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2 1 2 IV. Ueber die EnlAvicklung der Floren in Süd- und Gentralanierika.
II. Endemische IMlaiizen :
1. einer einzigen Insel.
a. Cuba. ^ 849
(nach dem später erschienenen Catalogus plani, cubensium 939)
b. Jamaica
c. Trinidad «3
d. Dominica 29
e. St. Vincent
f. Montsen-al 2
g. Grenada 2
h. Marlini(ine 2
i. Guadeloupe ''
k. 8. Lucia i
1- Antigua t
m. Barbadoes ''
n. Bahamas 18
den grossen Antillen gemeinsam
3. den Caraiben oder diesen und Trinidad gemeinsam . . .
4. ganz Westindien gemeinsam
Endemische Orchideen •
Summa der (im Jahre 4 864 bekannten) endemischen PHanzcn
1276
307
104
294
174
2155
Es ist sel])stverslandlich, dass diese Zahlen nicht absolut richtig sind^
da Grisel)ach vor/Aigsweise die Pflanzen Cubas und der britischen Caraiben
sorgfältig Studiren konnte, die Flora anderer Inseln aber, wie z.B.
diePortoricos, noch wenig erforscht oder nicht im Zusammenhang bearbeitet
ist. Eine neue, werthvolle Aufzaliluug besitzen wir von den Pflanzen der
Insel St. Croixi) und den Jungferninseln. Selbst auf diesen kleinen, von
Cuba durch Portorico getrennten Inseln kommen häufig einige Arten vor,
welche G r i s e l ) a c h nur von Cuba kannte, so Arthrostylidmm Capülifolium^
Reynosia latifolia, R. mncroiiata. So dürften wohl auch noch mehr der für
endemisch gehaltenen Formen sich als weiter verbreitete erweisen, doch
werden ja auch immer wieder neue entdeckt, und so wi rd sich dasVerhältniss
der einzelnen Inseln zu einander wohl nicht sehr viel anders herausstellen.
Bemerkenswerth ist namentlich Folgendes : Westindien besitzt nahezu
so viel endemische Pflanzen, als es mit andern Theilen Amerikas gemeinsam
hat. Diese endemischen Pflanzen finden sich zumeist auf den grossen Antillen
Cuba und Jamaica, die cara'ibischen Inseln dagegen sind, mit Ausnahme
sehr weniger, ausserordentlich arm an endemischen Formen. Auf
den grossen Antillen finden wir auch die meisten der Formen, welche
B a r o n F. A. E g g e r s : The Flora of St.. Croix and the Virgin-Islands.
Washington 1879.
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8. Das tropisch-amorikanische Florengebiet. 213
Westindien mit dem continentalen, cisaquutorialen Südamerika gemein hat.
Mehr als die Hälfte- dieser Pilanzen l)ewohnt den ganzen Raum der nördlichen
Tropenzone längs der östlichen Küsten des Continents und reicht l)is
Cui)a. Wie auch schon G r i s e b a c h hervorhebt, erweist sich als Ausgangspunkt
bei den meisten dieser Formen Südamerika.
G r i s e l ) a c h sieht in den Meeresströmungen das Verbreitungsmittel
aller dieser Pflanzen. In der That folgt ja der Strom der Ostküste des Continentes
und erreicht ja auch Cuba an seiner Nordküste, aber erst nachdem
er den Golf von Mexiko umkreist hat. Grisebach nimmt an, dass
dieselbe Strömung auch die Südküste .Tamaicas berühre, weil die Früchte
der in Guiana einheimischen Palme Manicaria nach Bai-badoes und an die
Küste von Jamaika getrieben werden. Es ist aber ganz oHenbar, dass dies
nicht der Arm des äquatorialen Stromes ist, welcher entlang der Ostküste
von Centraiamerika verläuft, sondern jener andere Arm, welcher Guiana
streift, zwischen den Inseln Trinidad, Tabago, Barbadoes, Martinique,
Dominica, Guadeloupe hindurch geht und dann direct nach dem Südrande
Jamaicas zuströmt. Wenn der erst erwähnte, in den Golfstrom übergehende
Strom sich so thätig bei dem Transport der Pilanzen des cisäquatorialen
Südamerika erwiesen hätte, so wäre es doch zu verwundern, dass Cul)a so
wenig Pflanzen mit Mexiko und mit Florida gemeinsam'hat, welches ja fast
gleichzeitig mit Cuba vom Golfstrom erreicht wird. Es werden wohl also
ausser den Littoralpflanzen nur wenig andere auf diesem Wege nach Cuba
gewandert sein. Uebrigens widerspricht sich Grisebach; nachdem er
S. 32 gesagt hat, mehr als die Hälfte der von der Aequatorialzone Amerikas
nach Westindien verbreiteten Pflanzen reiche nordwärts bis Cuba, spricht
er S. 35 von allmählicher Abnahme dieser Pflanzen in nördlicher Richtung
bei wachsendem geographischen Abstände. .Jedenfalls sind hier neue
Untersuchungen nothwendig, bei denen zwischen den Pflanzen des sub-
<)ndinen und des guianensisch-brasilianischen Amerika geschieden werden
muss. So weit ich jetzt nach den mir genauer bekannten Familien urlheilen
kann, wird sich wahrscheinlich ergeben, dass die Caraiben eine bei
Weitem grössere Uebereinstimmung mit dem östlichen Venezuela und mit
Guiana, die grossen Antillen dagegen mehr Uebereinstimmung mit dem
subandinen Amerika zeigen. Die Meeresströmungen können auch nicht bei
der Verbreitung der zu der Kategorie 5 b . gehörigen Pflanzen thätig gewesen
sein ; es sind dies aber, wie das Verzeichniss der Pflanzen lehrt, zum
Theil Ruderalpflanzen , die leicht mit Culturpflanzen verbreitet werden
konnten. Bei den Pflanzen der Kategorie 5 c., welche auch einige Gebirgspflanzen
umfasst, dürfte wohl zunächst an Vögel als die Träger der Samen
zu denken sein.
Beachtenswerth ist endlich auch noch, dass Westindien mit Mexiko
nur wenig Pflanzen gemein hat, noch weniger aber mit Florida, während
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