
li s
r. r
a
li
^ 1 0 iV. Ueber die Entwicklung der Floren in Süd- und Gentraiamerika,
von wo aus sie auch weil nach Norden, im Osten bis 38°, im Westen bis
44 oder 45° vordringen. Es dürfte sich vielleicht empfehlen, denTheil des
subandinen Amerika, in dem die oben erwähnten Eichen noch ein wesentliches
Glied der Waldvegetation ausmachen, als eigene Zone von dem übrigen
Gebiet abzutrennen. Es sei gleich hier darauf aufmerksam gemacht,
dass die Gattung Quercus in Centraiamerika noch in anderer Beziehung
eine wichtige Rolle spielt, insofern sie nehmlich am besten das subandine
(iebiet von dem vertical sich anschliessenden mexikanischen Hochland sondert.
Zahlreiche Eichen aus derselben Section Lepidohalamts, wie die eben
erwähnten, aber mit immergrünem Laub, bilden eine ausgedehnte Region,
weiche am Orizaba bei 6000' beginnt und bis 7800' reicht, um dann den
Koniferen Platz zu machen. Auch in Guatemala, Costarica und Veragua
treten diese immergrünen Eichen in grosser Artenzahl auf, oft bis 8600
oder 9000' reichend; in Guatemala treffen wir oberhalb der Eichenwälder
zwischen 8800 und 10 400' noch die auch in Mexiko vorkommende Pinns
occidentalis an. Mit den Eichen l)eginnt schon ein Wechsel in der Flora; es
fragt sich demnach, ob wir oberhalb des Eichengürtels oder unterhalb desselben
die Grenze zwischen der subandinen Flora und der des mexikanischen
Hochlandes ziehen sollen. Eine scharfe Grenzbestimmung dürfte sich
hier schw^erlich ergeben: da jedoch mit dem zusammenhängenden Eichengürtel
auch Ericeen, Umbelliferen, Cruciferen, Ulmen, Erlen, Ranunculaceen
und zahlreiche andere Typen der gemässigten Region auftreten, so
scheint es zweckmässig, in dieser Region die untere Grenze des mexikanischen
Hochlandes anzunehmen.
Eine dritte subandine Zone zu unterscheiden, scheint mir nicht nöthig.
Das östlich der Anden gelegene Peru und Rolivia werden, so weit sie rein
tropische Vegetation führen, besser dem brasilianisch-guianensischen Gebiet
zugerechnet. Hieran schliesst sich dann die Region der Cinchonen,
welche ähnlich wie die Region der immergrünen Eichen in Mexiko eine
klimatische Grenze bezeichnet i). Da diese Region am Hochland der Anden
hoch hinaufsteigt, so gehört sie naturgemäss nicht mehr zur subandinen
Flora; es erstreckt sich also diese im Osten der Anden nur etwa soweit
nach Süden, als die Savannen des Orinoco reichen; im Westen reicht das
subandine Gebiet wohl bis 20®, aber die tropische Flora kann vom iP—^O.""
westlich der Anden nur da gedeihen, wo Küstenflüsse in der peruanischen
Wüste Oasen bilden. Die Hauptentwicklung und der grösste Reichthum
8. Das tropisch-amerikanische Florengebiet. 211
1) G r i s e b a c h sagt (Vegetation der Erde II. S. 443) über diese Region Folgendes:
»In beiden Regionen, der des Cinchonenwaides und der Ericeensträucher, ist die Wirkung
der Sonnenstrahlen gehindert, es ist der Schauplatz der stärksten Verdichtung der
der subandinen Flora in der südlichen Zone ist also im Küstenland und in
den Thälern Columbiens und Ecuadors zu suchen.
d. West indien steht, wie schon mehrfach erwähnt, mit der subandinen
Passatdämpfe. So wird das Klima nasskalt und rauh , weil der Himmel stets umwölkt
ist und die Mittagssonne nicht eindringt. '! ? I
Provinz in verwandtschaftlicher Beziehung, ist aber in Folge mehrerer
Eigenthümlichkeiten als ein den 3 zuvor besprochenen Gebieten des
tropisch-atlantischen Amerika gleichwerthiges Gebiet anzusehen. Griseb
a c h 1) giebt folgende Uebersicht über die Vertheilung der verschiedenen
Florenelemente in Westindien.
I. Nicht endemische Pflanzen;
1. Exotische, eingeführte Pflanzen
2. Ubiquitäre Pflanzen
3. Transoceanische Areale.
A. Tropische Areale
B. Westindien und Galapagos
G. V^estindien und Bermudas
D. Westindien und gemässigte Zonen .
also ubiquitär oder allgemein tropisch (Summa 2 + 3 (A,B,G,D)j
4. Areale, die beide tropische Zonen Amerikas umfassen,
a. die Grenzen des tropischen Klimas überschreitend ; .
b. innerhalb der Wendekreise
im cisäquatorialen und transäquatorialen Amerika verbreitet
5. Gisäquatoriales Südamerika und Westindien.
a. Guiana und Venezuela bis zu den Antillen . . . .
(Verbreitung längs der östlichen Küsten des Gontinentes
ohne in der Regel die Anden zu überschreiten).
b. die Grenzen des tropischen Klimas überschreitend.
c. westliches Gebiet Südamerikas und Westindien .
6. Südamerika und Trinidad 2)
7. Mittelamerika und Westindien.
a. Mexiko und Westindien
b. Isthmus und Westindien
c. Mexiko, Südstaaten Nordamerikas, und Westindien
S. Nordamerika und Westindien.
A. Von Nordamerika nach Westindien
B. Von Westindien nach Nordamerika
34
252
3
2
9
= 300
139
501
= 640
525
30
240
95
35
10
64
21
Nicht'endemische Orchideen
2131
115
2246
1) G r i s e b a c h , Geograpliische Verbreitung der Pflanzen Westindiens, S. 80.
2) Die Flora von Trinidad schliesst sich so eng der des guianensiscli-brasilianischen
Gebietes an, dass sie aus dem westindischen Gebiet auszuschliessen ist,
14*
Wt
Ii'}]
" I
li-
• -v • •!
I
i :
* L is I