
Vorwort.
Da« Hecht der Uebersetzung In fremde Sprachen haben sich Verfasser
und Verleger vorbehalten.
Die wenigen Botaniker, welche in der ersten Hälfte dieses Jahrliiuiderts
umfassendere pflanzengeographische Studien machten, hatten
vorzugsweise das Bestreben, die ihnen entgegentretenden Erscheinungen
in der Verbreitung der Pflanzen durch die herrschenden klimatischen
Verhältnisse zu erklären. Erst J ^ R war es vorbehalten,
darauf hinzuweisen, dass die Florengebiete nicht aus klimatischen
Verhältnissen allein abzuleiten sind. In seinem 1852 erschienenen
»Versuch einer Geschichte der Pflanzenwelt« gab er allerdings mehr
einen Abriss der Flora der früheren geologischen Perioden, als eine
Erklärung der gegenwärtigen Verbreitungsverhältnisse durch die Entwicklung
der Pflanzenwelt in den früheren Perioden ; dagegen trat
er später wieder der Aufgabe, den genetischen Zusammenhang unserer
jetzigen Pflanzenwelt mit der der vorangegangenen Epochen nächzuweisen,
näher in seiner klassischen Schrift über die »Geologie der
europäischen Waldbäume« (Graz 1870). Unabhängig von UNGER und
vom Standpunkt einer umfassenderen Kenntniss der gegenwärtigen
Flora zeichnete ALPHONS DE CANDOLLE 1855 in seiner »Géographie
botanique raisonnée« die Wege vor, welche künftig die pflanzengeographische
Forschung zu verfolgen habe. Als UNGER und DE
CANDOLLE schrieben, hatten noch nicht DARWIN'S Werke den
grossen Umschwung unserer Anschauungen über die Entwicklung
der Organismen hervorgerufen, der in den letzten zwanzig Jahren
so fruchtbringend auf allen Gebieten unserer Wissenschaft wirkte.
Seitdem haben OSWALD HEER, VON ETTINGHAUSEN und SAPORTA