
tiVäiii: -
. J
-,
ri • ^ •
iL
"-. • 'i
i^íí V
H O IV. Entwicklung der Hochgebirgsfloren vor, während u. nach der Glacialperiodc.
nun al)er Vögel die Samen von alpinen Arien, welche sich während der
Glacialperiode weiter verbreiteten und deshalb als Glacialpnanzen (f zu
bezeichnen sind, nach der Sierra Nevada und nach Corsica verschleppt haben
warum haben sie dann nicht auch jene alpinen und glacialen Arten, die noch
auf den Abruzzen vorkommen, dahin gelragen? Warum sind keine Samen dieser
POanzen nach dem Atlas gelangt? Dies ist vielleicht so zu erklären dass
oben nur im Anfang der Glacialperiode, als auf den Pyrenäen die Gle scher
auch auf der Südseite eine grössere Ausdehnung bekamen, manche Gebirgsvö^^
el nach Süden llogen, die gegenwärtig während des Winters nur die
un\ern Regionen der Pyrenäen aufsuchen. Im südlichen Spanien konnten sie
dann Halt machen und in der Sierra Nevada die von ihnen zufällig verschlepten
Samen zur Entwicklung gelangen. Nach dem Atlas hinüberzufliegen
hatten sie aber nicht nöthig, weil sie schon im südlichen Spamen die Beduieun
en für ihre Existenz fanden. Inzwischen siedelten sich die aus Sibirien
; a c i den Alpen gelangten Glacialformen zum Theil auch in den Pyrenäen
an dann wurde wieder Terrain schneefrei und es erfolgte nun die Bildung
zahlreicher eigenthümlicher Arten in den Pyrenäen und den Alpen, z. B.
die Entwicklung zahlreicher Saxifragen und llieracien, deren Samen nicht
nach dem Südeii gelangten, weil eben jetzt für weniger Thiere das Bedurfnisss
bestand, den Süden aufzusuchen, als dies in der Glacialperiode derFall
war Die Vögel und andere Thiere aber, welche bis zur Sierra Nevada ret,-
rirt waren, konnten allmälig wieder nach den Pyrenäen gelangen und auch
noch weiter nördlich fliegen. So dürfte sich, freilich hypothetisch, das Vorhandensein
eines Theiles der alpinen und glacialen (streng genommen auch nur
alpinen) Arten und andrerseits das Fehlen so verbreiteter, sich leicht ansiedelnder
Arten erklären. Aehnlich mag sich die Wanderung eines Theiles
der alpinen Pflanzen nach Corsica vollzogen haben. Auf den Apenninen
aber reichte überhaupt die Glacialregion weiter nach Süden; nicht blos
Vö-el sondern auch Landthiere sahen sich zur Wanderung nach Süden genöthigt
denn der schmale Schutz gewährende Streifen unter der Schneere
ion konnte nicht für alle Thiere ausreichen, die aus den Höhen herabkamen
Auch dann noch, als die nivale Region der Alpen und Apenninen
mehr beschränkt wurde und in den Alpen mehr neue Arten entstanden,
blieben die alpinen Regionen beider Gebirge noch länger im Connex und
konnten somit die Apenninen ähnlich wie die Pyrenäen nicht blos eine Anzahl
aus Sibirien eingewanderter Glacialpflanzen , sondern auch später entwickelte
alpine Pflanzen empfangen.
Wenden wir uns nach Osten mit Uebergehung der Karpathen, die im
Wesentlichen nur als eine östliche Abtheilung des alpinen Systems anzusehen
sind, und untersuchen wir zunächst die Hochgebirgsflora im nördlichen
Theil der Balkanhalbinsel.
tí
J
12. Alpine Flora der Hochgebirge von den Pyrenäen bis zu den Karpathen etc. 1 H
n 0 c h g e b i r g s p f I a n z e n der
B
0
B
Dalmat.
K
-¡- Anemone narcissiflora L.
Ranunculus VillarsH DC. ^
Corydalis solida Smith.
Cardamine acris Griseb. —
Arabis albida Stev. —
Alyssum Wulfenianum Bernh. ^
— cyclocarpum Boiss.
Thlaspi affine Schott et Kotschy K
— bellidifolium Griseb.
Crenularia orbiculata Boiss. ®
Helianthemwn oelandicum L. * —•
— Canum L. ^ —
Viola odonlocalycina Boiss.
— delphinantha Boiss.
— Clementiana Boiss.
Dianthus striclus Sibth. et Sni.
— nitidus W.K.
— myrtinervius Griseb.
— stenopetalus Griseb.
Silene Roemeri Friv.
Alsine recurva Wahlenb.
— saxífraga Friv.
-1- Cerastium alpinum L,
Hemiaria parnassica Heldr. et Sart.
Hypericum Grisebachii Boiss.
Linum capitatum Kit.
Geranium subcaulescens l'Hér.
Er odium absinihoides W.
Trifolium pallescens Schreb.
Astragalus depressus L.
— angusiifolius Lam.
Pirus Chamaemespilus DG.
Cotoneaster tomentosa Lindi.
Rosa glutinosa Sibtli. et Sm.
Geum coccineum- Sibth. et Sm.
— montanum L.
Potentina Haynaldiana Jan ka
— chrysocraspeda Lehm.
Ar emonia agrimonioides Neck.
-l" Epilobium origanifolium Lam.
Sedum dasyphyllum L.
— repens Schleich.
Unterital.
0
0
^ 0
K B
* 0
^ 0
a l p i n e n Region R um e I i e n s i).
Sedum atratum L. *
* o
f Sao^ifraga Aizoon Jacq.
— scardica Griseb. °
— media Gouan var. Friderici Augusti,
° B
— juniperina Adams. —
— sanata Griseb.
— pedemontana AH.
f — adscendens L.
j- — stellar is L.
— rotundifolia L. var. geoides Griseb.
Ligusticum Mutellina Ali.
Heracleum Orphanidis Boiss.
Galium anisophyllum VilL
Adenostyles orientalis Boiss.
-¡- Aster alpinus L.
Erigeron alpinus L,
f Gnaphalium supinum L.
Achillea tanacetifolia AH.
— multifida DC.
Anthemis carpathica W.
— macedonica Boiss et Orph.
j; Petasites albus Gaertn.
Homogyne alpina Gass.
Senecio carpathicus Herbich.
— macedonicus Griseb.
— transsilvanicus Boiss.
Scorzonera pm^purea L.
Willemetia apargioides W.
Hieracium petraeum Friv.
— pannosum^ Boiss.
— sparsum Friv.
Jasione supina Sieb.
Edraianthus Kitaibelii DC.
Campanula lanata Friv.
— rotundifolia L.
+
+
Phyteuma orbiculare L.
— fistulosum Rchb.
Vaccinium uliginosum L.
— Myrtillus L.
— Vitis Idaea L.
Serbien
0
B. Serb.
Bosnien
K
1) Der Kürze halber sind folgende Zeichen zur Andeutung des Vorkommens der angeführten
Pflanzen in andern Gebirgssysteraen in Anwendung gebracht. ^ zeigt an, dass die
Pflanze entweder auf dem ganzen Mediterrangebirge von den Pyrenäen bis zum Kaukasus
oder an einzelnen Stellen desselben vorkommt, — zeigt das Auftreten der Pflanze im
Osten, ° ihr V o r k omme n im Süden, K ihr Vorkommen auf den Karpathen, B ihre Existenz
auf dem Bithynischen Olymp an. Die Quelle für dieses Verzeichniss ist die zuverlässige
Flora orientalis von Boissier.
Iii
p , '
f'f|
< I
Iii
lim
1
jS!
l i
i r .
ÌA