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4 0 ii- Eigenthümlichkeiten der Pflanzenwelt in Australien, Neu-Seeland etc.
Willd. auf den so eiitfernlen Mascarenen vor. Die 1 0 Arten zählende Gruppe der BotnjocephaJae
ist nur in Ostaustralien entwickelt, die 8 Arten zählende Gruppe der Pulchellae
dagegen in Victoria und Westaustralien. Von den nur im tropischen Austraj
lien A Arten zählenden Acaciae gummiferae ist die bekannte A. Farnesiana weitverbreitet,
zahlreiche andere Arten aber wachsen in Afrika und Amerika, einige auch
im tropischen Asien.
Von den Proteaceae sind die in Australien vorkommenden Gattungen der Proteeae endemisch;
alle verwandten Gattungen sind afrikanisch, die meisten finden sich in Südafrika,
nur wenige Arten auch auf Madagascar und im tropischen Afrika in Abessinien.
Die Persoonieae dagegen zeigen keine Beziehungen zu Pflanzen der westlichen
Florengebiete, vielmehr weisen sie wieder Beziehungen zu den östlich von
Australien gelegenen Inseln auf; den mehr als 60 australischen Arten von Persoonia
steht eine in Neu-Seeland gegenüber; auf Neu-Caledonien kommen aber 2 endemische
Gattungen vor, Beauprea mit einigen Arten und die monotypische Garnieria;
möglicherweise ist mit diesen auch die einzige auf Madagascar vorkommende Proteacce
Dilobeta verwandt. Reicher als beide genannten Gruppen sind die Grevilleae
mit M (8) Gattungen und 280 Arten, Von der grossen Gattung Grevillea exlstiren
auch 7 Arten in Neu-Caledonien, von Helida mehrere Arten im tropischen Asien,
eine auch in Japan. Auf Neu-Caledonien ist auch die GattungZermatieda endemisch,
welche am nächsten mit südamerikanischen Gattungen verwandt ist; eine chilenische
Pflanze, früher als Lomati-a chilensis C. Gay beschrieben, gehört nach Bentha m der
Gattung Orites an, von welcher in Ostaustralien 6 Arten vorkommen. Selbst die
Banksieae sind nicht ganz auf Australien beschränkt; denn auf Neu-Guinea wächst
am ßaxter's Fluss eine Art, welche von F. v. Muel le r für B, dentata L. f. erklärt
wurde.
Die Myoporaceae sind in Australien stärker entwickelt, als irgendwo anders; die Familie
besitzt überhaupt nur 4 Gattungen, von denen die beiden artenreichsten, Pholidia
und Eremophila, zusammen mit mehr als 60 Arten auf Australien beschränkt sind;
von der dritten Gattung Myoporum kommen einige Arten im indischen Archipel, auf
den Inseln des stillen Oceansundim tropischen Afrika vor; eine vierte monotypische
Gattung existirt nur im tropischen Amerika.
Die Epacridaceae werden in Australien auf 24 (16) Gattungen mit 272 Arten geschätzt;
sie sind stärker als die vorher besprochenen Familien in Neu-Seeland und Neu-Caledonien
entwickelt; einige kommen aber auch auf den Inseln des stillen Oceans vor.
So besitzt Cyathodes in Australien -13, auf Neu-Seeland 4, auf den Sandwichinseln
- 2 Arten. Ausser den ] 8 australischen Arien von Leucopogon vertheilen sich noch 2
auf Neu-Seeland, die Inseln des stillen Oceans und des malayischen Archipels, L.malayanus
Jack kommt auch noch auf Tenasserim vor; Pentachondra und Ärcheria sind
nur dem südöstlichen Australien und Neu-Seeland eigenthümlich. Die Gattung Dracophyllum
besitzt in Australien nur 9, dagegen in Neu-Seeland -Ii und in Neu-Caledonien
5 Arten, während Epac7Hs viel artenreicher in Australien ist, auf Neu-Seeland
4 und in Neu-Caiedonien eine Art zählt. Von Styphelia ist neuerdings auch eine Art,
St. trochocarpoides F. Muell., auf Neu-Guinea in einer Höhe'von 2000 m gefunden
worden. Eine monotypische Gattung, Cyathopsis, ist Neu-Caledonien eigenthümlich
und eine andere, ebenfalls monotypische Gattung, Lebetanthus Endl., der einzige Vertreter
der Familie in der neuen Welt, in Patagonien und Fuegia.
Die Goodenoviaceae, mit welchen die Bruniaceae vereinigt werden, sind fast ganz auf
Australien beschränkt; alle 2 Gattungen der Familie kommen daselbst vor und zählen
192 Arten; aber 3 Gattungen sind auch noch anderswo angetroffen worden. Die artenreichste
Gattung Goodenia mit 69 Arten ist rein australisch; dagegen kommen von
2. Ueber die Gliederung und die Beziehungen der Flora in Australien. 4 1
in Australien 50, ausserhalb Australiens auf Neu-Seeland und den Inseln
des stillen Oceans 6 Arten vor, welche alle einer in Australien spärlich vertretenen
Gruppe [Sarcocarpaea] angehören. Die einzige australische Art dieser Gruppe, Sc.
Koenigii Vahl, findet sich im tropischen Australien und ist an den tropischen Küsten
der alten Welt verbreitet, kommt sogar auch in Westindjen vor; eine zweite damit
verwandte Art, Sc. Plumieri, ist zwar an den tropischen Küsten der alten Welt zerstreut,
fehlt aber in Australien. 2 Arten wachsen auf den Inseln des indischen Archipels
und gehören der Gruppe Enantiophyllum an, welche in Australien gar nicht angetroffen
wird. Von der mit Goodenia nahe verwandten Gattung Calogyne wurde eine
C. chinensis Benth. auch in China, von Selliera eine Art auch in Neu-Seeland und dem
extratropischen Südamerika gefunden.
Die Stylidiaceae verhalten sich etwas anders. Von 83 australischen Arten der Gattung
Stylidium ist eine im tropischen Asien zerstreut, 2 in Australien nicht aufgefundene
Arten wachsen in Ostindien. Eine zweite Gattung, Levenhoekia, ist Australien eigenthümlich,
eine dritte, Forstera, hat nur eine Art in Tasmanien und 3-in Neu-Seeland,
eine vierte Gattung, Phyllachne Forst., fehlt in Australien ganz, besitzt aber 3 Arten
in Neu-Seeland und auf den Aucklands-Inseln, sowie eine an der Magellanstrasse.
Aus allen hier angeführten Thatsachen geht wohl zur Genüge hervor^
dass die grosse Mehrzahl der in Australien herrschenden Arten daselbst
entstanden ist. Dagegen würde es durchaus verfehlt sein^ wenn man auch
den Schluss ziehen wollte, dass al l e Gat tungen, denen diese Arten angehören,
in Australien entstanden sind; denn wir haben gesehen, dass von
sehr vielen in Australien hoch entwickelten Gattungen auch anderswo einzelne
Vertreter existiren, und es wird später unsere Aufgabe sein, die
Gründe, welche für Herkunft der ausseraustralischen Formen aus Australien
sprechen, mit denen, w^elche für Herkunft der australischen Typen aus
nichtaustralischen Gebieten ins Gewicht fallen, zu vergleichen.
Es ist auch schon aus Arbeiten anderer Autoren bekannt, dass die,
einzelnen Theile Australiens sich hinsichtlich des Endemismus und ihrer
Verwandtschaft zu andern Floren sehr verschieden verhalten. Die grosse
Tabelle wurde so angelegt, dass diese Verhältnisse ziemlich genau in Zahlen
zusammengefasst werden können. Folgende kleine Tabelle stellt die gewonnenen
Resultate übersichtlich zusammen.
N.-A. bedeutet Nordaustralien, O.-A. Ostaustralien oder Queensland
und Neu-Süd-Wales, V. Victoria, T. Tasmanien, S.-A, Südaustralien,
W.-A. Westaustralien.
Unter den Artensummen ist der ausgerechnete Procentsatz angegeben.
Die Zahlen, welche ganz besondere Beachtung verdienen, sind fett
gedruckt.
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