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1 4 2 II. Eigenthümlichkeiten der Pflanzenwelt in Australien, Neu-Seeland etc.
diese Inseln untereinander und mit Ostaustralien verbunden gewesen sein.
Die sehr geringe Tiefe des Meeres zwischen Neu-Guinea und Australien,
zwischen Neu-Guinea und Neu-Britannien zeigt, dass eine geringe Senkung
diese reiche Inselbildung bewirken konnte; die i00-Faden-Linie verbindet
Neu-Guinea, die Aru-Inseln und Australien, die 1000-Faden-Linie
schliesst auch Ceram, Banda, Celebes und Timor, sowie alle Inseln von
Neu-Britannien bis zu den Neuen Hçbriden ein und stellt auch noch die
Verbindung mit den Philippinen her. Diese Landverbindung scheint sich
mit der zuerst angedeuteten nicht vereinigt zu haben, wie aus den grossen
Unterschieden hervorgeht, welche zwischen der ostmalayischen und westmalayischen
Thierwelt von Wa l l a c e festgestellt sind; die Hindernisse
aber, welche der. Verbreitung der Säugethiere und der Landvögel im Wege
lagen, waren von geringerer Bedeutung für die Verbreitung der Pflanzeri,
und so erklärt es sich denn auch, weshalb die westmalayische Pflanzenwelt
nicht so auffallend verschieden von der ostmalayischen und indischen ist.
Wir können nun auch leicht die Verwandtschaft der nordaustralischen
Flora mit der Neu-Guineas und der Molukken, und vermittelst dieser mit
der Flora Hinterindiens verstehen. Die 100-Faden-Linie verbindet ferner
Tasmanien mit Australien, welcher Zusammenhang ganz zweifellos bestand,
da auf Tasmanien ebenfalls viele Beutelthiere vorkommen; auch würde bei
einer Niveaudifferenz von 100 Faden das nordöstliche Australien sich um
einen breiten Streifen erweitern; eine Hebung um 1000 Faden würde jedoch
Australien Neu-Calédonien näher bringen, ferner die Ausdehnung
des südöstlichen Zipfels von Neu-Guinea nach Südosten, die erhebliche
Ausdehnung Neu-Caledoniens nach Nordwesten zur Folge haben. Schon
die Ausdehnung der Canalriffe im Louisiadenarchipel und nordwestlich
von Neu-Caledonien zeigt, dass das Land hier nicht steil abfällt, sondern
sich unter dem Meere in ziemlicher Höhe weiter erstreckt. Eine vollständige
Verbindung Neu-Guineas mit Neu-Caledonien wird nach den bis-jetzt
bekannten Angaben durch die 4 000-Faden-Linie nicht bewirkt, doch kann
sehr wohl eine schmale Landverbindung entweder mit dem erweiterten
Ostaustralien oder mit Neu-Guinea bestanden haben, die allmählich durch
das Meer zerstört wurde; jedenfalls erfolgte die Isolirung Neu-Caledoniens
sehr früh. Dass solche Verbindungen, wie sie hier angedeutet wurden^
bestanden haben, geht mit Sicherheit aus der Verbreitung der Beutelthiere
hervor. In Europa herrschten die Beutelthiere während der Juraperiode,
in welcher^ soweit jetzt unsere Kenntnisse reichen, Angiospermen entweder
noch nicht vorhanden waren oder yollständig zurücktraten. Da
auch die mesozoischen pflanzenreichen Fundstätten Ostindiens keine Angiospermen
enthalten, so ist es äusserst wahrscheinlich, dass in Australien
ähnliche Verhältnisse herrschten. Demnach würde also die Existenz der
Beutelthiere auf Neu-Caledonien, Norfolk, Tasmanien und den Molukken
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4. Vergleich. Betrachtung d. durch ihre Flora ausgezeichn. gross. Inseln etc. 143
und der daraus zu folgernde Landconnex wohl beweisen können, dass die
jetzt in diesen Ländern noch vorhandenen Gymnospermen ihre Gegenwart
einer ehemaligen Landverbindung verdanken, aber keineswegs mit Sicherheit
ergeben, dass diese Landverbindung auch die Wanderung der später
zur Entwicklung gekommenen Angiospermen begünstigte. Da aber die
Beutelthiere in Australien und dem westmalayischen Gebiet allein (die mit
dem Menschen eingeschleppten und verwilderten Thiere zählen hier nicht
mit) bis in die Gegenwart fortexistirten, so kann ebenso gut auch die Isolirung
der erwähnten Gebiete später erfolgt sein, als die Angiospermen in
grösserer Zahl existirten. Darüber müssen spätere Untersuchungen Aufklärung
geben, vorläufig müssen wir uns mit der Gewissheit begnügen,
dass Neu-Caledonien ein dem östlichen Australien annähernd gleichaltriges
Land ist, und dass seine Besiedelung mit der Australiens immer gleichniässig
fortschreiten konnte.
Bei dem Vergleich der Sandwich-Inseln mit den grösseren Inseln des
indischen Archipels ist ein Umstand noch besonders auffallend, nehmlich
der gänzliche Mangel von Coniferen. Wie nun leider die meisten Dinge,
namentlich in den uns beschäftigenden Fragen, verschiedene Ursachen haben
können, so kann auch das Fehlen der Coniferen auf den Sandwich-Inseln
in verschiedener Weise erklärt werden. Erstens ist es möglich, dass keine
Samen von Coniferen dahin gelangt sind; dies kann darin seinen Grund
haben, dass zu der Zeit, während welcher die Sandwich-Inseln Samen von
den umgebenden Ländern empfingen, daselbst keine Coniferen existirten,
sowie auch daria, dass die Samen nicht über so grosse Meeresstrecken hinweg
transportirt werden konnten. Zweitens ist es möglich, dass zwarConiferenkeime
nach den Sandwich-Inseln gelangten, dort aber nicht die geeigneten
Existenzbedingungen fanden. Mit Rücksicht auf den zweiten
Punkt ist zu bemerken, dass die von den Passaten befeuchtete Zone der
Gebirge auf den Sandwich-Inseln doch wohl geeignete Plätze für das Gedeihen
der Coniferen darbieten sollte. Was den ersten Punkt betrifft, so
waren die Gymnospermen in der Juraperiode im nordöstlichen Asien reich
vertreten, sie waren es auch in Ostindien, die echten Abietineen scheinen
aber in den nördlichen Küstenländern des stillen Oceans erst in der Tertiärperiode
sich reicher entwickelt zu haben, am Ende derselben und jedenfalls
während der Glacialperiode waren sie in den Breiten der Sandwich-
Inseln vorhanden, auf Japan und im westlichen Amerika erhielten sie sich
in grosser Zahl bis in die Gegenwart. Ueber fossile Coniferen auf der südlichen
Hemisphäre wissen wir, abgesehen von einem fossilen Reste einer
Araucarie in Australien nichts. Die Verbreitung der Araucarien auf der
südlichen Hemisphäre ist aber der Art, dass sie auf eine einstige reiche
Entwicklung derselben schliessen lässt. Das Vorkommen der Araucarien
in Chile, auf Norfolk, in Neu-Caledonien, den Neuen Hebriden, in Neu-
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