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206 IV. lieber die Entwicklung der Floren in Süd- und Gentraiamerika.
sich die auf den Anden von Peru vorkommende Weinmannia elliptica H. B.
Kunth auf dem Roraima, ist aber bis jetzt noch nicht aus Venezuela bekannt
geworden.
c. Die s u b a n d i n e Provinz schliesst ein das cisäquatoriale Gebiet
O r i s e b a c h ' s mit Ausschluss Guianas, ferner das tropische und subtropische
Mexiko und Cenlralamerika unterhalb der Region der Eichen und
Goniferen, sowie auch die tropische und subtropische Region der Anden.
Es ist selbslversländlich, dass auch dieses Gebiet, ebenso wenig, wie das
brasilianisch-guianensische, nicht in allen seinen Theilen gleichartig ist,
die nördlichen und die südlichen Ausläufer des Gebietes sind sogar recht
erheblich verschieden; aber die Ausdehnung des Gebietes längs der mächtigen
Cordilleren begünstigte die Vermischung dieser Landstriche untereinander
mehr, als mit den östlich davon gelegenen, entweder jetzt noch
oder früher durch das Meer getrennten Gebieten. Feuchte und trockne
Areale, Urwälder und Savannen sind in diesem Gebiet ebenso vorhanden,
wie im brasilianisch-guianensischen Gebiet, allerdings sind die letzteren
fast nur in Yucatan und an der Westküste Centraiamerikas und Mexikos
entwickelt. In der von mir angenommenen Begrenzung ist die subandine
Provinz in ihren feuchteren Theilen vor Allem charakterisirt durch ihren
grossen Reichthum an Araceen und Orchideen. An Araceen übertrifft sie
alle anderen des tropischen Amerika; aber nicht der Reichthum der Gattungen
ist es, der uns hier auffällt, sondern nur derjenige der Arten; die
Gattungen sind grösstentheils dieselben, welche auch in andern Theilen
des tropischen Amerika auftreten oder mit solchen nahe verwandt sind; der
Umstand jedoch, dass diese Provinz bis in die Tertiärperiode von der nordbrasilianisch
guianensischen durch das Meer, später durch Savannen geschieden
war, ferner der Umstand, dass die orographischen Verhältnisse in
einem den tropischen Pflanzen Wärme und Feuchtigkeit reichlichst spendenden
Gebiet auch eine Menge kleiner Areale seit langer Zeit abschlössen,
begünstigten im hohen Grade den Endemismus an rein tropischen Formen,
durch welchen sich dieses Gebiet so sehr auszeichnet. Obgleich kein Theil
Amerikas so oft von den Sammlern der europäischen Importeurs besucht
wird, als dieser, so werden doch immer wieder neue, oft recht eigenthümliche
Arten aus den Familien der Araceen^ Palmen, Orchideen und Bromeliaceen
mitgebracht. In der warmen feuchten Region Mexikos zwischen
3000 und 6000' kommen z. B. am Orizaba allein an 200 Orchideen vor;
•ebenso ist die Zahl der dort von Lieb m a n n gesammelten Araceen eine
recht grosse, auch im Thal von Mexiko wurden dieselben noch von Bourg
e a u in grosser Anzahl gefunden. Die einzelnen Zonen dieses subandinen
Gebietes sind aber recht verschieden. In den subandinen Provinzen
Südamerikas, Neu-Granada^ Venezuela, Peru, Bolivia, scheinen mir,
soweit ich jetzt die Sache überblicken kann, die meisten endemischen und
8. Das tropisch-amerikanische Florengebiet. 207
monotypischen Gattungen vorzukommen ^ besonders in Neu-Granada oder
Columbien; genau lässt sich die Zahl derselben bei den so häufig vorkommenden
unbestimmten Angaben »Centraiamerika, Columbien, Andencc nicht
feststellen. Die Zahl der endemischen Gattungen Mexikos erscheint auf den
ersten Blick grösser, als die Neu-Granadas und Venezuelas; bei näherer
Untersuchung stellt sich aber heraus, dass der grössere Theil dieser endemischen
Gattungen nicht dem tropischen oder subtropischen Mexiko, sondern
dem trocknen Hochland angehört. Hingegen finde ich umgekehrt^ dass
in Neu-Granada und Venezuela die grosse Mehrzahl der endemischen Gattungen
tropisch ist. Zum Vergleich habe ich hier die endemischen, tropischen
Gattungen des südamerikanischen und des centralamerikanischen
subandinen Gebietes zusammengestellt. Die Zahl der zu der Gattung gehörigen
Arten ist in Klammern angegeben.
S u b a n d i n e s
Mexico u. Centraiamerika | Neu-Granada u. Venezuela
a n o p h o r a c e a e
icaceae . .
Peru u. Bolivia
Ombrophytum Poepp. (1).
Ampelocera Klotzsch (4).
ctaginaceae .
Bracea e
lonoceae
Dsiaceae
ikaceae
ifaceae
Batocarpus Karst. (i)
Heinistylis Benth. (4)
O'keniaCham. Schlecht. (1) Cephalotomandra Karst. et
Triana
Gollignonia Endi, (6).
' . Synandrodaphne
Pleurothyrium Nees (8).
Gorynaea Hook. f. (4).
Porcelia Ruiz et Pav. (1).
Havetia H.B. Kunth (1)
Pilosperma Planch. etXr. (1)
GlusiellaPlanch, et Tr. (I)
Godoya Ruiz et Pav. (2)%
narubaceae .
sera c e a e
iiaceae . .
Decatropis Hook. f. (1)
Polyaster Hook. f. (i)
Megastigma Hook. f. (1)
Gasimiroa Llav. et Lex. (2)
Stauranthus Liebm. (1).
Rigiostachys Planch, (i)
Dasycarya Liebm. (1)
Naudinia Planch. (1
Grepidospermum Hook f.
Odontandra H.B. Kunth (3)
Elutheria Roem. (2).
phorbiaceae
pighiaceae .
lastraceae ?
rneraceae .
ssifloraceae .
mydaceae .
Dalembertia Baiil. (4)
Pseudocroton Muell. Arg. (1)
Echinopterys A. Juss. (1)
Lasiocarpus Liebm. (1)
Wimmeria Schlecht. (3)
Llavea Liebm. (2)
Erblichia Seem- (1)
Alzatea Ruiz et Pav. (i)
Malesherbia Ruiz et Pav. (3)
Kuhlia H.B.Kunth (3).
Abatia Ruiz et Pav. (5).
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