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104 IV. Entwicklung der Hochgebirgsfloren vor, während u. nach der Glacialperiode.
N.
von den Vögeln nach den Küsten verschleppte Samen europäischer Pflanzen
sich daselbst entwickeln und dann in die montane Region des Atlas
aufsteigen. Wesentlich verschieden ist der Atlas von der Sierra Nevada
dadurch, dass er fast gar keine der für die Alpen und Pyrenäen characteristischen
Pflanzen, gar keine Glacialpflanze mit Ausnahme der Sagina
Linnaei Presl besitzt. Ob Vögel von der Sierra Nevada zum Atlas hinüberfliegen
, ist mir nicht bekannt; aber von den Arten, welche die obere Region
des grossen Atlas bewohnen und auch in der Sierra Nevada vorkommen,
sind nur 3 Arten, nämlich Areiiaria pungens, Erijngmm Bonrgati
und Draba hispanica zu nennen, die nicht auch in niederen Regionen der
Sierra Nevada vorkommen. Die andern finden sich auch unterhalb der alpinen,
zum Theil sogar unter der montanen Region, es stand also kein
Uinderniss ihrer Wanderung nach Nordafrika und ihrem Aufsteigen in die
obere Region des Atlas entgegen.
Noch entfernter sind die Beziehungen des marokkanischen Atlas zu
dem andern ihm nahe gelegenen Gebirge von annähernd gleicher Höhe,
zum Pic von Teneriffa; die gemeinsamen Pflanzen sind auch hier fast alle
weiter verbreitete Mediterranpflanzen, welche unbehindert in höhere Regionen
aufsteigen können; eine Hochgebirgspflanze hat der Atlas mit dem
Pic von Teneriffa gemein, welche in Spanien fehlt, nämlich Ai-abis albida
Steven; aber diese ist sonst im südlichen Mittelmeergebiet verbreitet, in
Unteritalien, auf der Balkanhalbinsel, im Kaukasus, im südwestlichen Asien
und sogar auch in Abessinien in einer Höhe von 3000 m, während in den
nördlichen Theilen des Mittelmeergebietes auf den Hochgebirgen Arabis
alpina L. vorkommt, zu der die erstere wohl als Subspecies oder südliche
Form zu ziehen ist. Da die Pflanze sich ungemein leicht ansiedelt, so ist ihr
Vorkommen in Nordafrika wohl auf die zufällige Verschleppung durch
Zugvögel zurückzuführen. Im üebrigen aber hat am Pic von Teneriffa die
Pflanzenwelt der oberen Regionen eine selbständige Entwicklung genommen
und von einer Mischung hochalpiner oder alpiner Pflanzen aus verschiedenen
Gebirgssysteaien ist hier noch weniger, als auf dem marokkanischen
Atlas etwas wahrzunehmen, was uns bei der schon oben besprochenen
und höchst wahrscheinlich aus vergangenen Perioden bis in die
Gegenwart fortgesetzten Isolirung der westlichen Gruppe der Canaren nicht
wundern kann.
Anders verhält sich die Hochgebirgsflora von Corsica; sie steht in einem
ähnlichen Verhältniss zur Hochgebirgsflora der Pyrenäen und Alpen, wie
die der Sierra Nevada; ich lasse hier nach Ausscheidung der fälschlich als
Hochgebirgspflanzen bezeichneten Arten das von Pariatore gegebene
Verzeichniss der alpinen Pflanzen Gorsicas folgen, nebst meinen Bemerkungen
über die Beziehungen dieser Pflanzen zu denen der anderen
Gebirge.
Alpine Flora der Hochgebirge von den Pyrenäen bis zu den Karpathen etc. 105
Ranunculus Marschlirìsii Steud
-[- Arabis alpina L.
Car damine resedi folia L.
Draba Loiseleuri Boiss.
Thlaspi rivale Presl
Astrocarpus sesamoides DG,
f Viola biflora L.
— nummulariaefolia All
Silene rupestris L.
Cerastium Soleirolii Duby
Sagina pilifera DG.
Astragalus sirinicus Ten.
Geu7n monlanum L.
Potentina crassinervia Viv,
f Epilobiuni alpinurn L.
f Saxífraga stellaris L.
f •— Aizoon Jacq.
— pedemontana All. var. cervicornis
Viv.
Bupleurum stellalum L.
Bunium petraewm Ten.
Ligusticum MutelUna All.
— cors'.cum ,1. Gay
Galium anisophyllum Vili.
Valeriana montana L.
Chrysanthemum tomentosum L.
Helichrysum frigidum Wilid.
nahe verwandt mit dem in Griechenland
und der Sierra Nevada vicariirenden R.
demissus DG., sowie mit dem im alpinen
Gelände verbreiteten R, montanus L.
auch in den Alpen und Pyrenäen.
auch auf Sicilien, Sardinien und Gephalonia
in einer andern Form, nicht in der alpinen
Region, nahe verwandt mit T. rotundifolium
Gaud.
auch in den Pyrenäen, Sevennen, der
Auvergne.
auch in Südfrankreich, verwandt milder
V. cenisia L. der Pyrenäen und Alpen,
sowie mit V. nevadensis Boiss.
wohl nur eine Varietät des verbreiteten C.
arvense L,
auch in der Dauphin6 und Savoien, in Südtirol
und Siebenbürgen.
auch in Unteritalien und Sardinien, verwandt
mit .4. massiliensis Lam. in Südfrankreich.
verwandt mit der in den Alpen und Pyrenäen
verbreiteten P. caulescens L., sowie
auch mit der in denselben Gebirgen vorkommenden
P. nivalis Lap. und mit der
auf die Pyrenäen beschränkten P. alchemilloides
Lap.
auch in Sardinien, daselbst nicht alpin;
die Grundform in den Westalpen und
den siebenbürgischen Karpathen,
auch in den Alpen.
auch in den apuanischen Alpen, in Piémont
und Istrien.
auch in den Alpen,
verwandt mit L. pyrenaicum Gouan.
auch in den Westaipen, nahe verwandt mit
dem verbreiteten G. silvestre Poll,
verbreitet von Spanien bis Siebenbürgen,
entspricht dem Chr. alpinum L. der Alpen,
nur verwandt mit dem auf dem Athos vorkommenden
H. virgineum DG.
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