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1 8 8 V. Entwicklung der Pflanzenwelt in den ausserhalb der Hochgebirge etc.
Serratilla tinctoria L. 0 . s. Mattia umbellata Schult. 0 .
Scorzonera purpurea 0. s. Crocus reticulatus M.B. 0 .
— hispantca L. 0. s. Hypochaeris maculata L, 0 . s.
— stricta Horn 0 . Herniaria incana Lam. 0 . s.
Splranthes autiimnalis Ricii. 0 . s. Hesperis tristis L. 0 .
Sternbergia colckiciflora W.h. 0. s. Iris variegata L. 0 .
Gymnadenia conopea K. Br. 0 . s. Inula Oculus Christi L. 0. s.
Gagea pusilla Schult. 0. Verbascum phoeniceum L. 0 . s.
Galium pedemonlanum All. • 0. s. — Lychnitis L. 0 . s.
Thymus pannoniciis Ail. 0. s. — Blattaria L. 0 . s.
Trifolium alpestre L. 0 . s. Luzula campestris DC. 0 . s.
Paeonia tenuifolia L. 0 . Chrysanthemum Leucanthemum L 0. s.
Sti pa-• F o r m a t i o n .
Allium sphaerocephahim L. 0 . s. Euphorbia Gerai'diana Jacij. 0. s.
Alsine verna Bartl. 0. s. — paiinonica Host. 0 .
— glomerata Tenzl 0, Potentina cinerea Chaix. 0 .
Astragalus virgatus Pall. Ü. Poa bulbosa L. 0 . s.
— exscapus L. 0 . s. Polygonum arenarium W.K. 0 .
Artemisia campestris L. 0. s. Peucedanum arenarium W.K. 0 .
Alkanna tinctoria Tauscii s. Festuca amethystina Host 0 . s.
Alyssiim tortuosum W.K. 0 . Gypsophila paniculata L. 0 .
Achillea pectinata W. 0 . — fastigiata L. 0.
Pulsatilla pratensis Mill. 0 . Helianthemum Fumana Mill. 0 . s.
Linosyi'is vulgaris DC. 0 . s. Syrenia angusti folia Rchb. 0 .
Medicago miniina Desr. 0 . s. Silene viscosa Pers. 0 .
Cytisus austriacus L. 0 . — conica L. 0 . s.
— bißorus THér. 0 . Stipa pennata L. 0 . s.
Colchicum arenarium W.K. endemisch. — capillata L. 0 . s.
Carex stenophylla Whinb. 0 . Seseli glaucum L. 0 . s.
— supina Whlnb. 0. — varium Trev. 0 .
— nitida Host, 0 . s. Iris arenaria W.K. 0 .
Xeranthemum radiatum Lam. 0 . s. — pumila L. 0 . s.
Dianthiis polymorphus M.B. 0 . Jurinea mollis Rchb. 0 . s.
— serotinus W.K. 0 . Tragopogon floccosus W.K. 0 .
Dracocephalum austriacum L. 0 . Triticum cristatum Schreb. 0 .
Onosma arenarium W^.K. 0. Vinca herbacea W.K. 0 .
Ephedra monostachya L. 0 . Sedum Hildebrandtii Fenzl endemisch?
Erysimum canescens Roth. 0 . s.
B r 0 m u s - F 0 r m a t i 0 n.
Triticuin villosum M.B. 0. s. Panicum ciliare Reiz 0. s.
Secale fragile M.B. 0. Tribulus terrestris L. 0. s.
Elymus crinitus Sclireb. 0. s. Kochia arenaria Roth. 0. s.
Tragus racemosus C. Koch 0. S. Corisper-rnum nitidum Kit. 0.
Bromus tectorum L. 0. s. — canescens Kit. 0.
— mollis L. 0. s. Salsola Kali L. 0 . s.
— o^rvensis L, 0. s.
17. Verdrängung der Glacialpflanzen in Mittel- und Nordeuropa etc.
So hat also das pannonische Floreiigebiet mehr^ als andere Theile Mitteleuropas
Elemente der Steppenflora erhalten. Hierbei drängt sich die Frage
aufj ob diese pannonische Flora wohl zu der Zeit^ als die früher erwähnte
Steppenfauna in Braunschweig existirte^ auch weiter in nordöstlicher Richtung
verbreitet gewesen sein mag und erst später in Folge der stärkeren
Ausbreitung des südwestlichen europäischen Florenelementes auf das Gebiet
von Ungarn^ Oesterreich und Mähren beschränkt wurde. Diese Frage ist
nicht leicht zu beantworten ; denn nicht blos ein grosser Theil der Pflanzen,
welche auch in Südeuropa weiter verbreitet sind, findet sich im mittleren
Deutschland, sondern auch einige der blos mit 0. bezeichneten Arten werden
noch in Mitteldeutschland oder auch in Norddeutschland gefunden,
ohne dass sie jedoch zu steppenartigen Bildungen von der Beschaffenheit
der Kerner'sehen Formationen zusammentreten, üie grössere Zahl der
nicht auch in Südeuropa verbreiteten Arten ist freilich in nordwestlicher
Richtung über Ungarn und Oesterreich hinaus nicht mehr anzutreffen, so
dass eben das pannonische Floi^enelement des Charakteristischen noch genug
für sich behält. Die Abgeschlossenheit des pannonischen und des ungarischen
Beckens, die ungünstigen Verhältnisse in demselben für die Einwanderung
der mehr Feuchtigkeit liebenden westlichen Pflanzen werden auch
zu der Zeit, als Wald- und Wiesenvegetation in Deutschland noch nicht sich
festgesetzt hatte, die Ansiedlung von zahlreicheren Steppenpflanzen begünstigt
haben. Nach Deutschland wanderten Steppenpflanzen aber auch
mehrfach nördlich von den Karpathen ein und bei mehreren der östlichen
Pflanzen lässt sich eine südliche und eine nördliche Linie der Verbreitung
verfolgen. (Man vergl. die schon oben citirte Abhandlung von G e r n dt 1.
1876). Abgesehen von gewöhnlicheren Salzpflanzen, welche an allen europäischen
Meeresküsten auftreten ^und nicht gerade als charakteristische
Steppenpflanzen bezeichnet werden können, finden sich auch einzelne echte
Salzsteppenpflanzen vereinzelt in Deutschland, so Artemisia rupestris L. und
A. ladniata W. in Thüringen zwischen Artern und Kahstedt, bei Borksieben
und zwischen Stassfurt und Bernburg; erstere merkwürdiger Weise auch
auf Oeland und Gothland; die nächsten Verwandten dieser Arten aber kommen
in Sibirien mit ihnen zusammen vor, namentlich im altaischen Sibirien.
Gerade nordöstlich vom Harz und Thüringen sehen wir viele der Pflanzen,
welche mit Sicherheit aus Osten stammen und wahrscheinlich früher selbst
in grösserer Anzahl oder mit noch andern vereint die Steppenflora zusammensetzten,
mit der die Steppenthiere existirten, ihre westliche Grenze
finden, allerdings nur für ihr Vorkommen in Deutschland; denn viele dieser
Pflanzen i) verbreiten sich aus Russland in nordwestlicher Richtung bis
nach Schweden und Norwegen und sehr viele sind auf einem südlichen
I) Vergi. G r i s e b a c h , Vegetationslinien des nordwestlichen Deutschlands S. 56 ff.
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