
i zt
Ì
I är'«'
'ii;
III
ri
w-
6 1. Einleitung zum zweiten Theil.
A. Unter e G o n d \v a n a a b t h e i l u n g.
a. Talcheergruppe. Charakter triadisch.
b. Damoodagruppe, nach F e i s t ma n te I der untern Trias entsprechend, nach
151 a n d f o r d paläozoisch. Pflanzen verwandt mit den triadischen Europas.
c. I^anchetgruppe, nach Feist m a n t e l dem Keuper Europas entsprechend.
B. Ober e Gondwanaabtheilung.
a. Rajmahalgruppe, dem Lias einzureihen, zeigt mehr oder weniger innige Beziehungen
zu entsprechenden Formationen in Nordpersien, in den Alpen, im
Banat.
b. Kachgruppe, mitteljurassisch.
c. Jubalpurgruppe, soll verwandt sein mit Lagern in Dagestan, Yorkshire und
auch mit dem Jura im östlichen Sibirien, am Amur und in Japan.
F e i s l m a n t e l nimmt au, dass zwischen Indien und dem oolithischen
Europa eine Verbindung zu Lande bestand, wie auch das Vorkommen von
oolilhischen Pflanzen in den dazwischen liegenden Ländern beweise; anderseits
musste das Jurameer, welches die marinen Schichten von Kach
ablagerte, auch mit dem europäischen und südafrikanischen Jurameer in
Verbindung gestanden haben.
Bei diesen Altersbestimmungen ist vorzugsweise Rücksicht auf die
Leitfossilien genommen und würden dieselben nach den oben angeführten
Ansichten A. de Candolle's anfechtbar sein. Durch einzelne Aehnlichkeiten
mit australischen kohlenführenden Schichten lässt sich Blandf
o r d dazu bestimmen, die obenerwähnte Schichtenreihe für paläozoisch
zu erklären. Für uns sind zunächst diese Fragen nicht von grosser Bedeutung;
dass zwischen dem nördlichen Ostindien und Europa in späteren
Perioden eine mehr oder weniger continuirliche Landverbindung bestanden
haben muss, wissen wir einerseits aus den geologischen Befunden,
anderseits aus denverw^andtschaftlichen Beziehungen, welche einzelne Formen
der atlantischen Inseln zu denen Ostindiens zeigen. Dass'die Flora der
Gondwanaseries sehr hohen Alters sein muss, ist ganz selbstverständlich,
da sie keine Spur von Angiospermen enthält; sie ist aber gerade deshalb
für Aufklärung der gegenwärtig herrschenden pflanzengeographischen
Verhältnisse nicht von grosser Bedeutung. Ablagerungen mit fossilen Pflanzen,
welche an die jetzt lebenden Ostindiens erinnern, sind bis jetzt auf der
indischen Halbinsel noch nicht ermittelt worden. Marine tertiäre Ablagerungen
hat man auf der Halbinsel selbst bis jetzt nicht gefunden, wohl aber
hier und da verkieselte Hölzer, sowie auch Blätter, welche der Tertiärperiode
entstammen dürften.
S u n d a - I n s e l n . Die Zahl der fossilen Pflanzen, welche wir von den
Sunda-Inseln kennen, ist nicht unerheblich. Zuerst beschrieb Goepperti)
O Ooepper t : Die Tertiärflora auf der Insel Java. Gravenhage 1 854.
Ueber die von dem tropischen Gebiet und dem extratropischen Gebiet etc.
im Jahre 1854 36 fossile Pflanzen von Java, danach publicirte 0. Heer^)
in den Jahren 1874 und '1879 ebenfalls 32 Arten von Sumatra und endlich
Dr. G e y l e r 2 ) Jahre 1875 13 Arten von Borneo.
Wenn auch die Bestimmungen dieser Pflanzen noch sehr unsicher sind,
so steht doch das unzweifelhaft fest, dass sie den indisch-malayischen
Pflanzen der Gegenwart sehr ähnlich sind. Das ehemalige Vorhandensein
von Dipterocarpiis, Dalbergia und einer Lauracee auf Sumatra ist nicht
bloss durch fossile Blätter, sondern auch durch fossile Früchte erwiesen;
auch Formen wie Piper und Casuarina dürften als unzweifelhaft constatirt
anzusehen sein. Sehr wichtig wäre etwas mehr Gewissheit darüber, ob
das als Eucalyptus Verbeekii Heer bestimmte Blatt wirklich zu dieser Gattung
gehört; Früchte sind aber davon noch nicht gefunden worden. Von den
32 Pflanzen, welche Heer von Sumatra beschrieb, sind nur 2 mit solchen
der 36 aus Java bekannten Arten identisch; von 13 Arten Borneos stimmt
keine mit einer von Java oder Sumatra überein. Trotzdem ist das Material
noch viel zu dürftig, um etwa daraus ohne Weiteres den Schluss folgern zu
können, dass die jetzt zwischen den 3 Inseln bestehenden Verschiedenheiten
ihrer Floren schon aus jener Zeit datiren, in welcher die jetzt fossilen
Pflanzen lebten. Die Altersbestimmung der jene Pflanzen enthaltenden
Ablagerungen ist noch eine sehr unsichere^ da zwischen den tertiären Ablagerungen
im Sindh und Central-Himalaya und den Ablagerungen Javas
vorläufig keine Verbindung nachgewiesen ist. Während Verbeek auf
Grund der vorhandenen thierischen Petrefacten den fossilen Pflanzen Borneos
und ebenso denen Sumatras eocenes Alter zuspricht, ist 0. Heer
wegen der Uebereinstimmung einiger Formen mit miocenen Europas mehr
dazu geneigt, die von ihm beschi'iebenen Pflanzen Sumatras für miocen zu
halten. Die fossile Flora Javas wurde von Göpper t 1854 für eocen, von
H e e r für pliocen, von v. Bichthofe n und J enkins sowie 1864 von
G ö p p e r t für mittel- bis obertertiär erklärt. Da in der Gegenwart der
Character der Vegetation am Fuss des Himalaya und auf den Sundainseln
trotz mancherlei Verschiedenheiten der Arten und Gattungen derselbe ist;
so können wir annehmen, dass in früheren Perioden in diesen entfernten
Gebieten der Character der Thierwelt und Pflanzenwelt ebenfalls gleichai'tig
war. Demnach können wir die auf die reichlicher vorhandenen und
characteristischeren thierischen Einschlüsse gegründete Altersbestimmung
V e r b e e k s wenigstens insoweit für ausreichend halten, als sie die in Bede
stehenden Ablagerungen entschieden für tei'tiär erklärt.
A u s t r a l i e n . Aus Neu-Süd-Wales und auch aus Tasmanien sind
1) 0. H e e r : Fossile Pflanzen von Sumatra. Abhandlung der Schweiz, paläont.
Gesellsch. I. 1874 und Denkschr. d. Schweiz, naturi. Gesellsch. 1 879. — Beiträge zur
fossilen Flora von Sumatra, Zürich 1880.
2) Geyl e r ; Heber fossile Pflanzen von Börneo. Palaeontographica 1 875.
ifii