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2 7 0 V. Das tropische P^lorenreich der alten Welt oder das paläotropische etc.
eine einzige Gattung, Pisospermum, welche nicht im tropischen Afrika
existirt. Das Roggeveld gehört wie Natal in das Gebiet der Sommerregen;
in Folge seiner bedeutenden Erhebung ist hier der Winter schon kalt,
Acacien können sich nicht mehr halten und Succulenten sind schwach vertreten;
an die Flora des Caplandes erinnern Hermannien und Rhus, die a])er
auch in Abessinien vorkommen, und darum nicht als Beweis für die Zugehörigkeit
dieses Gebietes zum Capland angesehen werden können. Die
Gramineen, welche schon auf dem Roggeveld in grösserer Menge vorhanden
sind, nehmen auf der Hochebene des Orangelandes die erste Stelle ein, nur
an den Flussufern finden sich Bäume, welche auch in der Kalahari längs der
Flüsse vorkommen. An denselben findet sich auch Ciinonia, von der einii^e
Arten in Natal und mehrere im aequatorialen Afrika vorkommen. w"ie
schon oben erwähnt wurde, geht die Steppenflora, welche ja nur eine
andere Form der Savannenflora ist, gegen Osten allmälig in die Flora
Natals über. Auf Grund dieser Angaben glaube ich daher die erwähnten
Gebiete mit Ausnahme des südwestlichen Caplandes und des südlichen
Küstenstriches an das tropische Afrika anschliessen zu müssen. Zwar ist
ihre Flora keine rein tropische, stellenweise überhaupt nicht tropisch ; aber
wir finden in diesen Ländern dieselben Elemente wie im tropischen Afrika
dessen letzte Ausläufer und ärmlichste Glieder sie darstellen.
Versuchen wir nun zu ermitteln, wie weit das Element der tropischafrikanischen
Flora nach Norden reicht, so sind die Schwierigkeiten noch
etwas grösser, als im Süden, da hier die xerophilen Pflanzen der Mediterranilora
und der dazu gehörigen Steppenflora sich mit den xerophilen Pflanzen
des tropisch-afrikanischen Florenelementes vermischen.
Die eingehendste und sorgfältigste Darstellung jener Grenzgebiete hat
uns S c hwe i n f u r t i ) geliefert. Es empfiehlt sich, vom abessinischen Hochland
ausgehend nach dem mittelländischen Meer hin vorzuschreiten und
die allmälige Abnahme des afrikanischen Elementes zu constatir^n. Das
abessinische Hochland weist in seinen oberen Regionen die stärksten Beziehungen
zu Süd- und Mitteleuropa auf. Die alpine Flora der äussersten
Bergspitzen (über 12 000') besitzt mit den europäischen Gebirgen die
gleichen Gattungen, die A r t e n aber s ind h ier ausnahmslos" eigenthümlich
gestaltet (a. a. 0. S. 166). Das eigentliche Hochland von 7500' bis
'12 000' enthält eine grosse Anzahl mitteleuropäischer Krautarten und bietet,
abgesehen von der Baumlosigkeit, vorwaltend einen entsprechenden Florencharacter.
Das untere Hochland (5500—7500') entspricht sowohl im Habitus
seiner Gewächsfor men, als auch hinsichtlich einer bedeutenden Anzahl
identischer Arten mehr der südeuropäischen Flora.
1) Schweinfur t : Pflanzengeographische Skizze des gesammten Nilgebietesund
der Uferländer des rothen Meeres. — Petermann's Mittheilungen -1868. S. 113 ff. nebst
Karle.
11. Die Flora des tropischen Afrika und die Gapflora. 271
Neben diesen Typen treten aber auch andere auf, welche an das
Capland erinnern. Aehnliche Verhältnisse zeigt die Hochgebirgsflora am
Clarence-Pik von Fernando-Po und des Cameroon-Gebirges in Westafrika,
jedoch tritt daselbst das Element der Mittelmeerflora mehr zurück. Folgende
Verzeichnisse mögen eine Vorstellung von der Mischung verschiedener Florenelemente
in den Hochgebirgen Abessiniens und auf den westafrikanischen
Piks geben. Es bezeichnet die beigesetzte römische Ziffer die Region, in
welcher die aufgeführte Pflanze angetroffen wurde, die Namen der Arten,
w^elche mit denjenigen der anderen Gebiete identisch sind, sind gesperrt
gedruckt; denjenigen, welche auch im westlichen Afrika vorkommen, ist
O.W. beigefügt, während diejenigen, welche nur dort gefunden wurden,
mit W. kenntlich gemacht sind. Als dem capländischen Element angehörig
bezeichne ich, a l l e r d i n g s nur vorläufig, diejenigen Gattungen, welche
im Capland mehr Arten besitzen; ebenso wurde es bei der Zuweisung zu
anderen Florenelementen gehalten.
Dem tropisch-afrikanischen Element angehörig:
Pittosporum abyssinicmi P. Mannii 1. II. W. , Vernonia myriàntha und mehrere andere
1. W. , Mikania chenopodiifolia L W,, Microglossa densiflora Ì, W., Dichrocephala
oblonga IL W. , Blumea alata L II. W. , Gynura vitellina 1. II. O.W., Acacia abyssinial,,
A.Lahail., Brayera anthelminthica l., Cussonia arborea [,, Euclea Kellaul.,
Carissa edulisi., Jasminum floribundwn l., J. abyssinicum 1., Osyris abyssinica I.,
Hypericum Roeperianmi I., H. abyssinicum L, H. angusti folium I. II. 0. W., Clematis
O.W. (4000—8000'), Aloe aby s sinica IL, CephalostigmaPerrottetiil. W. ,
Lobelia acutidens II. W., Celastrus luteolus IL, C. obscurus IL, Brucea antidysent
erica II. 0. W., Myrsine africana und M. simensis IL, M. indica 1. W. , M.melanophloeosl,
y<[TupaRhynchopetalumW,, Arisaema enneaphyllum l., A. Schimperianuml.,
Cyathula cylindrica (Amarantac.) L IL W, , Vitis cyphopetala 1. 0 . W., Schmidelia
abyssinica 1.0. W, , Alectra sene galen sis l^WSopubia tri fida i.M^., Leucas spec,
L IL 0 . W. , Stephania hernandifolia W. (auf Fernando-Po bis 3000—5000', auf den
Cameroons bis 10 OOO*-), Drymaria cordata 1. W. , Impatiens, einige Arten, L IL W.,
Indigofera atriceps 1. W. , Rubus apetalus LH. 0. W. , Pygeum africanum 1. (im trop.
Ostafrika bis 3000'), Kalanchoe aegyptiaca L W., Hydrocotyle monticola IL W.,
H. Manniii. W., Loranthus oreophilus 1. IL W. , Baconia montana}. W., Vignaldia
occidentalis IL W., Anthospermum asperuloida IL III. W., Peperomia Mannii 1. II. W.,
Cyperus spec. I. IL O.W., Isolepis spec. 1. IL 0. W. , Andropogon spec. L IL O.W. etc.
Dem capländischen Florenelement angehörig oder auf
d a s s e l b e hinweisend:
Rhus abyssinica L, Rh. glutinosa L, Rh. viminalis 1. W. , Rh. pyroides W.,
Blaeria condensata IL III., BL spicata II. III. 0. W. , Ericinella Mannii L II. W. , Wahlenbergia
pusilla IL, T^. polyclada IL W., W. arguta IL W., W. silenoides IL, Protea
abyssinica l., Podocarpus Mannii il.WMy rica salici folia Ì..II. O.WOlea laurifolia
I. 0. W., Sebaea crassifolia IL W., Cheilanthes triangula W., Pteris capensis W.,
Liparis capensis L W. , Clausena inaequalis IL W., Hex capensis IL W., Alchemilla
tenuicaulis 1. W. (verwandt mit A, capensis], A, pedata L 0. (wie vorige^, Crassula
Mannii 1. IL W., C. abyssinica L 0., Heiichrysum Mannii II. IIL W., H. foetidum
1. W. , H. glutinosum L, H. Hochstetteri IL 0. W., H. chrysocoma 1. IL 0. W. etc.,
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