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148 Entwicklung der Hochgebirgsfloren vor, wUiirend u. nach der Glacialperiode.
Südlicher existirt haben müssen, kann freilich nicht bestritten werden.
Wie gegenwärtig ein grosser Theil der verbreiteten arktischen Pflanzen
in Grönland die westliche Grenze findet, so wurden auch in der Glacialperiode
viele Glacialpllanzen nur nach dem östlichen Theil von Nordamerika
verbreitet. Folgende sonst sehr verbreiteten arktisch-alpinen Pflanzen
finden sich in Grönland, Labrador oder auf den weissen Bergen, aber nicht
in den Rocky Mountains.
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Thalictrum alpinum L. —
.(rrtòi^ alpina L, —
— stricta iluds. —
Draba frigida Siiuter —
Viscaria alpina —
Alsine stricta Wahlbg.
Arenaria ciliata L.
Cerastium trigymim Vili.
Potentina alpestris Hall. f. : —
Alchemilla alpina L.
Epilobium origanifoliiim Lam. —
Saxifraga Aizoon Jacq. ! —
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Der südlichste Punkt, bis
alpine Pflanzen nach Süden
unter 44° n. Br.
Saxífraga adscendens L.
Bupleurum ranunculoides L.
Gnaphalhim supimim L.
Áronicum Clitsii All.
Hieracium alpinuin L.
—• prenanthoides Vili.
Gentiana nivalis L.
Veronica saxatilis L.
Bartsia alpina L.
Pedicularis sudetica Willd.
Salix phylicifolia L.
— arbuscula L.
zu welchem im östlichen Nordamei'ika arktischgehen,
sind die weissen Berge in New-Hampshire
P f l a n z e n aus der alpinen
Cardamine alpina L.
Silene acanUs L.
Paronychia argyrocoma Nutt.
Sibbaldia procumbens L.
Geum radicalum Michx.
Dryas integrifolia Yahl
Potentina frigida Vili.
lìuhns Chamaemorus L.
Epilobium alpinum L.
Solidago Virga aurea L. var. alpina
Arnica mollis Ho^ok. (auch nordwärts)
Nabalus naìms DG.
— BoottU DC.
Vaccinium caespitosum Michx.
Arctostaphylos alpina Spreng.
Cassiope hypnoides Don
Rhododendron lapponicum Wahlbg.
Loiseleuria procumbens Desv.
+
R e g i o n der weissen Berge.
Veronica alpina L.
Castilleia pallida Kunth
Diapensia lapponica L.
Oxyria digyna Campd.
Salix phylici folia L.
— herbacea L.
— Uva tirsi Pursh
Luzula arcuata Smith
-¡- Scirpus caespitosus L.
Carex scirpoidea Michx.
'f — capitata L.
y ^ atrata L.
f — capillar is L.
-}- Phleum alpinum L.
Calamagrostis Pickeringii A. Gray
Poa laxa Haenke
Aira atropurpúrea Wahlbg.
'15. liochgebirgsfloren Nordamerikas. 149
Von diesen 35 Arten sind 27, etwa 7 7 ^ Glacialpflanzen, nur eine geringe
Zahl von Arten sind amerikanischen Ursprungs. Auch ersehen wir leicht
aus dem Umstände, dass hier mehrere in den Alpen fehlende, aber im nördlichen
Skandinavien vorkommende Pflanzen aufgeführt sind, dass diese
Flora aus Lappland und Skandinavien, zum Theil wohl über Island gekommen
ist. Die geringe Menge^ der endemischen Arten zeigt auch aU; dass
dieses Gebirge noch in verhältnissmässig später Zeit in seinen untern Regionen
nur Glacialpflanzen beherbergen musste, die dann in die höheren
Regionen hinaufstiegen und einen Theil ihres ehemaligen Terrains den aus
der Ebene aufsteigenden Pflanzen einräumten.
Im vollkommenen Gegensatz stehen hierzu die Alleghanies und die Blue
Mountains; ihnen fehlen Glacialpflanzen vollständig, in ihrer obersten,
freilich nicht ganz baumlosen Region finden sich folgende Arten :
Paronychia argyrocoma Niitt. Senecio tomentosus Michx.
Saxifraga erosa Pursh Andromeda floribunda Pursh
BoyJcinia aconilifolia Nutt. Clethra acuminata Michx.
Heuchera villosa Michx. Menziesia ferruginea Sm.
— hispida Pursh. Rhododendro^i Catawbiense Michx.
— pubescens Pursh Pycnanthemum montanum Michx.
Angelica Curtisii Bukley Veratrum parvifloruni Michx.
Alle diese Pflanzen stehen zu solchen der niederen Regionen in verwandtschaftlicher
Beziehung,
Im westlichen Nordamerika dagegen fehlen zwar mehrere arktischalpine
Pflanzen, die im Osten vorkommen; die vorhandenen reichen aber
theilweise in Folge der mächtigen Erhebung der Anden viel w^eiter nach
Süden. Während im östlichen Nordamerika nördlich von den Alleghanies
die Gebirge in ihrer alpinen Region fast keine endemische Form besitzen
und die arktisch-alpine Mischlingsflora dominirt; ist in der alpinen Region
der Rocky Mountains eine erhebliche Zahl von endemischen Formen vorhanden,
die theilweise mit Arten der arktisch-alpinen Flora, theilweise mit
Arten der untern Regionen nahe verwandt sind. So steht z. B. Gentiana
Newherryi Gray nahe den Arten G. glauca Pall, und G. frígida Haenke,
welche beide in den Rocky Mountains und in Sibirien vorkommen. Phaca
elegans Ilook. ist verwandt und ähnlich der Ph. astragalina DG., Dryas
Driimmondii Hook, der D. octopetala L. Auch einige der auf den Rocky
Mountains vorkommenden Potentinen sind nahe verwandt mit arktisch-alpinen
Arten, die auch daselbst vorkommen. So entseht auch hier die Frage,
ob diese endemischen Formen später entstandene Arten sind, welche sich
aus den nach den Rocky Mountains gelangten arktisch-alpinen Arten entwickelt
haben, oder aber, ob nicht die verwandten und jetzt weit verbreiteten
arktisch-alpinen Arten ebenso wie ihre jetzt in den Rocky Mountains
endemischen Verwandten daselbst zusammen entstanden sind und an den
ül)rigen Orten ihres ausgedehnten Verbreitungsbezirks nur secundar auf-
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