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8 0 ni. llaiiptziige der Entwicklung der Mediterranílora seit der Tertiürperiode.
nen auch düi'fen ^Yi^ hoflen, dass einstmals die Erschliessung der fossilen
Flora Afrikas uns hierüber Aufklärung geben wird. Jetzt kann ich nur noch
auf einige Verhältnisse hinweisen, welche der ausgesprochenen Ansicht als
Stutze dienen. Die Galtung Anthericwn besitzt jetzt 82 Arten, welche nach
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I. Bidbinella 9
II. Chrysohactron i 1
III. Schoenolirion 1
IV. Streptanthera S
V. Holopoditim 2
VI. Phalangium 4 3 '1 4 1 1 2 f 2 4
VIL Trachyandra 20 1
VIII. Dilanthes u 0 1 2
IX. Hesperanthes 1 6 1
in tropischen Gebieten vorkommen, aussterben, so würden die übrigbleibenden
Arten dieselbe Verbreitung besitzen, wie gegenwärtig die Arten von
Crocus oder Gladiolus, Jedenfalls haben wir hier ein gutes Beispiel von
einer Gattung, deren nahe verwandte Arten in sehr verschiedenen klimatischen
Verhältnissen gedeihen. Euphorbia canariensish. hat dieselbe cactusähnliche
Gestalt, wie 7 Arten am Gap; ähnliche Euphorbien aber finden
sich im tropischen Afrika und Asien verbreitet, so 2 Arten im tropischen
Westafrika, 6 in Abessinien, 3 in Arabien, 3 auf Madagascar, \ auf den Mascarenen,
10 in Ostindien und \ in Cochinchina. Wie die CactaceeU; in ihrer
Organisation für ein trocknes Klima vortrefflich geeignet, keineswegs auf
die Wüsten, Prairien und Pampas Amerikas beschränkt sind, sondern auch
in den feuchten Urwäldern Südamerikas auftreten, so sind auch die cactusähnlichen
Euphorbien, welche so leicht des für andere tropische Gewächse
nothwendigen Wasserdampfes entbehren können, nicht auf die trocknen
Districte Afrikas und Asiens beschränkt. Es ist daher auch keineswegs
sicher, dass die dem trocknen Klima angepassten Organisationen erst durch
die Aenderung der klimatischen Verhältnisse hervorgerufen wurden, sondern
es ist wahrscheinlicher, dass dieselben schon vorher entstanden waren ^
dass sie an den Orten ihrer Entstehung mit zahlreichen andere Ansprüche
machenden Pflanzen gemischt vorkamen , dass sie aber nach der eingetretenen
Aenderung der klimatischen Bedingungen gegenüber den mehrFeuch-
1) J. G. Baker. Revision of the genera and species of the Anthericeae and Eriospermeae
im Journ. of Linn, Soc. XV. i 876 p. 253.
10. Beziehungen der Mediterranflora zu entfernter gelegenen Florengebielen. 81
tigkeit bedürftigen Püanzen im Vortheil waren und nun im unbestrittenen
Besitz des ihnen zusagenden Terrains sich ganz ausserordentlich vermehrten.
So Hesse sich erklären, warum gerade einzelne wenige Typen in so grosser
Artenzahl auf beschränktem Gebiet auftreten.
Aus der Reihe der mir durch monographische Studien näher bekannten
Pflanzenfamilieh greife ich noch ein Beispiel heraus, welches geeignet ist,
die Beziehungen des tropischen Afrika zu Südafrika und dem Mittelmeergebiet
zu erläutern. Von den Canaren bis nach Ostindien und von hier bis
Japan und Nordamerika sind die echten der Gattung Arum nahestehenden
^roü/eae sehr reich entwickelt, in besonders grosser Mannigfaltigkeit der
Gattungen von den Canaren bis nach Persien. Bei allen sind die Blüthen
nackt und stark reducirt, doch ist ersichtlich, dass die männlichen
Blüthen sich aus solchen entwickelt haben müssen, welche ursprünglich
2 zweigliedrige oder 2 dreigliedrige Staminalkreise besassen. Diese beiden
dreigliedrigen Staminalkreise linden wir vor bei der afrikanischen Gattung
Stylochiton^)^ welche auch dadurch als eine dem ältesten Araceentypus angehörige
Pflanze sich documentirt, dass sie sogar ein Perigon besitzt, was
sonst in der ganzen Reihe der Araceae-Aroideae nicht mehr anzutreffen ist.
Während ferner alle übrigen Araceae-Aroideae Knollen besitzen, haben die
Arten dieser Gattung ein Rhizom mit kurzen Internodien; es befindet sich
also auch die unterirdische Grundachse in einem früheren Stadium der Entwicklung,
als bei den andern Araceae-Aroideae. yor\ dieser Gattung finden
sich 2 nahe verwandte Arten im tropischen Afrika und eine in mehrfacher
Beziehung erheblich abweichende in Natal. Keine einzige näher verwandte
Aracee findet sich im tropischen Afrika, auch keine näher verwandte am
Cap; die im Mittelmeergebiet vorkommenden Gattungen aber sind entferntere
Verwandte , die jedoch nur auf diesen centralafrikanischen Typus,
wenn auch nicht gerade auf die jetzt noch existirenden Arten desselben
sich zurückführen lassen.
So viel über die Beziehungen des Mittelmeergebietes zu Afrika. Noch
auffallender sind aber einige Beziehungen, welche das Mittelmeergebiet zu
viel entfernter liegenden Gebieten besitzt, Beziehungen, die in der eigeiithümlichen
Verbreitung freilich nur weniger Gattungen hervortreten. Ausser
den schon oben namhaft gemachten Gattungen und Arten Makaronesiens,
welche nur in Amerika jetztlebende Verwandte besitzen, sind noch einige
andere aus andern Theilen des Mittelmeergebietes zu nennen, die sich ähnlich
verhalten.
Laurentia Neck, ist ähnlich wie andere oben besprochene Gattungen ausser in dem
Mittelmeergebiet auch in Südafrika anzutreffen, andere Arten finden sich aber auch im
nordwestlichen Annerika und in Mexiko (Bentham).
1) A. E n g l e r , Araceae (in De Candolle Monographiae Phanerogamarum) p. 54, 52'1.
En gier, EntwicliUmgsgesch. d. Pflanzenw. I. 6
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