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3 8 n. Eigenthümlichkeiten der Pflanzenwelt in Australien; Neu-Seeland etc.
Die Casuarinaceae, von denen 22 Arten in Australien vorkommen, gehören zu den
characteristischsten Formen des Landes, eine Art aber, C. equisetifolia Forst., die nur
im tropischen Australien vorkommt, ist von Ostafrika bis nach Neu-Guinea auf sandigen
Küstenstrichen verbreitet; dieselbe Form, welche sich in Australien findet,
tritt auch in Neu-Caledonien auf; auf dieser Insel Jcommt nach Poisson (Recherches
sur ies Casuarina p. 46) noch eine andere Art, C. Cunninghamiana Miq. vor,
die zugleich in Australien existirt. Beide und alle anderen australischen Arten besitzen
cylindrische Zweige, wie auch die javanische C. montana Miq. Weniger umfangreich
ist eine andere Artengruppe mit vierkantigen Zweigen; hiervon existiren
5 Arten auf Neu-Caledonien, eine davon auch auf den Fidji-Inseln und ßorneo, eine
andere Art ist Sumatra und Borneo eigenthümiich, eine andere denMolukken. Demnach
convergiren die Formenreihen in Neu-Caledonien.
Die Gattung Cassytha, von welcher •! 1 Arten in Australien vorkommen, besitzt auch
Arien in Südafrika und \ in Borneo.
Von den DiUeniaceae-Hibbertieae existiren 4 Gattungen mit 93 Arten in Australien;
3 dieser Gattungen, CandoUea, Adrastaea, Pachynema, sind in Australien endemisch;
von der Gattung HibberUa aber, welche in Australien fast 70 Arten zählt, kommt eine
Art auch in Neu-Caledonien vor, 2 andere finden sich in Madagascar.
Die Sterculiaceae-Lasiopetaleae besitzen in Australien 7(6) Gattungen und 60 Arten, nur
eine einzige Art, der Gattung Keraudrenia zugehörig, kommt auf Madagascar vor.
Die Balanopsideae galten bisher als eine Neu-Caledonien eigenthümliche, den Cupuliferen
vielleicht verwandte Pflanzenfamilie; zu den 7 neu-caledonischen Arten ist aber
noch eine, B, austraUana F. Muell. von der Rockingham's Bay in Australien, hinzugekommen.
Die Rutaceae-Boronieae machen mit ihren 15 ('18) Gattungen und 163 Arten einen erheblichen
Theil der australischen Strauchvegetation aus, von der Gattung Eriostemon
findet sich jedoch auch eine endemische Art in Neu-Caledonien und von Phebalium
eine solche in Neu-Seeland.
Unter den Sapindaceengattungen Australiens ist die artenreichste Dodonaea, wovon in
B e n t h a m ' s Flora 3 9 Arten unterschieden werden; eine dieser Arten, D. viscosa L.
ist im tropischen Gebiete , auch auf den Inseln weit verbreitet, eine kommt in Südafrica
vor und -1 oder 2 in Mexico, eine auf den Sandwichinseln.
Die Stackhoiisiaceae bestehen nur aus einer, in Australien -1 0 Arten zählenden Gattung;
eine Art, St. muricata Lindl., kommt ausser im tropischen Australien auch auf den
Philippinen vor, eine endemische findet sich auf Neu-Seeland.
Die Euphorbiaceae-Stenolobeae sind mit 9 endemischen Gattungen und 64 Arten auf
Australien beschränkt; aber die von B e n t h a m derselben Unterfamilie zugerechnete
Gattung Dysopsis findet sich im extratropischen Südamerika.
Die Gattung Halorrhagis zählt in Australien 36 Arten, davon kommt eine auch in Neu-
Seeland und auf Juan Fernandez vor, 2 in Neu-Seeland und Ostasien, -1 nur in Neu-
Seeland und Australien, endlich kommen einige in Südafrika und im extratropischen
Südamerika vor.-
Die Myrtaceae-Leptospermeae enthalten die zahlreichsten australischen Bäume und
Sträucher, 25 (18) Gattungen und 443 Arten. Die ganze Unterfamilie zählt 29 Gattungen,
von denen nur 4 in Australien nicht vertreten sind; es sind dies:
Acicahjptiis Asa Gray auf den Fidji-Inseln mit 2 Arten-, verwandt mit Metrosideros.
Cloezia Brongn. et Gris. in Neu-Caledonien, mit 6 Arten, verwandt mit Metrosideros,
Tepnalia Griseb., monotypisch in Chile, verwandt mit Metrosideros.
2. Ueber die Gliederung und die Beziehungen der Flora in Australien. 39
Spermolepis Brongn. et Gris. in Neu-Caledonien, mit 2 Arten, verwandt müMetrosideros.
Die 8 Gattungen, welche in Australien nicht ausschliesslich vertreten sind, sind
folgende:
Baeckea L. hat in Australien über 40 Arten ; eine davon kommt auch noch in Neu-Caledonien
neben ein paar andern Arten vor, einzelne wachsen auch in Birma, auf den
Inseln des indischen Archipels und des südlichen Chinas. Diese sind den ostaustralischen,
von S c h a u e r als Harmogia beschriebenen Arten verwandt.
Leptospermum Forst, besitzt in Australien über 20 Arten, von denen 1 auch in Neu-
Seeland vorkommt; einzelne ander e Arten wachsen ausserdem noch auf Neu-Seeland,
Neu-Caledonien, auf den Inseln des indischen Archipels und in Birma, L, floridum
Jungh. auf dem Pangerango in Java und auf dem Lubu Ragia (4 767ra) in Sumatra,
L. amboinmse Reinw. auf den Molukken, L, recurvum Hook. f. auf dem Kina balu in
Borneo. (Beccari, Malesia III. 24 5.)
Melaleuca L. zählt in Australien etwa 100 Arten; eine im tropischen und östlichen
Australien weit verbreitete Art kommt auch auf den Inseln des indischen Archipels
vor; ausserdem wurden aber in neuerer Zeit entdeckt M. Brongniartii F. Muell. in
Neu-Caledonien und M. Leucodendron L., früher von Tenasserim in Hinterindien bekannt,
am Fly River in Neu-Guinea.
Eucalyptus gilt, da nach B e n t h a m und M u e l l e r U9 Arten in Australien vorkommen,
ziemlich allgemein als ausschliesslich australische Gattung, es finden sich aber
E, Decaisneana Scheffer auf Timor, E. multiflora und E. moluccana, etwas unsichere
Arten, auf den Molukken, und neuerdings wurde E. papuana F. Muell. (Sect. Leiophloiae)
auf der Insel Yule, 12 englische Meilen von der Küste Neu-Guineas,
entdeckt.
Tristania R. Br. ist in Australien nur mit 8 Arten vertreten, 2 sind noch von Neu-Caledonien
und etwa 4 vom indischen Archipel bekannt, 3 von Tenasserim und Birma,
eine von Cambodscha.
Metrosideros Banks ist in Australien auf eine Art beschränkt, welche mit einer andern
des indischen Archipels die Gattung Nania Miq. bildet. Ausserdem wachsen einige
Arten auf Neu-Seeland, den Sandwichinseln und andern Inseln des stillen Oceans,
eine etwas abweichende Form kommt dann noch am Cap vor. Wir sahen aber oben,
dass andere nicht australische Gattungen mit Metrosideros nahe verwandt sind.
Xanthostemon F. Muell. besitzt im tropischen Australien 2 Arten, 10 finden sich auf Neu-
Caledonien.
Von den Leguminosen sind die herrschenden Gruppen in Australien die Podalyrieae mit
19 endemischen Gattungen und 351 Arten und Äcacia mit 312 Arten, von denen allein
290 Phyllodien tragen. Aber auch von diesen finden sich Verwandte in entlegenen
Theilen der Erde. Die Gattung Podalyria Lam. selbst ist nicht australisch, sondern
mit 17 Arten in Südafrika zu Haus; daselbst wachsen auch die Arten der nächstverwandten
Gattung Cyclopia Vent. 2 Gattungen (Pickeringia und Baptisia) sind auf
Nordamerika beschränkt, eine [Änagyris) mit nur 2—3 Arten auf das Mittelmeergebiet.
von den Canaren bis Arabien, eine monotypische [Piptanthus) auf den Himalaya,
während hingegen die 12 Arten zählende Gattung Tephrosia vom Himalaya aus
durch Sibirien und Ostasien die Brücke nach Nordamerika bildet. Wie nahe verwandt
alle diese Gattungen sind , geht auchMaraus hervor, dass früher zu Tephrosia
auch sehr viele der australischen Podalyrieen gerechnet wurden. Die Phyllodien
tragenden Äcacien Australiens sind alle endemisch, einige andere Arten kommen in
Neu-Caledonien, auf den Inseln des indischen Archipels, eine auf Neu-Guinea und
eine, Ä, Koa Asa Gray, sogar auf den Sandwichinseln, endlich eine, .4. heterophylla
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