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3 0 8 V. Das tropische Florenreich der alten Welt oder das paläolropische etc.
noch auf den Inseln des Archipels vorkommt. Auch Podocarpus und Dacrydium
fehlen in ganz Vorderindien und die Rhodoraceen, vom Himalaya durch
llinderindien bis Neu-Guinea verbreitet, haben nur einige Vertreter auf
den Neilgherries. Palmen, Araceen, Vacciniaceen, fehlen zwar nicht, sind
aber sparsam vertreten. Die Flora von Travancore und Malabar ist'nicht
so reich, wie diejenige von Ceylon; aber ein grosser Theil der dort vorkommenden
Pflanzen ist mit solchen Ceylons identisch, hingegen findet sich
die eigenthUmliche Palmengattung BenÜnckia nicht auf Ceylon, sondern nur
in Travancore. Die Neilgherries besitzen ausser Rhododendron arboreum
auch viele andere Gattungen, welche im tropischen Himalaya und Khasia
vorkommen, so Michelia, Photinia, Symplocos, GauUheria, Vacciniu7n, Pitiosporum,
Cotoneaster, Vibimium, Lonicera, Rosa, ferner AlchemiUa, Potentdia,
Gentiana etc. Mysore hat in Folge seines etwas trockneren Klimas
nicht mehr die reiche Flora, wie Malabar; aber eine scharfe Grenze dürfte
kaum existiren, durch das Vorkommen von Dipterocarpus, Cedrela, Älnus
mtegrifolia u. a. am östlichen Abhänge der Ghats ist der indische Charakter
bezeichnet, wenn auch wieder andere Formen wie Acacia Lebbek und Rhus
mysorensis an die afrikanische Flora erinnern. In der Provinz Behar haben
wir ebenfalls dichte Wälder an den Gebirgen; Vatica robusta, Buchanania,
Semecarpus, Cedrela und andere repräsentiren auf das Entschiedenste die
indische Flora und auf dem Parasnathgebirge finden sich zahlreiche Formen
des temperirten Himalaya. Die Flora von Ceylon zeigt ausserdem noch
mancherlei Eigenthümlichkeiten. Von 20 endemischen Gattungen der Dicotyledonen
sind 18 monotypisch oder ditypisch, 2 Gattungen der Dipterocarpaceen
aber sind reicher an Arten, Doona hat 7, Monoporandra 3 Arten
Einige Gattungen hat Ceylon mit sehr entfernten Gebieten gemeinsam so
die Gattung Acrotrema, von der auf Ceylon 8 - i O Arten vorkommen mit
Malakka, Dicellostyles (Malvac.) mit Sikkim, Kokoona (Celastrac.) und DicUlanthe
(Rubiac.) mitBorneo, (Leguminosae-Phaseoleae) mit den
neuen Hebriden, Nepenthes mit Madagascar und dem indischen Archipel
Demnach nimmt Vorderindien eine gewisse Mittelstellung zwischen Ostafrika
und dem übrigen indisch-malayischen Gebiet ein.
3 Di^e Floren des tropischen Himalaya, Khasias, Hinterindiens, des
indischen Archipels, des tropischen Australien, Neu-Caledoniens zeigen viel
Gemeinsames. Zwar können wir constatiren, dass mehrere Familien wie
die Araceae, Dipterocarpaceae, Burseraceae und Anacardiaceae, östlich von
Borneo und nördlich von Malakka weniger Gattungen und Arten besitzen •
aber sie sind doch daselbst, sowie auch im tropischen Australien, noch
vertreten, ja wir finden selbst noch von den Anacardiaceen und Burseraceen
einzelne Vertreter in Neu-Caledonien und auf den Fidji-Inseln ; manche im
malayischen Gebiet reich entwickelte und besonders charakteristische
lypen, deren Westgrenze weniger weit vorgeschoben ist, finden sich sogar
13. Ueber die Flora Ostindiens, des indischen Archipels u. Polynesiens. 309
noch auf Neu-Seelandj so z. B. die Gattungen Agathis^ Dacrydium^ Areca
und Freycinetia. Es ist also danach nicht^ wie auch schon Grisebach
hervorgehoben hat, zwischen Borneo und Gelebes für die Pflanzen eine so
scharfe Grenze vorhanden, wie für die Thierwelt, da auf den Inseln Gelebes
und Neu-Guinea ebenso wie auf Australien die weiter westwärts fehlenden
Beutelthiere herrschen. Es erklärt sich dies sehr einfach dadurch, dass
die Pflanzen andere Verbreitungsmittel besitzen, als die Landsäugethiere.
Nichts desto weniger ist doch beachtenswerth, dass östlich von Borneo
gewisse Eigenthümlichkeiten hervortreten, die vielleicht doch mit den
Ursachen, welche die eigenthümlichen Verbreitungserscheinungen der
Thiere zur Folge hatten, im Zusammenhang stehen. So sind die Eichen
reichlich entwickelt bis Borneo, auf Gelebes treten nur sehr wenige auf, auf
den Molukken auch einige, auf Neu-Guinea, im tropischen Australien, auf
Neu-Galedonien und andern Inseln fehlen sie, während sie sich nordwärts
bis Japan verbreitet haben.
Ferner ist von Interesse, dass die Verbreitung der Araucarien in diesem
Gebiet nicht über das Arfakgebirge auf Neu-Guinea hinaus geht, dass sie
auf das tropische Australien, Norfolk, Neu-Galedonien und den erwähnten
Theil Neu-Guineas beschränkt sind. Das tropische Australien steht ebenso,
wie Neu-Guinea, mit dem eigentlichen malayischen Gebiet noch in ziemlich
enger Verbindung, doch wird vielleicht in Neu-Guinea selbst eine Grenzlinie
zu ziehen sein, da nach Beccar i die einzelnen Theile dieses Landes
sich sehr verschieden verhalten und nach der Ansicht des berühmten
Reisenden die grosse Insel Neu-Guinea nur ein Conglomérat verschiedener
Inseln ist. Neu-Caledonien und die Fidji-Inseln zeigen schon erheblich
mehr Abweichungen als Neu-Guinea und das tropische Australien ; namentlich
ist für Neu-Caledonien der ungewöhnliche Endemismus und die Existenz
von Typen, w^elche im indisch-malayischen Gebiet ganz fehlen (vergl.
S, i37if.), hervorzuheben. Neu-Seeland gehört nach dem grössten Theil
seiner Flora nicht mehr zum indisch-malayischen Gebiet; es ist aber nichts
desto w^eniger nicht ausser Acht zu lassen, dass gewisse Beziehungen zu
demselben existiren und diese früher wahrscheinlich noch stärker waren.
4. Wenn auch der tropische Himalaya, Khasia, Chittagong, Pegu,
Tenasserim, Malakka, Java, Sumatra, Borneo unter einander in ihrer Flora
näher verwandt sind, als mit den übrigen Theilen Indiens, so zeigen sie
"doch auch genügende Eigenthümlichkeiten, nicht im allgemeinen Charakter,
aber im Endemismus der Arten und Gattungen. Diese gehören meist denselben
Familien an und sind oft von einander nur wenig verschieden. Nach
den Genera Plantarum zähle ich von Dicotyledonen :
i^m t r o p i s c h e n Himalaya 21 endemische Gattungen, unter denen
18 monotypisch sind oder nicht mehr als 2 Arten unterscheiden lassen.
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