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10 Einleitung zum zweiten Theil.
Z i t t e l wahrend der Rohlfs'schen Expedition in der libyschen Wüste gesammelt.
Schenkel erkannte ferner unter den aus der libyschen Wüste
Slammenden fossilen Hölzern zwei Pahnen, Palmacites Aschersoiii und P.
littelii. Die eine Art ist vielleicht mit Phoenix verwandt, die andere von
noch weniger bestimmter Stellung. Von zwei ausserdem noch gesammelten
Dicotyledonen-IIölzern ist das eine Rohlfsia celastroides vielleicht eine Celaslracee,
das andere vielleicht eine Ebenacee, Jordania ebenoides. Alle diese
Hölzer stammen aus dem nubischen Sandstein, der nach Zi t tel der oberen
Kreide zugehört, und deuten auf eine ehemalige, weiter nach Norden
reichende Ausdehnung der Wälder hin.
Aus Südafrica kennen wir w^enig pflanzliche Fossilien, die jedenfalls
älteren Perloden angehören. Ueber Sandsteinen mit Lepidodendron findet
sich eine Geröllschicht und darüber die Karroo-Formation mit Glossopteris
Browniana Brous^i. und Phyllotheca indica Bunb., Pecopteris^ Formen, die
auch in Indien und Australien vorkommen oder daselbst durch nahe Verwandte
vertreten sind. Ausserdem sind einige fossile Cycadeen, als Dioonites
])ezeichnet, aus den Geelhoutboom Beds bekannt geworden.
M it t e l - u n d S ü d am e r i k a. Von denAntillen, namentlich Antigua,
sind eine Anzahl fossiler Palmenstämme bekannt, die von Unger beschrieben
wurden, aber nicht zu bestimmten lebenden Formen in Beziehung
gebracht w^erden konnten. Aus dem tropischen Südamerika kennen wir
fast gar keine fossile Pflanzen, nur Carruthers hat einen von den brasilianischen
Steinkohlenlagern stammenden, Lepidodendron-'älmVichen Stamm,
Flemingites, beschrieben. Etwas reichlichere Funde wurden in Chile und
Argentinien gemacht. Im Schiefersandstein von Atacama in Chile 2) finden
sich Abdrücke von JeanpauUa Münsteriana Presl, Angiopteridium Münsteri
Goepp., Pecopteris Fuchsii Schimp. und P, Goeppertiana Münst.,
Dictijophylluni acutilohum Fr. Braun ^ Podozamites distans Presl, Palissya
Braunii Endl., also Filicinen und Gymnospermen. Diese Pflanzen finden
sich im Rhät oder dem unteren Lias Europas. Wenn nun darauf hin die
chilenischen Ablagerungen dem unteren Lias zugerechnet werden, so haben
wir hier einen Fall vor uns, in dem die oben angeführten Einwände Alph.
de Candolle' s berechtigt sind. Zum Theil dieselben Arten, zum Theil
andere Filicinen, sowie die Gymnospermen Sphenolepis rhaetica Gein.,
wurden von Stelzner an verschiedenen Localitäten der argentinischen
Republik gesammelt und vonGeinitz^) beschrieben. Für unsere Unter-
S c h e n k : Ueber fossile Hölzer aus der libyschen Wüste.— Bot. Zeit. 'ISSO.
S. 637 iT.
2) Zeil 1er: Notes sur les plantes fossiles de la Fernera-— Chili. — Bull, de la
soc. géolog. de France 3. sér. Ili. n. 8. Bot. Jahresber. '1875. p. 557.
3) Geinitz: Ueber rhatische Pflanzen- und Thierreste in den argentinischen Provinzen
La Rioja, San Juan und Mendoza. — Palaeontographica -1876. '16 S. mit 2 Taf.
2. Ueber die von dem tropischen Gebiet und dem extratropischen Gebiet etc. 11
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suchungen haben diese, in anderer Beziehung werthvollen paUtontologischen
Funde aus Südamerika wenig Bedeutung. Ein unantastbares Resultat
ergiebt sich jedoch, nehmlich das, dass auch im tropischen Gebiet und im
extratropischen Gebiet der südlichen Hemisphäre in den älteren Perioden
von höheren Pflanzen nur Archegoniaten und Gymnospermen existirten.
Von Consul Ochsenius wurden bei Coronet im südlichen Chile
(etwa 360 s. Br.) Fossilien in wahrscheinlich miocenen Braunkohlenlagern
gesammelt. Dieselben werden von Dr. F. Kurt z bearbeitet; nach brieflichen
Mittheilungen desselben befindet sich darunter eine Seqicoia, die am meisten
mit S, Tournalii Sap. stimmt. Ein Farnkraut ist der Pteris eocenica Sap. et
Gardn. ähnlich. Ferner sind zahlreiche Blätter vorhanden, die vielleicht
Lauraceen vom Habitus der Nectandra und Tetranthera angehören.- Proteaceen
und Myricaceen oder wenigstens den dafür angesehenen Fossilien ähnliche
Blätter finden sich nicht in der Sammlung.
' Kerguelen. Vonganz ausserordentlichem Interesse ist eine neuere Mittheilang
Göpperts, welcher von Baron von S chl e ini t z 3 Fossilien von
den Kerguelen erhielt, die dort in einer von Basalten durchbrochenen und
von ihr eingeschlossenen »Tertiärformation« mit anthracitischen Kohlenlagern
vorkommen und eine denAraucarien ähnliche Structur zeigen. Göppert
nannte sie Araucarites Schleinitzii und A. Hookeri. (Vergl. Göppe r t , Revision
meiner Arbeiten über die Stämme der fossilen Coniferen (1881) S.21.)
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