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174 iii. Allgemeine Erscheinungen ili der Verbreitung der tropischen Pflanzen.
Gesaiiinitsuniuie der tropischen dicotylen Angiospermengattungen
A. In den Tropen der alten und neuen Welt allgemein
oder ziemlich allgemein verbreitet. (Gattungen der
Rubriken 22, 23, 24, 25) 180+14-f 11 6 + 5 + 2 = 3 I 7
6. lieber die Vertheilung der tropischen Pflanzen im Allgemeinen, 175
3617
B. la der neuen Welt und in einzelnen tropischen Gebieten
der alten Welt (Gattungen der Rubriken 16,
17, 18. 19, 20. 21, 26; 6+6+70+4+1+48+6 41
458 458
Nur in der neuen Welt ; . .
Tropische Gattungen der allen Welt oder der östl. Hemisphäre
3159
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Die Untersuchung des nördlichen und südlichen extratropischen Theiles
der alten Welt hat uns gezeigt, dass zahlreiche Formen in denselben
von der alten Welt nach der neuen oder umgekehrt sich verbreiteten. Bei
den Kälte liebenden Pflanzen sehen wir die circumpolare Verbreitung am
deutlichsten, bei den Pflanzen der temperirten Gebiete können wir die
Wege der Verbreitung auch noch erkennen, bei den Pflanzen der subtropischen
Gel)iete stossen wir aber auf grössere Schwierigkeiten , die bei den
troi)ischen Pflanzen sich npch vermehren. Die gegenwärtig existirenden
Wege der Verbreitung und die uns bekannten Verbreitungsmittel wollen
da nicht mehr zur Erklärung ausreichen. Es wurde im ersten Theil gezeigt.
dass wir zufolge der Forschungen der Paläontologen bestimmt
w i s s e n , dass einige, jetzt nur subtropische Arten enthaltende Gattungen
im nordwestlichen Amerika während der Tertiärperiode vorkamen, wir
haben gesehen, wie daraus sich das Vorkommen von Arten gleicher
Gattung im östlichen Asien und Nordamerika, andererseits aber auch
das Vorkommen derselben Gattungen in Nordamerika und Gentraiasien,
sowie dem Mittelmeergebiet erklärt. Wir wissen ferner, dass in früheren
Perioden bis zum Jura Archegoniaten und Gymnospermen circumpolar
verbreitet waren; wir haben aber bis jetzt noch keine thatsächl
i c h e n Belege dafür, dass in der Kreideperiode oder in der älteren Tertiärperiode
im nordöstlichen Asien und im nordwestlichen Amerika rein
tropische Gattungen existirten, von welchen die derselben Gattung angehörigen,
jetzt nur im Tropengebiei der alten und neuen Welt vorkommenden
Arten abstammen könnten. Was wir von der fossilen nordamerikanischen
Flora wissen, welche L e s q u e r e u x i) der Kreide zurechnet, das ist noch
nicht clusreichend, um das gleichzeitige Vorkommen tropischer Gattungen
in der alten und neuen Welt zu erklären; denn die sicher nachgewiesenen
1; L e s q u e r e u x , Contributions to the fossil flora of the western territories. Part. I.
The cretaceous flora. Washington 1 874.
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Gattungen dieser nordamerikanischen Flora, Liqiädambar, Sassafras, Querais,
Platamis, Magnolia, Liriodendron, Lauraceen finden sich heute noch im
subtropischen und temperirten Gebiet. Nichtsdestoweniger ist aber kaum -
ein Schluss berechtigter, als der, dass dennoch zwischen jener Zeit, in welcher
die Archegoniaten und Gymnospermen circumpolar verbreitet waren,
und zwischen jener Epoche, in welcher die subtropischen Formen im nord-"
östlichen Asien und Nordamerika verbreitet waren , eine Epoche lag, in
welcher auch Angiospermengattungen daselbst existirten, die wir als rein
tropische anzusehen haben. Es deuten auch die in obiger Tabelle ermittelten
Zahlen darauf hin, dass dereinst im nordöstlichen Asien und nordwestlichen
Amerika eine Verbindung der heutzutage getrennten tropischen
Floren der alten und neuen Welt bestand. Nur 458 Gattungen sind den tropischen
Gebieten der alten und neuen Welt gemeinsam, die Tiefenverhältnisse
des atlantischen und des stillen Oceans schliessen vollkommen aus,
dass jemals in der Zeit, seit w^elcher die Angiospermen existirten, eine
Landverbindung der Continente zwischen den Wendekreisen existirte ; eine
ehemalige Landverbindung zwischen dem nordöstlichen Asien und dem
nordwestlichen Amerika ist dagegen ebensowohl durch die an dieser Stelle
stattfindende Annäherung der Continente, sowie durch die daselbst vorhandene
geringe Meerestiefe wahrscheinlich gemacht. Jedenfalls boten die
nahe bei einander liegenden Inseln in dieser Region hinreichende Gelegenheit
zur Wanderung aus dem einen Continent in den andern.
Die Verbreitung der 458 in den tropischen Gebieten beider Hemisphären
vorkommenden Gattungen ist eine sehr verschiedenartige; ein
Xheil derselben findet sich nur auf den Continenten oder den Inseln, welche
nachweislich mit den Continenten in Verbindung gestanden haben oder
ihnen wenigstens sehr genähert sind, ein anderer Theil dagegen kommt
auch auf den oceanischen Inseln, die oft von beiden Continenten sehr weit
entfernt sind, vor. Bei den ersteren ist wahrscheinlich, dass die Wanderung
allmählich zu Lande erfolgte, und hierzu rechne ich zunächst die Gattungen
der Rubriken
18
19
22
23
70.
4
14
116
204
Bei den anderen ist sicher, dass die W^anderung über das Meer hinweg
erfolgte, es gehören hierher nur die Gattungen der Rubriken
16 . . . . 6
17 . . . . 6
24 . . . .
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