserer Tabelle berücksichtigt sind, als den in Australien unterschiedenen
Gebieten gleichwerthige Gebiete an, so ndimen dieselben hinsichtlich
des Artenendemismus folgende Reihenfolge ein
Westaustralien 80,8
Neu-Seeland
Nordaustralien ;8
Ostaustralien 43,2
Aucklands-, Campbell-,
Mc Quarries-Inseln zusammen:
20,0
)/o Tasmanien ^5,11
Kermadec-Inseln ^16,0
- Chatham-Inseln 15,0
Südaustralien 16,7
Aucklands-Inseln 8,0
Victoria 8,9
Campbell-Inseln
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Schon bei der Untersuchung der Flora Australiens fanden wir, dass
namentlich die östlichen Theile eine ziemliche Anzahl Arten mit Neu-Seeland
gemein haben; wir wollen jetzt diesem Gegenstande und der Frage,
ob die Flora Neu-Seelands mit der Australiens inniger verwandt sei, etwas
näher treten. Nach Abzug der 671 endemischen Arten Neu-Seelands bleiben
noch 422 übrig , von denen eine Einführung durch den Menschen in
neuerer Zeit nicht anzunehmen ist. Unter diesen kommen 288 auch in
Australien vor; es scheint demnach, als ob wir darauf hin schon ein starkes
Vorherrschen des australischen Florenelementes in Neu-Seeland annehmen
könnten. Bei näherer Betrachtung finden wir aber Folgendes. Von den
288 Australien und Neu-Seeland gemeinsamen PQanzen sind:
a) überhaupt weit und besonders in den extratropischen Gebieten
verbreitet '
b) im tropischen und subtropischen Gebiet verbreitet
c) im tropischen und subtropischen Asien, sowie im indischen
Archipel
d) auf der nördlichen Hemisphäre verbreitet oder zerstreut. .
e) im südlichen Amerika, zum Theil auch in Nordamerika . .
f) auch auf Neu-Caledonien und der Norfolk-Insel
g) auch auf den Chatham-, Aucklands- und Campbell-Inseln .
auch auf andern vom Festland weit entfernten oceanischen
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20
31
10
28
17
20
h)
Inseln. 19
196
Es bleiben demnach nur noch 92 Pflanzen übrig, welche Neu-Seeland
bloss mit Australien gemein hat, denn die eben ausgeschiedenen Pflanzen
können wir nicht als australische ansehen; höchstens könnte man noch bei
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