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331 VI. Allgemeiner Ucbcrblick über die Vcrbreiluiig der Pll anzen.
Das nördliche extratropisclie Florenreicli.
A. Das arktische Gebiet,
llerrsclieiul das arklisch-alpinc Kleinem, Iiier und da sparsam vertreleii
das arkto-terliare Element.
a. Westliche Provinz.
Zonen noch nicht iestgestellt.
Bezirke : 1. Von der Beringsstrasse l)is zum Mackenzie. 2. Vom
Mackenzie bis zur Bafiinsbay. 3. Grönland.
b. Oestliche Provinz.
I. Polarzone (nach Kl inggraef l \ Zur Pilanzengeographic des
nordlichen und arktischen Europa).
Bezirke: Spitzbergen. 2. Nowaja Semija.
II. Tundrenzone. Das arkto-tertiäre Element tritt mehr hervor.
Bezirke: 1. Arktisches Russland und Westsibirien bis zum Ob.
2. Arktisches Ostsibirien vom Ob bis zur Beringsstrasse.
B. Das subarktische oder Coniferengebiet.
Herrschend das arkio-tertiare und das arktisch-alpine Element, das
erstei-e in der Waldformation, das letztere auf der Wiesen- und Moorformalion
mit dem ersteren gemischt, daher die Wiesenformation und Mooribrniation
dieses Gebietes allmälig in die Tundrenfoi-mation des arktischen
Gebietes übergehend.
a. Nordeuropiiisclie Provinz.
I. Baumlose Zone.
Regionen subarktisch und arktisch.
Bezirke: 1. Island. 2. Faröer.
II- Zone der Picea vulgaris.
Regionen subarktisch und arktisch.
Skandinavien excius. Schonen und Bleking, inclus. Lappland und
Finnland.
Bezirke: Norwegen und Lappland, Schweden, Finnland.
III. Zone der Picea obovat a Ledeb., reicht bis an den Westabhang
des Ural, mit Ausschluss des Gebietes im Gouvernement
Perm, wo bereits Phvus Cembra vorkommt.
Region subarktisch.
Europäisches Russland.
b. Nordsibirisclie Provinz.
Sibirien bis zum Fuss der sibirischen Hochgebirgssysteme oder bis
zur Steppe. J3ie Grenze ist eine künstliche, denn das ganze bewal-
15. Gruppirung der ptlanzengeograpliischen Gebiete der Erde. 335
dete Si])irien ist eigentlich nur eine sehr weit gehende Fortsetzung
der unteren Waldregion des Altai und des Stanowoigebirges; im östlichen
Sibirien ist eine solche Grenzlinie noch viel schwerer zu ziehen.
Wollte man aber diese Gebirge mit in das subarktische Ge])iet hineinziehen,
so könnten auch der Tarbagatai und der Thian-shan nicht
ausgeschlossen werden, und ebenso wenig die andern Gebirge Centraiasiens,
welche nur graduell vom Altai verschieden sind.
L Zone des vs^estlichen Sibirien. Vom Ural (incl.) bis zutn
Jenissei.
Regionen subarktisch und arktisch.
11. Zone des östlichen S ibi r ien (vom Jenissei bis Kamtschatka
excl. des östlichen Küstenstriches dieser Halbinsel).
Regionen subarktisch und arktisch-alpin.
Diese Zone geht im Norden ebenso in das arktische Gebiet über,
wie imSüden in das centralasiatischc und im Südosten in das
chinesisch-japanesische Gebiet.
c. Nordamerikanische Seeenprovinz.
Regionen subarktisch und arktisch-alpin.
Diese Provinz geht im Norden allmälig in das arktische Gebiet^ im
Süden in das pacifisch-amerikanische und atlantisch-amerikanische
über.
Vielleicht lassen sich in dieser Provinz Zonen unterscheiden, welche
den von R. Brown für die Coniferen unterschiedenen Regionen
entsprechen, nehmlich
1. die Alonquinzon e, begrenzt im Süden durch eine von Neufundland
zum oberen See und von da nördlich nach der lludsonsbay
gezogenen Linie. Charakteristisch: TImJa occidentalism
Taxus canadensis.
IL Ath a b a ski s e h e Zone, begrenzt durch eine Linie von der
lludsons-Rai nach den Rocky Mountains. Charakteristisch : Pinus
Banksiana^ Abies balsamea. Picea nigra Link, Larix pe^idiiki,
Picea alba Link. ^
IlL Canadische Zone, nicht scharf ausgeprägt, da Thäler und
Berge verschiedene Floren tragen. Charakteristisch: Pinus Strohns^
P. resinosa Soland., Abies [Tsiiga] canadensis Michx.
C. Mitteleuropäisches und aralo-caspisches Gebiet.
Vom atlantischen Ocean bis an die untere Waldgrenze des Westabhanges
des Altai, des Tarbagatai, des Thian-shan etc., südlich bis an die
1) R.Brown: Die geographische Verbreiluug der Coniferen und Gnetaceen.
Petermann's geogr. Mittheil. 1872. II. S. 42.
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