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II. Eieenthümlichkeiten der Pflanzenwelt in Australien, Neu-Seeland etc.
Die Gyperaceen Neu-Seelauds umfassen zwar mehrere in Australien
vorkommende Arten, doch sind die Gattungen, denen sie angehören^
mehrfach auf Insehi des stillen Oceans und im antarktischen Amerika vertreten,
es gehören daher auch diese Gattungen mehr der pacifischen, als
der speciiisch australischen Flora zu.
Die R e s t i a c e en, wenn auch nicht Australien allein zukommend,
gehören doch zu den charakteristischen Formen dieser Flora; in Westaustralien
sind sie mit 48 (47) Arten, in Ostaustralien nur mit 15 (7), in Tasmanien
nur mit 12(2) Arten vertreten, auf Neu-Seeland kommen nur 2(1)
Arten vor.
Die für Australien so charakteristischen Juncaceen-Gruppen Xerotideae^
Xanthorrhoeeae^ Calectasieae fehlen in Neu-Seeland gänzlich; ihre
stärkste Entwicklung ist aber indem trockneren Westaustralien; in Queensland
und Neu-Süd-Wales sind die Xerotideen viel schwächer entwickelt,
auf Tasmanien kommen nur noch 2 Xerotideen und 2 Xanthorrhoeeen vor;
aber keine davon ist endemisch, sie scheinen also erst in späterer Zeit dahin
gelangt zu sein.
Die C a sua r ine n besitzen eigenthümliche Arten nur in Westaustralien,
Queensland und Neu-Süd-Wales , in Victoria und Tasmanien ist ihre
Zahl bedeutend geringer. Das Vorkommen einer Casuarina an den Küsten
Ostafrikas und Ostindiens, sowie auf Neu-Caledonien und den Inseln des
indischen Archipels zeigt, dass die Verbreitung von Arten dieser Gattung
längs den Küsten und wohl auch über kleinere Meeresstrecken hinw^eg wohl
möglich ist, es können daher die Casuarinen Tasmaniens ebensogut nach
Abtrennung der Insel von Australien als v o r derselben daselbst eingewandert
sein. Da aber hier das Klima diesen Bäumen nicht mehr so günstig ist,
wie in den wärmeren und trockneren Theilen Australiens, so haben sich
hier keine endemischen Arten entwickelt, während in dem wenig nördlicheren,
aber viel trockneren Westaustralien 13 (11) Arten existiren. Neu-
Caledonien besitzt, trotzdem es eine Insel ist, ziemlich ausgedehnte trockne
Gebiete, welche den Casuarinen hinlänglich günstige Bedingungen zu ihrer
Existenz und auch zur eigenartigen Entwicklung gewährt haben. Diese
Bedingungen fehlen auf den viel feuchteren und ja auch schon durch ihre
südliche Lage viel kühleren Inseln Neu-Seelands. Dass die Casuaiinen
Australiens auf Neu-Seeland fehlen, ist ebenso verständlich, als das Fehlen
der mongolischen Steppenpflanzen auf Japan.
Aehnlich wie die Casuarinen scheinen auch die Dilleniaceae-Hibbertieae
der trocknen Wärme bedürftig zu sein, sie sind daher auch weniger zahlreich
im östlichen als im westrlichen Australien ^ und nehmen daselbst von
Norden nach Süden erheblich an Formenreichthum ab.
Dasselbe gilt von den Stercul iaceae-Lasiopetaleae, die in
Tasmanien nur mit 2 nicht endemischen Arten vertreten sind. Auch von
ä. Ueber die Flora Neu-Seelands und deren Beziehungen. 89
giebt es in Tasmanien n den T r e m a n d r a c e e n ur noch 3 nicht endemische
Arten.
Die P i t toSpor a ceae dagegen verhalten sich anders, sie sind in Neu-
Seeland mit 19 Arten fast eben so reich entwickelt, als in Westaustralien,
wo 23 (21) Arten vorkommen, und als im ganzen östlichen Australien, wo
von Queensland bis Tasmanien 18 Arten existiren. Während jedoch alle
neuseeländischen Arten der Gattung PiUosporum angehören, vertheilen sich
die australischen auf 9 Gattungen, und die 8 in Australien sicher nachgewiesenen
Pittospora sind alle, mit Ausnahme einer noch etwas weiter verbreiteten,
auf das östliche Gebiet beschränkt. Also auch hier wieder derselbe
Gegensatz. Die Gattung Pittosporum ist eine malayisch-oceanische,
welche wie so viele andere dieser Art in Neu-Seeland und im östlichen
Australien ziemlich stark entwickelt ist. Die übrigen Gattungen sind specifisch
australisch.
Die Myr t a c e a e -Chama e l auc i e a e , in Westaustralien 125(123)
Arten zählend und auch mit einer ziemlichen Anzahl Arten in Süd-und Nord-
Australien vertreten, fehlen in Neu-Seeland gänzlich; aber es kommen davon
auch schon in Victoria nur 3 (1) und in Tasmanien nur 2 (1) Arten vor.
Die Myrtaceae-Leptospermeae sind noch viel artenreicher, als die vorigen
Tribus; wir sahen aber schon früher (S. 39), dass Verwandte dieser in
Australien so enorm entwickelten Pflanzengruppe auf den Inseln des stillen
Oceans, des indischen Archipels, in Chile, am Cap der guten Hoffnung
vorkommen; auf Neu-Seeland finden sich von dieser Unterfamilie 11 (7)
Arten, von denen eine mit einer im östlichen Australien verbreiteten identisch
ist; die beiden neuseeländischen Gattungen dieser Gruppe sind nicht
bloss in Australien anzutreffen, sondern die eine, Leptospermum, blüht auch
auf Neu-Caledonien und den Inseln des indischen Archipels, die andere Metrosideros
auf den Sandwich-Inseln, den Kermadec-Inseln und am Cap der
guten Hoffnung. Alle diese Thatsachen stellen ganz ausser Frage, dass die
Myrtaceae-Leptospermeae ursprünglich nicht specifisch australisch waren,
sie sind eine oceanische Pflanzengruppe, wie die Pittosporaceae, deren
Voreltern zur Verbreitung über grössere Meeresstrecken hinweg befähigt
waren und deren Nachkommen nun in Australien, das, wie wir später
sehen werden, ein durch Vereinigung von Inseln entstandener Continent
ist, zu so auffallender Entwicklung gelangten. Die artenreichste Gattung
der Leptospermeae, Eucalyptus, ist nachBentham auch auf »den Inseln
des indischen Archipels mit einigen Arten und auf Timor mit 2 Arten
vertreten, die allerdings mit australischen identisch sind; demnach ist es
immer fraglich, ob die G a t tun g Eucalyptus in Australien entstanden ist,
wenn auch die meisten jetzt daselbst existirenden Ar t e n dort entstanden
sein müssen. Wie die Pelargonien, die Rhus, die Ericae des Caplandes in
diesem Gebiet sich aus Arten entwickelten, welche höchst wahrscheinlich
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