
Ä i - t' '
} l
i . >
i'f-:
'i'«"®!'
ìÌL"
i. «M • .
il
i ! ^ • -
IT^ Si
Ite 1
Ï
. S- «'liiî' î Ji'iï.
m
1
i.
-J :ï Um . . i' HÎ
»! ] 'I
K - ' .
4 . ;
miim • ' • • •
l g 2 'H. Allgemeine Erscheinungen in der Verbreilung der tropischen Pflanzen.
Graniineengaliung Amphochaeta Anders, steht auch nicht isolirt, sondern
schliesst sich an Setaria an. Ueber die Verwandtschaftsverhältnisse der
endemischen Portulaceengattung Pleuropetalwn Hook. f. sind wir noch sehr
wenig unterrichtet; da jedoch die Portulaceen in Westamerika sehr verbreitet
sind, so dürfte sie ihren Ursprung auch daher leiten. Da von den
374 Arten der Galapagos-Inseln 181 , also etwa 5 0 ^ endemisch sind, ein
grosser Theil der nicht endemischen Formen aber erst in neuerer Zeit dahin
gelangt sind, so sehen wir, dass auch hier die Einwanderung über das
Meer hinweg beschränkt ist. Nur besondere Zufälle begünsligten das Einwandern
der einen oder andern Art, die Einwanderung war keine stetige,
wie auf dem Continent, es trat also auch Isolirung der Nachkommen ein
und die Entwicklung von neuentstandenen Eigenlhümlichkeiten war nicht
durch Vermischung mit Nachkommen des alten Typus beeinträchtigt. Dass
eben nur gewisse Zufälle bei dem Transport der Samen nach den Galapagps
Inseln wirkten, das sehen wir auch daran, dass jede der Inseln eine
erhebliche Anzahl endemischer Formen besitzt, so Charles 42, Chatham 28,
James 24, Albemarle 19^, Indefatigable 10. .
Andererseils sehen wir aber auf viel weiter vom Festlande entlegenen
Inseln gewisse Formen immer wieder auftreten, deren transoceanische
Wanderung ausser Zweifel steht; es ist jedoch zu berücksichtigen, dass
die Zahl dieser Formen verhältnissmässig gering ist.
D a r w i n . ' s Angaben über Pflanzenwanderungen auf oceanischem Wege
sind ziemlich allgemein bekannt, dagegen dürfte dies weniger mit folgenden
dei- Fall sein, welche von J o u a n i) herrühren. Dieser hat es versucht,
die Herkunft der auf den Marquesas-Inseln vorkommenden Arten zu ermitteln
; ich übergehe hierbei des Verfassers Bemerkungen über die durch
die Menschen absichtlich und unabsichtlich eingeschleppten Gewächse; dagegen
verdienen folgende Angaben weitere Verbreitung,
Hihiscus tüiaceus L. ist fast im ganzen Tropengebiet verbreitet, auf den Marquesas-Inseln
ist der Baum am Meeresstrande besonders häufig und seine Zweige bilden dichte,
undurchdringliche Büsche. Es ist wahrscheinlich , dass schon in einer längst verflossenen
Epoche die Meeresströmungen seine Samen, welche, wie die aller
M a l v a c e e n , von sehr lang andauernder Lebensfähigkeit sind, herangeschwemmt
haben. Hihiscus tiliaceus ist auch eines derjenigen Gewächse, welche zuerst auf den
Korallenatollen auftreten; man findet ihn auf allen oceanischen Inseln.
Thespesia populnea Corr. Von diesem Baum gilt dasselbe, wie vom vorigen, nur ist derselbe
weniger häufig.
Calophyllum Inophyllum L. Der Baum ist auf den Marquesas-Inseln nicht so häufig, wie
auf den Gesellschafts-Inseln und in andern Ländern des stillen Oceans. Es ist mehr
als wahrscheinlich, dass die sehr resistenten, fast unverletzlichen Früchte, welche
sehr leicht schwimmen, durch die Meeresströmungen angetrieben wurden, zumal der
-1) J o u a n : Recherches sur l'origine et la provenance de certains végétaux phanérogames
observés dans les îles du grand-océan. — Cherbourg ^865.
6. Ueber die Yertheilung der tropischen Pflanzen im Allgemeinen. 183
Baum auf Madagascar, den Seychellen und den Inseln des indischen Archipels an
den Meeresküsten sehr häufig ist. Der ärmste Boden ist für diesen Baum nicht ungünstig;
denn man sieht oft von den Fluthen ausgeworfene Samen auf den Korallen-
Inseln keimen und zu Bäumen auswachsen.
Abrus precatorius L. findet sich in den Tropen an den Küsten der drei Continente; es ist
möglich, dass die Schönheit der Samen zum Transport Veranlassung gegeben hat ;
als Nahrungsmittel können sie aber nicht dienen. Andererseits sind die Samen sehr
resistent und ihr Embryo genügend entwickelt, um einen langen Transport durch die
Meeresströmungen ertragen zu können. Sloane behauptete schon im Jahre 4 700,
dass der Golfstrom sie nach Schottland bringe. Nach de Rochas (Annales maritimes
1861) findet sich Abrus precat07ius auf den Korallen-Inseln des Paumotu-
Archipels.
Guilandina Bonduc L. ist sehr verbreitet an allen tropischen Küsten der Continente. Es
ist wahrscheinlich, dass die Urheimath das südliche Asien ist, von wo die resistenten
Samen durch Meeresströmungen verbreitet wurden.
Terminalia glabrata Forst. Da der Baum häufig an Begräbnissstätten gepflanzt ist, so
liegt die Vermuthung nahe, dass die Samen von den Colonisten, welche Oceanien
bevölkerten, mitgebracht wurden ; andererseits spricht aber das littorale Vorkommen
für einen Transport durch Meeresströmungen.
Barringtonia speciosaL. wird auf den Marquesas nicht so gross, wie auf Madagascar
und den Molukken; sie wächst in Polynesien immer an den Küsten, wo ihre leicht
schwimmenden Früchte von den Meeresströmungen angetrieben werden. Der Baum
ist einer der ersten, welcher auf den Koralleninseln sich festsetzt.
Psidium pyriferum L. wurde auf Tahiti 'I8'15, auf den Marquesas -1842 eingeführt. Trotz
dieses verhältnissmässig jungen Datums der Einführung hat P^idmm sich auf allen
umliegenden Inseln rapid verbreitet; es erfüllt die Thäler und findet sich auf den
Gebirgen bis 600 oder 700 m Höhe. Die Ausbreitung der Guava ist eine wahre Galamität
für Orangen und junge Brodfruchtbäume. Fusssteige, welche man während
eines Monats nicht betritt, werden am Ende desselben unbrauchbar durch die zahlreichen
Guaven, deren Samen überall hin durch die von den Früchten sich nährenden
Schweine getragen werden.
Morinda citrifolia L. findet sich auf allen tropischen Inseln des grossen Oceans am häufigsten
an den Meeresküsten; es ist anzunehmen, dass die Meeresströmungen die
Früchte herangetragen haben, welche sehr resistente, schwarze Samen einschliessen.
Inocarpus edulis Forst, bildet dichte Gehölze auf Tahiti, den Marquesas, Neu-Island etc.
und stammt wahrscheinlich aus dem indischen Archipel. Vielleicht haben Meeresströmungen
bei der Verbreitung mitgewirkt, vielleicht aber auch der Mensch, da die
Früchte sich sehr lange halten und die Insulaner bei ihren Schifffahrten Vorräthe
von den Früchten mit sich nehmen.
Ipomaeapes capraeK.Bv. ist eine der ersten Pflanzen, welche sich auf den Korallen-
Inseln festsetzen; die Samen sind sehr resistent,
Cordia sebestana L., für gewöhnlich an den Meeresküsten, wahrscheinlich durch Meeres-
" Strömungen verbreitet.
Aleurites triloba Forst., in den Molukken heimisch, von da wahrscheinlich durchMeeresströmungen
nach Polynesien gebracht, woselbst die Pflanze an den Abhängen der
Hügel ganze Wälder bildet; dass die Polynesier bei ihrer Einwanderung die Pflanze
wegen des Oelgehaltes der Samen mit sich gebracht hätten, hält J o u a n für unwahrscheinlich,
weil derartige Vorsorge bei den Naturvölkern nicht üblich,
Cocos nucifera L. Man hat nach J o u a n den Meeresströmungen einen zu grossen Einfluss
bei der Verbreitung der Cocos zugeschrieben. Man sieht allerdings tagtäglich Cocos-
1H(
if
¡w
V