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6 2 111- llauptzOge der Entwicklung der Mediterranflora seit der Tertiärperiode.
Secale montammi Guss. Sicilien, Unteritalien,
Südspanien.
Zizyphus Lotus Lam. Portugal, Südspanien.
Thalictnnn tuberosum L. Pyrenäen, Valencia,
Arragonien, Navarra.
Achillea macrophyUa L. Westliche Alpen.
Asperula scabra Presi, Portugal, Spanien,
" Sicilien,
A. aristata L. Spanien!
iVvlfenia carinthiaca Jacq. Gaiithal in
Kärnthen.
PaederotaAgeria L. u. P. fìonarota L.Alpen.
S. dalmaticvm Vis. Dalmatien, S. fragile
MB. Croatien, Ungarn, Südrussland.
Z. vulgaris Lam. Macédonien, Rumelien,
Parnass.
Th. orientale \\o\ss. Poloponnes, Kleinasien,
Syrien; T. pedunculatum Ed^^^. Afghanistan,
Himalaya.
A. grandifolia Friv. Thracien.
A. italiana Vis. Dalmatien.
A. lutea S. et. S. Parnass.
W. orientalis'^oiss. Seleucia in Syrien.
W. Amherstiana Benth. Himalaya.
Calorhabdos Brunoniana Benth. Himalaya;
C. axillaris Sieb, et Zucc. in Japan.
Diese beiden letzten Beispiele dienen nur dazu, zu zeigen, in wie enlfernten
Gebieten sich noch vicariirende Formen finden; nirlchstverwandle
Gattungen von Paederota sind nur Wulfenia und Calorhabdos.
Die Zahl der Beispiele von vicariirenden Arten im Westen und Osten
des Mittelmeergebietes ist nicht gross; aber es kommt ebenso wenig wie
l)ei dem früher geführten Nachweis für den Zusammenhang der gegenwärtigen
ostasiatischen und nordamerikanischen Flora mit der Tertiärflora auf
die Zahl der Beispiele an; viel wichtiger ist es, wenn wenig Beispiele
möglichst wenig Deutungen zulassen. Saxífraga .ajugaefolia L. und.S. perdurans
W. K. sind zwei mit einander nahe verwandte Arten, die in einer
sehr artenreichen Section der Gattung Sacc//'7'0f/a von allen übrigen auf den
ersten Blick leicht zu unterscheiden sind und mit denselben absolut Nichts
zu schaffen haben ; die erstere ist nur in den Pyrenäen , die andere nur in
den Karpathen anzutreffen, zwischen beiden Gebirgssystemen findet sich
keine Spur der einen oder der andern oder einer näher verwandten Form;
die Arten der ganzen Section aber sind im ganzen Hochgebirgssystem an
der Grenze.von Mittel- und Südeuropa entwickelt; hier bleibt nur die eine
Annahme übrig: die beiden in Bede stehenden Arten sind die Beste einer
vor der vollständigen Hebung der Gebirge von den Pyrenäen bis zu den
Karpathen verbreitet gewesenen Gruppe; im Gebiet der Alpen haben sich
keine Formen gebildet, welche unter den veränderten Bedingungen weiter
existiren konnten, und daher ging der ganze Typus daselbst zu Grunde; im
Oebiet derPyrenäen undKarpathen aber entstanden Formen, welche unter
den veränderten Verhältnissen gedeihen konnten. Formen, die trotz ihrer
Verschiedenheit den gemeinsamen Ursprung deutlich erkennen lassen.
Von einer andern sehr natürlichen Gruppe der Saxifragen haben sich erhalten
Saxífraga longifolia Lap. in den Pyrenäen, mehrere etwas von einander
abweichende und von mir in der Sammelspecies, S. lingidata zusammensefasste
Formen in verschiedenen Theilen Südfrankreichs und Ita-
9. Die Floren der einzelnen Theile des Mittelmeergebietes etc. 63
liens, S. crustata Vest in den östlichen Alpen und auch noch an der Grenze
von Bosnien und Serbien. Aehnlich wie die beiden zuerst erwähnten Saxifragen
verhalten sich Thalictriim tuberosum L. und Th. Orientale Boiss.; nur
kommt hier eine dritte weiter östlich wohnende Art, Th. pedimculatum Edgw.
hinzu; diese 3 Arten documentiren sich als die Beste einer vom Himalaya
bis nach Spanien verbreiteten Gruppe. Lathraea ckmdestina L. und L.
r/iorfojom Dingler, beide von L. squamaria erheblich verschieden, sind
niumlich ebenso weit von einander getrennt, wie die beiden Thalictra;
dazu kommt ihre nächste Verwandte erst in Japan vor; anderswo ist keine
Spur derselben gefunden worden. Und nun das prächtige Beispiel von
Ramondia und Haberlea! Sie sind die einzigen Vertreter der Gesneraceae
in Europa und zugleich in der Familie der Gesneraceen ohne nähere jetzt
lebende Verwandte, als die Cyrtandreae Ostindiens. Da ist es doch gewnss
keine kühne Hypothese, wenn man sich die Sache in der Weise zurecht
legt, dass man in den genannten Formen Abkömmlinge der in der TertiärperioJe
reicher entwickelten Typen sieht, welche allein im Stande waren,
die allmälig eintretende Erniedrigung der Temperatur ohne Schaden zu
ertragen. Können wir uns doch auch nur mit Bücksicht auf die damals im
heutigen Steppengebiet herrschenden gleichmässigeren klimatischen Verhaltnisse
die Beziehungen des westlichen Europas zum mittlem Asien erklären.
Wie wollte man anders wohl das Vorhandensein von Rhododendron
ponticicm L. in Portugal, oder wenn diese Pflanze mit der pontischen nicht
ganz identisch ist, das Vorhandensein dieses Typus in Portugal, wie überhaupt
das Dasein, des • Rhododendron-TyV^^^) Europa erklären, als
1) Unsere alpinen Rhododendra mit Auschluss des von vielen Autoren dazu gestellten,
aber ein eigenes endemisches Genus Rhodothamnus Rchb. bildenden Rh. Chamaecistus
gehören zu der Section Osmothamnus (DG.) Maxim. Rh. ferrugineum L. u. Rh. hirsutum L.
finden sich bekanntlich verbreitet im ganzen alpinen Gelände, erstere wird auch in
den Pyrenäen und östlich auch in Groatien angetroffen, letztere ist nur an einer Stelle
der galizisch-ungarischen Karpathen auf dem Gewont gefunden worden; eine nahe verwandte
Art ist Rh. myrtifoliumSoX^oXi et Kotschy im südlichen und östlichen Siebenbürgen,
sowie im Banat. Im Kaukasus.treffen wir keine Art derselben Section an, die nächstverwandte
ist das im nördlichen Skandinavien und Gudbrandsdalen in Norwegen vorkommende
Rh, lapponicum Whlnbg. , welches aber seinerseits viel näher steht dem von
Daurien bi^ Unalaschka verbreiteten Rh. parvifolium Ad., von welchem es meiner Meinung
nach abzuleiten ist, jedenfalls eher als von nnsern alpinen Arten. Es findet sich
ferner im östlichen Sibirien aus dieser Section noch fi/i. fragrans Maxim.; im nördlichen
China aber eine eigenthümliche und fernerstehende Art, Rh. micranthum Turcz. , sodann
in der Provinz Kansu Rh. capitatum Maxim, verwandt mit Rh. parvifolium. Zwei andere
daselbst vorkommende Arten sind verwandt mit Arten des Himalaya, der von dieser
Section, so viel jetzt bekannt, 5 Arten besitzt.. An eine Einwanderung unserer alpinen
Rhododendra von Osten oder Nordosten ist bei diesen Verwandtschafts- und Verbreitungsverhältnissen
nicht zu denken; im Kaukasus findet sich keine Spur dieser Gruppe. Demnach
bleibt nur übrig, dass von der während der Ter t iärper iode bis Europa verbreiteten
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